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22.07.2025 11:22

Neues aus der Forschung: Publikationen, Studien und Forschungsprojekte aus dem UKE

Saskia Lemm Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

    Langzeitdaten aus Hamburg bestätigen Wirksamkeit der HIV-Depotspritze | Neue Methode erlaubt realitätsnahe Einblicke in die Arbeit von Enzymen | Forschungsprojekt untersucht Entscheidungsfindung im Gehirn | DAK Gesundheit unterstützt Projekt zur Förderung der bewegungsbezogenen Gesundheitskompetenz in der Pflege

    Langzeitdaten aus Hamburg bestätigen Wirksamkeit der HIV-Depotspritze

    In der bislang weltweit längsten Real-World-Analyse zur injizierbaren HIV-Therapie mit Cabotegravir und Rilpivirin (LA-CAB/RPV) haben Wissenschaftler:innen aus der HIV-Ambulanz des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) die Wirksamkeit der Depotspritze bestätigt. 97 Prozent der Patient:innen blieben dauerhaft unter der Nachweisgrenze. Die große Mehrheit der Injektionen erfolgte pünktlich; kleinere Verzögerungen traten zwar bei vielen Personen mindestens einmal auf, blieben aber in fast allen Fällen kurzzeitig und ohne Einfluss auf die Wirksamkeit. Die Therapie wurde insgesamt gut vertragen; gelegentlich kam es zu Nebenwirkungen wie Beschwerden an der Injektionsstelle oder auch neuropsychiatrischen Symptomen. Diese waren überwiegend mild und betrafen meist Personen mit entsprechenden Vorerkrankungen. „Unsere Daten zeigen, dass die HIV-Langzeittherapie mit LA-CAB/RPV auch unter Alltagsbedingungen wirksam, sicher und langfristig durchführbar ist. Besonders für Menschen mit Schwierigkeiten bei der täglichen Tabletteneinnahme kann diese Therapieform eine erhebliche Erleichterung darstellen“, sagt Catharina Dannenberg, Medizinische Doktorandin in der I. Medizinischen Klinik des UKE und zusammen mit Hanna Matthews Erstautorin der Studie. Für die Studie wurden 44 Monate lang 102 Patient:innen begleitet – darunter etwa 20 Personen, die zuvor bereits im Rahmen von Zulassungsstudien behandelt worden waren. So konnten individuelle Therapieverläufe von bis zu zehn Jahren ausgewertet werden. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin Infectious Diseases and Therapy veröffentlicht.

    Publikation: Dannenberg et al. Long‑Term Real‑World Use of Cabotegravir/Rilpivirine: Adherence and Virological Efficacyover a 44‑Month Observation Period. Infectious Diseases and Therapy. 2025.
    DOI: https://doi.org/10.1007/s40121-025-01178-3

    Kontakt für Rückfragen: Dr. Olaf Degen, Ambulanzzentrum des UKE

    Neue Methode erlaubt realitätsnahe Einblicke in die Arbeit von Enzymen
    Ein interdisziplinäres Forschungsteam aus Hamburg, darunter das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), hat eine neue Methode entwickelt, um die Struktur und Funktion von Proteinen bei unterschiedlichen Temperaturen sichtbar zu machen. Die sogenannte 5D-Serielle-Synchrotron-Kristallographie (5D-SSX) erlaubt es, „Schnappschüsse“ von Enzymen während ihrer Arbeit aufzunehmen – und das bei Temperaturen, wie sie auch im menschlichen Körper vorkommen. So wird es möglich, die Funktion von Proteinen oder zum Beispiel die molekulare Wirkung wichtiger Medikamente unter nahezu natürlichen Bedingungen zu untersuchen. Bislang werden die meisten hochaufgelösten Proteinstrukturen immer noch bei kryogenen, also extrem niedrigen, Temperaturen gewonnen, und damit weit entfernt von physiologischen Bedingungen. Die 5D-SSX-Methode ermöglicht es Forschenden nun, serielle Synchrotron-Kristallographie zu definierten Zeitpunkten und bei Temperaturen von unter 10 °C bis über 70 °C durchzuführen. Die Wissenschaftler:innen des UKE, der Universität Hamburg, des Max-Planck-Instituts für Struktur und Dynamik der Materie (MPSD) und des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) Hamburg haben die Studienergebnisse im Fachmagazin Nature Communications veröffentlicht.

    Publikation: Schulz et al. Probing the modulation of enzyme kinetics by multi-temperature, time-resolved serial crystallography. Nature Communications. 2025.
    DOI: https://doi.org/10.1038/s41467-025-61631-2
    Kontakt für Rückfragen: Dr. Eike Christian Schulz, Institut für Biochemie und Signaltransduktion

    Forschungsprojekt untersucht Entscheidungsfindung im Gehirn

    Unter Beteiligung der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) wollen Wissenschaftler:innen in einem internationalen Forschungsprojekt herausfinden, warum manche Menschen lebensverändernde Entscheidungen in einem Wimpernschlag treffen und andere völlig gelähmt vor Alternativen stehen. Besonders bei Schizophrenie und Zwangsstörungen sind diese Verhaltensmuster extrem ausgeprägt und erzeugen einen hohen Leidensdruck bei den Betroffenen. Langfristig soll das vom Universitätsklinikum Tübingen geleitete Projekt dazu beitragen, gezielte Therapien zu entwickeln, die direkt an den gestörten Entscheidungsprozessen ansetzen. Damit könnte sowohl Menschen geholfen werden, die zu zu schnellen Schlussfolgerungen neigen, als auch jenen, die sich in endlosen Gedankenschleifen verlieren. Für diesen klinisch-therapeutischen Teil ist das UKE federführend verantwortlich. Das Forschungsprojekt wird von der Wellcome Trust Stiftung mit knapp 6 Millionen Euro gefördert, von denen rund 490.000 Euro ans UKE gehen.

    Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Lena Jelinek, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie

    DAK Gesundheit unterstützt Projekt zur Förderung der bewegungsbezogenen Gesundheitskompetenz in der Pflege

    Mit rund 400.000 Euro unterstützt die DAK Gesundheit ein Projekt des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), mit dem die bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz von Pflegefachpersonen gestärkt werden soll. Pflegefachpersonen sind beruflich bedingt stark körperlich aktiv – doch werden nicht alle notwendigen Bewegungen gesundheitsfördernd oder -erhaltend ausgeführt. Hier setzt das über drei Jahre dauernde Projekt „Entwicklung einer hybriden Intervention zur Förderung der bewegungsbezogenen Gesundheitskompetenz von Pflegefachpersonen (BeGeKo-Care)“ unter Leitung von Prof. Dr. Susanne Klotz aus der Physiotherapie des UKE an. Zunächst soll die Ist-Situation bezüglich der bewegungsbezogenen Gesundheitskompetenz in der Pflege analysiert werden. Danach wird gemeinsam mit Pflegefachpersonen des UKE eine hybride Intervention mit online-basiertem Selbstlernkurs und Kleingruppen in Präsenz entwickelt und wissenschaftlich begleitet. So sollen die Kompetenzen gestärkt werden, die für eine gesunde Bewältigung der körperlichen Aktivität erforderlich sind.

    Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Susanne Klotz, Physiotherapie


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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