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17.07.2025 09:30

Forschungszulage wird zum zentralen Förderinstrument

Pascal Ausäderer Presse und Redaktion
ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

    Seit 2020 steht deutschen Unternehmen mit der Forschungszulage ein steuerliches Förderinstrument für Forschung und Entwicklung (FuE) zur Verfügung – und das Instrument etabliert sich zunehmend als zentrale Säule der Innovationsförderung. Besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) profitieren von der Maßnahme, die mittlerweile das größte Förderprogramm in Sachen FuE für Unternehmen in Deutschland darstellt. Gleichzeitig legt die ZEW-Analyse Verbesserungspotenzial offen, etwa bei der Förderung großer Unternehmen und der Verbesserung von Antragsverfahren.

    „Die Forschungszulage hat sich in kurzer Zeit etabliert und erreicht viele Unternehmen. Das Programm ist flexibel und wurde mehrfach angepasst. Die Erhöhung des Fördersatzes und des Deckels für förderfähige Aufwendungen haben zu deutlich höheren Fördervolumina und einer steigenden Zahl von Antragstellern geführt. Durch ein einfacheres Antragsverfahren und attraktivere Bedingungen für größere Unternehmen kann die forschungspolitische Bedeutung des Instruments weiter gesteigert werden“, erklärt Dr. Christian Rammer, stellvertretender Leiter des ZEW-Forschungsbereichs „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“ und Koautor der Studie.

    Fördervolumen wächst vor allem bei kleinen Unternehmen

    Die Deckelung der förderfähigen FuE-Aufwendungen sorgt dafür, dass besonders KMU stark von der Forschungszulage profitieren. Während große Unternehmen nur einen Bruchteil ihrer FuE-Kosten geltend machen können, nutzen kleinere Betriebe das Instrument umfassend. So entfielen zu Beginn der Förderung rund 61 Prozent des potenziellen Fördervolumens auf KMU. Selbst nach mehreren Reformen liegt ihr Anteil noch bei knapp 50 Prozent. Gleichzeitig ist der Anteil kontinuierlich forschender KMU in Deutschland seit Einführung der Forschungszulage spürbar gestiegen – von 9,9 Prozent im Jahr 2019 auf 12,6 Prozent im Jahr 2023.

    Größere Nutzung – aber international noch ausbaufähig

    Mit geschätzten vier Milliarden Euro jährlichem Fördervolumen ab 2026 erreicht die Forschungszulage erstmals das Niveau direkter Bundeszuschüsse für FuE in Unternehmen. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland mit einem Anteil von 4,7 Prozent steuerlich geförderter FuE-Ausgaben an den internen FuE-Aufwendungen der Wirtschaft jedoch deutlich hinter Ländern wie Frankreich oder Großbritannien (15 bis 20 Prozent). Die weitere Anhebung des Deckels (bei gleichzeitig niedrigerem Fördersatz) oder die Einführung einer inkrementelle Komponente, die den Zuwachs an FuE-Aufwendungen fördert, könnten zusätzliche Anreize setzen. Zudem gibt es noch Potenzial, das Antragsverfahren weiter zu vereinfachen, um den Zugang für erstmalige Nutzer der Forschungszulage zu erleichtern.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Christian Rammer
    Stellvertretender Leiter im Forschungsbereich „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“
    Telefon +49 (0)621 1235-184
    E-Mail christian.rammer@zew.de


    Originalpublikation:

    https://ftp.zew.de/pub/zew-docs/policybrief/de/pb09-25.pdf


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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