Die Gewährleistung einer qualitätsgesicherten Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten in Oberfranken ist das Ziel eines neuen, von der Deutschen Krebshilfe geförderten Verbundprojekts. Beteiligt sind das Klinikum Hof, das Klinikum Bayreuth, die Universität Bayreuth sowie zahlreiche Kooperationspartner. Das Vorhaben wird von Prof. Dr. C Graeb (Klinikum Hof), Prof. Dr. A. Kiani (Klinikum Bayreuth) und Prof. Dr. M. Emmert (Universität Bayreuth) geleitet. Die Förderung beträgt 2,4 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren.
Die optimale Versorgung von Krebsbetroffenen scheitert oft an großen Entfernungen zu spezialisierten medizinischen Leistungen, einer oft unzureichenden IT-Vernetzung sowie einer holprigen Kommunikation und Koordination zwischen Haus- und Fachärzten sowie zertifizierten Krebszentren. Dabei ist die Behandlung in spezialisierten Zentren nachweislich mit besseren Behandlungsergebnissen verbunden. Hier setzt das neue Verbundprojekt an. Unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Graeb (Leiter des Onkologischen Zentrums am Klinikum Hof), Prof. Dr. Martin Emmert (Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften der Universität Bayreuth) sowie Prof. Dr. Alexander Kiani (Leiter des Onkologischen Zentrums am Klinikum Bayreuth) soll die onkologische Versorgung in Oberfranken strukturell und digital verbessert werden.
Im Rahmen des neuen Forschungsprojekts sollen zunächst die sektorenübergreifenden Versorgungstrukturen optimiert werden, indem für Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung ein umfassendes Versorgungs- und Behandlungsnetzwerk mit Ansprechpartnern aus der Region auf- und ausgebaut wird. Zusätzlich wird sowohl für Patienten als auch für Ärzte ein Zugang zu zertifizierten Krebszentren geschaffen. Um eine reibungslose Zusammenarbeit zu gewährleisten, werden effektive Kommunikationswege für die sichere Übermittlung von Patientendaten etabliert.
Ein weiteres zentrales Anliegen des Projekts ist es, den Zugang zu innovativen Diagnostik- und Therapieoptionen sicherzustellen. Hierzu werden strukturierte Prozesse entwickelt, die es allen Patienten ermöglichen, umfassende Informationen über in der Region verfügbare Studien und neue Behandlungsmöglichkeiten zu erhalten. Gleichzeitig wird ein regionales Studiennetzwerk auf- und kontinuierlich ausgebaut, um die Teilnahme an klinischen Studien zu erleichtern und die Versorgung mit modernen Therapien zu verbessern.
Ein dritter Schwerpunkt liegt auf der Stärkung der Patientenautonomie und des Patient-Empowerments. Hierfür werden leicht zugängliche web-basierte Informationsplattformen für Patientinnen und Patienten eingerichtet. Darüber hinaus werden die Betroffenen durch die Möglichkeit der Selbstmessung sogenannter Patient Reported Outcomes unterstützt. Dies soll ihnen dabei helfen, ihre eigenen Bedürfnisse besser zu erkennen und selbstbestimmt Leistungen eines spezialisierten Versorgungsnetzwerks in Anspruch zu nehmen.
Zur Umsetzung dieser Ziele wird zunächst eine zentrale Koordinationsstelle eingerichtet, die beim Tumorzentrum Oberfranken e.V. angesiedelt sein wird. Im weiteren Verlauf sollen schnelle und effiziente Kommunikationswege entwickelt und die Patientenautonomie gezielt gestärkt werden.
Prof. Dr. Martin Emmert,
Professur für Qualitätsmanagement, Gesundheitsökonomie sowie Präferenzforschung in der Onkologie Universität Bayreuth
Leiter des Regionalzentrums Bayreuth des Bayerischen Krebsregisters
Tel.: +49 (0) 921 – 55 4827
E-Mail: martin.emmert@uni-bayreuth.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Medizin
überregional
Kooperationen
Deutsch
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