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14.09.2004 08:05

Irres Zellerkennungsmodul entdeckt

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Freiburger Forscher finden Hinweise über die Ähnlichkeit grundlegender Mechanismen der Organentwicklung bei Fliege und Mensch

    Eine neu entdeckte IRM-Molekülgruppe, das "irre cell recognition module" (IRM), bewirkt in verschiedenen Geweben, dass sich Zellen erkennen können. Dies hat eine Arbeitsgruppe vom Institut für Biologie der Universität Freiburg unter der Leitung von Professor Dr. Karl-Friedrich Fischbach in der Drosophila-Fliege entdeckt. Es handelt sich dabei um Moleküle der Zellmembran, die für die Ausbildung komplexer Strukturen notwendig sind. Zu den vermittelten Prozessen gehören unter anderem die Ausbildung synaptischer Zellkontakte im Gehirn, die Muskelentwicklung, und die Entwicklung des Auges. Inzwischen wurden die Moleküle auch in dem Wurm C. elegans, in der Maus und im Menschen nachgewiesen.

    Ein bemerkenswerter Zufall ist, dass unabhängig voneinander neben der Arbeitsgruppe der Biologen auch die Arbeitsgruppen von Professor Dr. Gerd Walz und Privatdozent Dr. Thomas Benzing in der Abteilung Innere Medizin IV, Nephrologie, am Freiburger Universitätsklinikum auf diese Molekülklasse gestoßen sind. Sie fanden heraus, dass das Fehlen der Molekülgruppe eine schwere Nierenerkrankung zur Folge hat. Daraufhin fanden auch die Biologen die neue Molekülklasse in den "Nieren" der Fliege. Auch die untersuchte Funktion bei der Muskelbildung der Fliegen scheint ihre Entsprechung beim Säuger zu haben. Bei diesem wurden die Moleküle im Herzmuskel gefunden. Darüber hinaus konnten die Mediziner die Moleküle auch im Gehirn von Mäusen nachweisen, weshalb sich nun auch die Frage nach der Funktion dieses Zellerkennungsmoduls im menschlichen Gehirn stellt. Aus den Erkenntnissen, dass die Zellerkennug bei bestimmten Tieren verwandt zu der des Menschen funktioniert, eröffnen sich für die Zukunft neue Forschungsmöglichkeiten.

    Die Forscher werden diese Entdeckung unter anderem von Dienstag, den 14. September, 11 Uhr, bis Donnerstag, den 16. September 2004, beim ersten "irre cell recognition module"-Meeting mit internationalen Spezialisten aus den USA, Brasilien und Großbritannien im Waldhof Littenweiler in Freiburg diskutieren.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Karl-Friedrich Fischbach
    Institut für Biologie III
    Schaenzlestr. 1
    79104 Freiburg
    Tel.: 0761- 203 2730Fax: 0761- 203 2866
    E-mail: kff@uni-freiburg.de
    Programm des Meetings: http://filab.biologie.uni-freiburg.de/irre_meeting.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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