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14.09.2004 08:57

Pionier der Ozeanographie geht in den Ruhestand

Uta Deinet Kommunikation und Medien
Leibniz-Institut für Meereswissenschaften, Kiel

    Prof. Dr. Friedrich Schott scheidet zum Ende des Sommersemesters 2004 nach dem Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze aus seinem Amt als Professor an der Christian-Albrechts-Universität Kiel (CAU) aus. Mit ihm verlässt ein national und international hoch angesehener Forscher und Gelehrter die Universität und das Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR).
    Nach dem Abitur hat Prof. Schott Ozeanographie in Kiel studiert und bei Günter Dietrich promoviert. Nach der Promotion hat er zunächst für einige Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet, bevor er 1968 als Wissenschaftlicher Assistent in das damalige Institut für Meereskunde (heute IFM-GEOMAR) eintrat, wo er 1974 habilitierte. Ab 1978 wirkte er für fast zehn Jahre als Professor an der Universität Miami, USA, bevor er 1987 den Ruf an die Universität Kiel auf die C4-Professur für Physikalische Ozeanographie annahm.
    Im Zentrum der wissenschaftlichen Arbeit von Prof. Schott stand und steht das bessere Verständnis der Meeresströmungen und ihre Bedeutung für das globale Klima. Durch mehr als 30 Expeditionen mit Forschungsschiffen in die Schlüsselregionen des Atlantiks und des Indischen Ozeans hat er nicht nur einen gewaltigen Schatz an Beobachtungsdaten gewonnen, sondern vor allem einen fundamentalen Beitrag zur besseren Kenntnis der Ozeanzirkulation geleistet. Pionierleistungen wie die Erforschung der Reaktion des Somalistroms auf die wechselnden Monsunwinde haben den internationalen Ruf der Kieler Meeresforschung gefestigt. Auch gelang ihm erstmalig die Lösung eines sehr alten Problems der Ozeanographie: Die eindeutige Bestimmung der Ozeanzirkulation aus hydrographischen Messungen. Schließlich hat er entscheidend dazu beigetragen, den Prozess des Absinkens von kalten Wassermassen aufzuklären, der wesentlich für die Tiefenzirkulation im Atlantik und die Klimarolle des Golfstroms ist.
    Prof. Schott war Initiator, treibende Kraft und langjähriger Sprecher des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft seit 1996 geförderten Sonderforschungsbereichs "Dynamik thermohaliner Zirkulationsschwankungen", der sich mit der aktuellen Frage nach dem Antrieb für die Warmwasserheizung Europas durch die atlantischen Meeresströmungen beschäftigt. Ein internationaler Workshop zu diesem Thema mit ca. 150 Teilnehmern findet vom 13.-16.9.04 in Kiel statt.
    Das wissenschaftliche Werk von Prof. Schott umfasst weit über 100 Publikationen in international angesehenen Fachzeitschriften. Seine Forschungsleistungen sind mit verschiedenen Auszeichnungen führender wissenschaftlicher Gesellschaften gewürdigt worden, so mit der Fridtjof-Nansen-Medaille der European Geophysical Society und der Henry-Stommel-Medaille der American Meteorological Society. Von der letzteren Gesellschaft wie auch von American Geophysical Society wurde er darüber hinaus zum "Fellow" ernannt, eine Ehrung, die nur wenigen Wissenschaftlern zuteil wird.
    Prof. Schott wird auch nach seinem Ausscheiden aus dem Amt aktiv der Meeresforschung und der Universität Kiel verbunden bleiben. Als sein Nachfolger wurde Prof. Dr. Martin Visbeck, bisher Columbia University, New York, berufen; er tritt sein Amt am 1.10.2004 an.
    Am 15.9.04 wird Prof. Schott mit einem internationalen Symposium geehrt und verabschiedet.

    Autor: Prof. Jürgen Willebrand


    Weitere Informationen:

    http://www.ifm-geomar.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     


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