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11.07.2025 08:00

Wie können ingenieurwissenschaftliche Studiengänge noch stärker zum Magneten für junge Talente werden?

Dr. Susanne Falk IHF
Bayerisches Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung

    Am 4. Juli 2025 veranstalteten das Bayerische Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung (IHF) und das Bayerische Zentrum für Innovative Lehre (BayZiel) im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (StMWK) einen Workshop zum Thema „Steigerung der Studierendenzahlen in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen an bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen“. Im Mittelpunkt des an der Hochschule München ausgerichteten Workshops stand die Frage, wie es Hochschulen gelingen kann, die Attraktivität ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge zu steigern und den Studienerfolg der Studierenden zu erhöhen.

    Die Vertreter von Politik und Hochschulen betonten in ihren Grußworten die zentrale Rolle der Ingenieurwissenschaften für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Bayern. Ministerialdirigent Dr. Tobias Haaf (StMWK) verwies in seinem Grußwort auf die MINT-Fächer „als Motor für Innovation und Wachstum“ und betonte: „Technologischer Fortschritt braucht kluge Köpfe – und die gewinnen wir für Bayern! Unsere Hochschulen entwickeln unermüdlich neue Ansätze, wie die ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge noch stärker zum Magneten für junge Talente werden können. Der Workshop von IHF und BayZiel ist ein gelungenes Forum, um Best Practices zu teilen, neue Wege zu entdecken und die Innovationskraft gemeinsam zu stärken. Eine Veranstaltung, die Vorbildcharakter hat.“ Prof. Dr. Martin Leitner, Präsident der Hochschule München, unterstrich die Schlüsselrolle der Hochschulen für angewandte Wissenschaften bzw. Technischen Hochschulen, die zwei Drittel der Ingenieurinnen und Ingenieure in Bayern ausbilden. In Anbetracht der MINT-Fachkräftelücke zeigte Prof. Dr. Walter Schober, Vorsitzender von Hochschule Bayern e.V., auf, dass bayerische Hochschulen schon jetzt über englischsprachige und neu geschaffene Studiengänge auf den wachsenden Bedarf reagiert haben.
    Neben Keynotes von Prof. Dr. Olaf Köller, Direktor am Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN), Dr. Ulrich Heublein, langjähriger Projektleiter in der Abteilung „Bildungsverläufe und Beschäftigung“ am Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und Prof. Dr. Klaus Kreulich, Vizepräsident der Hochschule München, die das Thema aus einer wissenschaftlichen Perspektive beleuchteten, wurden die Herausforderungen von Frauen in den Ingenieurwissenschaften auch aus der Sicht der Wirtschaft durch die Ingenieurin Dr. Melanie Thaler reflektiert.

    Die aktuellen Entwicklungen der Studienanfängerinnen und -anfänger an bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen sowie eine Bestandsaufnahme der bisherigen Aktivitäten der Hochschulen standen im Mittelpunkt des Vortrages von Dr. Susanne Falk und Dr. Thorsten Lenz, beide IHF. In dem Vortrag wurde deutlich, dass einige ingenieurwissenschaftliche Studienbereiche wie Maschinenbau/Verfahrenstechnik sowie Elektro- und Informationstechnik einen Rückgang der Studienanfängerzahlen zu verbuchen haben, während die Informatik in den letzten Jahren deutliche Zuwächse verzeichnete. Darüber hinaus haben viele Hochschulen Instrumente entwickelt, um dem Trend sinkender Studierendenzahlen in den Ingenieurwissenschaften entgegenzuwirken, wie mehr englischsprachige Studiengänge zur Gewinnung internationaler Studierender und mehr interdisziplinäre Studiengänge (z.B. Medizintechnik), um gezielt weibliche Studieninteressierte zu attrahieren. Zur Steigerung des Studienerfolgs setzen Hochschulen verstärkt auf das Studienverlaufsmonitoring und aktivierende Lehrformate, wie z. B. Problem-Based Learning.

    Die zentralen Ergebnisse der sechs thematischen Workshops – (1) Übergang Schule-Hochschule, (2) Maßnahmen zur Steigerung des Studienerfolgs und der Verbleibsquote, (3) Zwischen Frauenförderung und Kulturwandel, (4) Wenige Studierende in den Ingenieurwissenschaften, (k)ein Problem der Studierenden, sondern der Hochschulen, (5) Gewinnung internationaler Talente und (6) Duale Studienmodelle und Unternehmenskooperationen – wurden am Ende der Veranstaltung von den Moderatorinnen und Moderatoren der Workshops vorgestellt. Dabei kristallisierte sich heraus, dass die Gewinnung von Studierenden und die Steigerung des Studienerfolgs in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen eine Gemeinschaftsaufgabe von Schulen, Hochschulen und Unternehmen ist, die unterschiedliche Zielgruppen betreffen und einen intensiven Austausch der Akteursgruppen erforderlich macht.

    Über den Erfolg der Veranstaltung mit rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und die vielen positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden zeigten sich die Veranstalter hocherfreut. Die zentralen Ergebnisse des Workshops und die daraus resultierenden Handlungsempfehlungen werden im Herbst 2025 veröffentlicht.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Susanne Falk, falk@ihf.bayern.de


    Weitere Informationen:

    https://www.ihf.bayern.de und https://www.bayziel.de


    Bilder

    Vortragende und Teilnehmende des Workshops
    Vortragende und Teilnehmende des Workshops

    Copyright: IHF


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Maschinenbau, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Vortragende und Teilnehmende des Workshops


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