Ausgründungen von biomedizinischen Start-ups aus akademischen Einrichtungen stärken - dafür hat das Forum Gesundheitsforschung konkrete Empfehlungen erarbeitet. Das Ziel: Innovative biomedizinische Produkte und Technologien sollen möglichst zügig in die praktische und wirtschaftliche Anwendung gelangen und damit die Versorgung für Patientinnen und Patienten verbessern. Um den Transfer von Forschungsergebnissen über Ausgründungen zu fördern, gibt das Forum Gesundheitsforschung unter anderem Empfehlungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Ausgründungsprozesse sowie zur Stärkung der Gründungskultur und Ausbildung für Entrepreneurship.
Für den Transfer von biomedizinischen Forschungsergebnissen aus akademischen Einrichtungen in die wirtschaftliche Anwendung spielt die Ausgründung von Start-ups eine wichtige Rolle. Deutschland hat beim Innovationstransfer und bei Ausgründungen noch Aufholbedarf. Um die vorhandenen Potenziale besser zu nutzen und Ausgründungen in der biomedizinischen Forschung zu fördern, will das Forum Gesundheitsforschung mit dem heute veröffentlichten Empfehlungspapier, das im Austausch mit zahlreichen verschiedenen Stakeholdern entwickelt wurde, zur Verbesserung beitragen. Es richtet sich an universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und ihre Forschenden sowie an Regulatoren, Gesetzgeber, Förderorganisationen und Kapitalgebende. Die Geschäftsstelle des Forums Gesundheitsforschung ist im DLR Projektträger angesiedelt.
Um die Prozesse bei Ausgründungen in der biomedizinischen Forschung zu verschlanken, Anreize zu setzen, Kulturwandel voranzutreiben und mehr Flexibilität zu ermöglichen, sind Beiträge aller beteiligten Akteure nötig. Das Empfehlungspapier zeigt hierfür zahlreiche positive Beispiele sowohl in Deutschland als auch international auf und gibt konkrete Empfehlungen, wie diese ausgebaut, adaptiert und weiterentwickelt werden können. Auch der Koalitionsvertrag der Bundesregierung sieht bereits Maßnahmen zur Stärkung von Start-ups vor.
Forum Gesundheitsforschung gibt 21 konkrete Empfehlungen
Die insgesamt 21 Empfehlungen adressieren konkret und handlungsorientiert die Rahmenbedingungen für Ausgründungsprozesse, die Stärkung von Gründungskultur und Ausbildung für Entrepreneurship, die Durchlässigkeit zwischen Industrie, Start-up und akademischer Einrichtung, die Gewinnung von Kapital sowie die Gestaltung der Beteiligungsformen und Lizenzmodalitäten.
Unter anderem empfiehlt das Forum Gesundheitsforschung,
- transferrelevante Kriterien verstärkt in internen Mittelverteilungsmechanismen wie beispielsweise der leistungsorientierten Mittelvergabe (LOM) zu berücksichtigen oder Transferleistungen auch bei Berufungs- und Entfristungsentscheidungen stärker zu gewichten und dies auch in den Habilitationsordnungen zu verankern.
- den Wandel hin zu einer stärker durch Transferorientierung geprägten Wissenschaftskultur zu befördern. Dies könnte zum Beispiel mit der Kommunikation von Transfererfolgen durch die akademischen Einrichtungen oder durch die medienwirksame Darstellung von Transfer als gesellschaftlich relevante Aufgabe auch auf politischer Ebene erfolgen.
- für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ihre Forschungsergebnisse über die Gründung eines Start-ups in die Anwendung bringen wollen, flexible Karrierepfade einzuführen, die einen Wechsel zwischen Universität, außeruniversitärer Forschung und Industrie explizit vorsehen. Das Scheitern eines Start-ups sollte bei gewünschter Rückkehr in akademische Anstellungen nicht als Nachteil bewertet werden.
- die Prozesse für den Umgang mit geistigem Eigentum (Intellectual Property, IP) und für die Verhandlung einer möglichen Beteiligung der akademischen Einrichtungen an einem Start-up zu beschleunigen. So sollten die IP-Bewertung und der Vertragsschluss zwischen der wissenschaftlichen Einrichtung und Ausgründung innerhalb von zwölf Wochen durchgeführt werden. Dabei sollten sich die Institutionen an international anerkannten Leitfäden orientieren.
Die Empfehlungen des Forums Gesundheitsforschung werden ergänzt durch eine Zusammenstellung von Strategiepapieren, Tools und Beispielen sowie Hinweise zu aktuellen Entbürokratisierungsprozessen und zu Erstattungswegen für Innovationen.
Über das Forum Gesundheitsforschung
Dem vom Bundesforschungsministerium initiierten Forum Gesundheitsforschung gehören die fachlichen Spitzenvertreterinnen und -vertreter der deutschen Forschungsorganisationen, der Wirtschaft und des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Gesundheitsforschung sowie Vertreterinnen und Vertreter der Patientenschaft und der Versorgungsseite an. Das Forum ermöglicht einen systematischen, organisationsübergreifenden und kontinuierlichen Dialog zwischen den verschiedenen Akteuren in der deutschen Gesundheitsforschung und erarbeitet Empfehlungen zu wichtigen Fragen der Gesundheitsforschung.
Über den DLR Projektträger
Die Geschäftsstelle des Forums Gesundheitsforschung ist beim DLR Projektträger angesiedelt. Der DLR Projektträger bietet als einer der größten Projektträger Deutschlands seit 50 Jahren umfassende, wissensbasierte Dienstleistungen rund um das Management von Forschung, Bildung und Innovation. Zu seinen Auftraggebern gehören Bundesministerien, die Europäische Kommission, Bundesländer sowie Wissenschaftsorganisationen und Verbände. Er berät zu Strategien und Programmen, steuert begleitende Dialogprozesse, plant und übernimmt die operative Umsetzung von Förderprogrammen, unterstützt den Wissenstransfer und evaluiert die Wirkung von Programmen und Initiativen der Auftraggeber.
Antje Schütt,
Wissenschaftliche Referentin,Geschäftsstelle Forum Gesundheitsforschung, antje.schuett@dlr.de,
Tel.: +49 30 - 670 55 - 8067
https://projekttraeger.dlr.de/media/gesundheit/GF/Forum-GF_Empfehlungspapier_Aus... Download des Empfehlungspapiers
https://www.gesundheitsforschung-bmftr.de/de/forum-gesundheitsforschung-5787.php Weitere Informationen über das Forum Gesundheitsforschung
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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