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21.07.2025 10:43

Digitale Revolution im B2B-Verpackungsmarkt: Hochschule Hof und Ernst Röser GmbH entwickeln neuartigen Webkonfigurator

Rainer Krauß Hochschulkommunikation
Hochschule Hof - University of Applied Sciences

    Hof/Tettau – Die Forschungsgruppe „Supply Chain Digitalisation“ des Instituts für Informationssysteme (iisys) an der Hochschule Hof hat gemeinsam mit der Ernst Röser GmbH aus Tettau ein innovatives Pilotprojekt abgeschlossen, das die Beschaffung von Verpackungslösungen im B2B-Bereich grundlegend verändert. Ziel war die Entwicklung eines integrierten, digitalen Marktplatzes, über den Unternehmen Flaschen, Verschlüsse und Veredelungen regionaler Anbieter, schnell und unkompliziert bestellen können.

    „Unsere Lösung ist innovativ und bisher europaweit einmalig – wir sehen zahlreiche weitere Anwendungsmöglichkeiten“, sagt Frank Hammerschmidt, Geschäftsführer der Ernst Röser GmbH. „Erstmals ist damit eine automatisierte Druckbereichserkennung auf Flaschen möglich – das ist weltweit einzigartig.“

    Digitale Plattform für maximale Flexibilität

    Kern der neu entwickelten Lösung ist ein intelligenter Webkonfigurator, der Informationen zu Produkten, technischen Details und Veredelungsmöglichkeiten automatisiert und in Echtzeit direkt von den Zulieferern integriert. So entsteht ein stets aktueller Überblick über verfügbare Verpackungslösungen – von der Flaschenform bis zur individuellen Bedruckung – alles in einer einzigen Bestellung. „Im Kern des Projekts steht die Verschmelzung aus Bilderkennung und technischen Zeichnungen. Das ist ein neuer Ansatz, den man so auf dem Markt noch nicht findet“, erklärt Projektleiterin Prof. Dr. Heike Markus von der Hochschule Hof. „Die Lösungsfindung ist komplex, aber die Anwendung muss einfach sein – damit sich Unternehmen auf die Entwicklung neuer Ideen konzentrieren können.“ Die Plattform bietet dabei höchste Flexibilität: Lieferanten können ihre Produktdaten entweder direkt über ihre eigene Webseite oder über Exceldokumente bereitstellen. Diese Offenheit für verschiedene Datenquellen erlaubt es, das System schnell auf neue Produkte, Branchen oder Anbieter auszuweiten.

    Technologische Basis: BECKN-Protokoll und KI

    Die technologische Grundlage bildet das BECKN-Protokoll, das eine standardisierte, sichere Kommunikation zwischen allen beteiligten Akteuren ermöglicht. Es schafft die Voraussetzung für ein skalierbares, interoperables Ökosystem, in dem verschiedene Dienste über eine gemeinsame Sprache miteinander verbunden sind. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Bildverarbeitung: Da viele Produktbilder auf Webseiten nicht die erforderliche Qualität für eine automatisierte Konfiguration aufweisen, ist eine automatische Optimierung durch KI-basierte Bildverbesserung geplant– ein Beitrag des KI-Anwenderzentrums am iisys.

    Integration von Webshops und automatisierte Preisfindung

    Die Integration bestehender Webshops durch sogenanntes Webscraping sorgt dafür, dass Produktinformationen stets aktuell bleiben. Neue Lieferanten oder Services lassen sich mit minimalem Aufwand einbinden. „Die Idee hinter der Webshop-Integration ist es, maximale Flexibilität bei minimalem Aufwand für Lieferanten und Kunden zu schaffen“, so Prof. Markus. „Der Shop muss einfach, flexibel und verlässlich sein.“ In einem Folgeprojekt wird derzeit an der automatisierten Preisfindung gearbeitet. Dabei geht es um die Abbildung des Druckbereichs auf komplexen Flaschenformen wie Parfümflaschen sowie die Preiskalkulation in Echtzeit – unter Einsatz historischer Daten und KI-Algorithmen. „Wichtig für die Akzeptanz der Plattform ist die Frage, ob man Preise auf Basis historischer Daten in Echtzeit berechnen kann, die auch valide sind“, so Markus weiter.

    Zukunftspotenzial für weitere Branchen

    Die Lösung ist nicht nur auf den Verpackungsbereich beschränkt: Durch ihre modulare und offene Architektur eignet sie sich auch für andere Branchen, in denen komplexe Produkte konfiguriert und bestellt werden. Der jetzt geschaffene Prototyp bietet eine Blaupause für ein breites Anwendungsspektrum – von der industriellen Fertigung bis hin zum personalisierten Produktdesign.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Heike Markus
    +49 9281 409 - 4901
    heike.markus(at)hof-university.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Informationstechnik, Maschinenbau, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Kooperationen
    Deutsch


     

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