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16.07.2025 12:31

KI-Einführung in der Praxis: Warum Plug & Play nicht funktioniert

Viola Siegl Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
ITA – Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen University

    Hürth, 15.07.2025 - Künstliche Intelligenz (KI) gilt als Schlüsseltechnologie für die Zukunft der industriellen Fertigung. Doch ihre Einführung ist komplexer, als viele Unternehmen erwarten: Ohne eine solide Datenbasis, abgestimmte Prozesse und die Einbindung der Mitarbeitenden bleibt das Potenzial von KI häufig ungenutzt. Wie Unternehmen KI erfolgreich einführen können, zeigt jetzt ein neuer Comic-Leitfaden des Kompetenzzentrums WIRKsam in Kooperation mit dem Automobilzulieferer AUNDE.

    Schon mit der ersten Sprechblase nimmt der Comic ein gängiges Missverständnis aufs Korn: „KI in der Produktion – einfach einstecken und fertig … oder?“ „Viele Unternehmen erwarten ein sofort einsatzbereites KI-System“, sagt Jennifer Link, Koordinatorin des Anwendungsfalls. „In Wirklichkeit ist es ein komplexer Entwicklungsprozess, der technisches Know-how, transparente Kommunikation und die aktive Einbindung der Mitarbeitenden erfordert.“
    Praxisbeispiel AUNDE: Von der Black Box zur transparenten Produktion
    Einblick in die Realität bietet die AUNDE Achter & Ebels GmbH. Das Unternehmen entwickelt und produziert technische Textilien für die Automobilindustrie. Insbesondere beim Kaschieren – dem Verbinden mehrerer Materialschichten – ist bisher Erfahrungs-wissen gefragt. Kommt es zu Qualitätsmängeln, lässt sich oft nicht nachvollziehen, welche Maschineneinstellung ausschlaggebend war. „Der Kaschierprozess ist aktuell eine Black Box“, erklärt Leon Ernst, Operation Services Manager bei AUNDE. „Unser Ziel ist es, durch Digitalisierung und KI mehr Transparenz zu schaffen, unsere Mitarbeitenden zu unterstützen und die Produktqualität zu verbessern.“
    Voraussetzung: Datenqualität und Zusammenarbeit
    Doch KI funktioniert nicht ohne Grundlage: Eine zentrale Herausforderung ist die Verfügbarkeit und Qualität der Daten. „Die größte Schwierigkeit liegt in der Heterogenität der Datenquellen und Speichersysteme“, betont Arash Rezaey, technischer Enabler im Projekt. Neben technischen Aspekten spielt vor allem die Zusammenarbeit im Unternehmen eine entscheidende Rolle. „Erfolg hat ein solches Projekt nur, wenn alle Beteiligten gemeinsam eine Perspektive auf das Ziel entwickeln“, so Arbeitswissenschaftler Wolfgang Merx vom Kompetenzzentrum WIRKsam. „Kommunikation auf allen Ebenen ist einer der zentralen Erfolgsfaktoren.”Ein Comic als praktischer Leitfaden
    Der gemeinsam entwickelte Comic bietet einen praxisnahen, leicht verständlichen Einstieg in die Schritte einer KI-Einführung – von der Datenaufbereitung bis zur Umsetzung im Arbeitsalltag. Dabei stehen nicht nur technische, sondern auch arbeitsorganisatorische und menschzentrierte Aspekte im Fokus. Den Comic finden Sie auf unserer Website. Wenn Sie noch mehr über AUNDE und weitere Anwendungsfälle sowie Strategien zur Einführung von KI erfahren möchten, dann merken Sie sich den WIRKtag des Kompetenzzentrums WIRKsam vor.
    Veranstaltungsdaten: Datum: Dienstag, 2. September 2025 Zeit: 16:00 bis 19:00 Uhr Ort: Studio 6, euronova CAMPUS, An der Hasenkaule 10, 50354 Hürth

    Weitere Informationen zu den beteiligten Unternehmen finden Sie unter: https://wirksam.nrw/use-cases/

    Über das Kompetenzzentrum WIRKsam
    Das Kompetenzzentrum WIRKsam unterstützt bei der Identifikation und Auswahl von KI-Anwendungsfällen und begleitet insbesondere kleine und mittlere Unternehmen bei der Einführung von KI. WIRKsam wurde im November 2021 gegründet und hat ein Reallabor auf dem euronova CAMPUS in Hürth. Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) fördert das Regionale Kompetenzzentrum für Arbeitsforschung unter dem Förderkennzeichen 02L19C600ff. WIRKsam setzt sich aus fünf Forschungsinstituten, drei Enablern, elf Anwendungs-unternehmen und elf Value-Partnern zusammen. Zu den beteiligten Forschungsinstituten gehören das Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen University (ITA) und das Institut für Mobile Autonome Systeme und Kognitive Robotik der FH Aachen (MASKOR) sowie als Projektkoordinator das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e.V. (ifaa) in Düsseldorf. Weitere Forschungspartner sind das Fraunhofer-Institut für angewandte Informationstechnik, Sankt Augustin (FIT) und der Lehrstuhl für Technik und Individuum der RWTH Aachen University, Aachen (iTec). Das WIRKsam-Reallabor in Studio 6 auf dem euronova CAMPUS gibt Einblicke in die aktuelle Forschungsarbeit. Demonstratoren mit Einsatz von KI können live erprobt werden. Elf kleine und mittelständische Unternehmen aus der Industrie beteiligen sich an dem Forschungsprojekt und werden von dem interdisziplinären Wissenschaftsteam begleitet.
    http://www.wirksam.nrw
    Gerne vermitteln wir ein Interview mit unseren Expert*innen. Kontakt für Redaktionen: WIRKsam – Regionales Kompetenzzentrum der Arbeitsforschung

    ANSPRECHPARTNERIN: Sarah Nellen
    KONTAKT: 02233 600371-6, s.nellen@wirksam.nrw

    ANSPRECHPARTNERIN: Panagiota Papastefanis KONTAKT: 0241 80-22107, p.papastefanis@wirksam.nrw


    Weitere Informationen:

    https://wirksam.nrw/news/presse/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Maschinenbau, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Psychologie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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