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22.07.2025 11:30

Forschende wollen Wasserstoffproduktion auf dem Meer ermöglichen

Nadine Metzler Hochschulkommunikation
Hochschule Bremerhaven

    Projekt „wind2hydrogen“ startet an der Hochschule Bremerhaven

    Um Deutschland klimaneutral mit Energie zu versorgen, sind Wasserstofftechnologien ein wichtiger Bestandteil. Mit ihnen ließe sich Strom aus erneuerbaren Energiequellen nachhaltig speichern und dann nutzen, wenn Wind und Sonne keine Energie liefern. An der Hochschule Bremerhaven startet nun ein Projekt, das nach einer Möglichkeit sucht, die Energie aus Offshore-Windkraftanlagen direkt vor Ort auf dem Meer in Wasserstoff umzuwandeln. Dafür arbeiten die Bremerhavener Forschenden mit der Universität Bremen und der Bremerhavener EnPro GmbH zusammen.

    Anfang 2025 speisten gut 1.600 Offshore-Windenergieanlagen rund sechs Prozent der deutschen Jahresstrommenge in das öffentliche Stromnetz ein. Damit die Energie an Land kommt, müssen Seekabel verlegt werden - ein wahrer Kostentreiber bei der Installation der Anlagen. Eine günstigere Lösung könnte sein, den erzeugten Strom direkt vor Ort in Wasserstoff umzuwandeln und so zu speichern. „Die Nutzung von Offshore-Wasserstoff ist ein vielversprechendes Konzept im Kontext der angestrebten Transformation der Energiesysteme hin zu einem resilienten, nachhaltigen Energieversorgungssystem. Als Energiespeicher ist Wasserstoff vielseitig einsetzbar und ermöglicht die Kombination der Vorteile von erneuerbaren Energiequellen wie Offshore-Windparks im Gigawattbereich mit der Wasserstoffproduktion, um einen sauberen und vielseitigen Energieträger zu erzeugen“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Uwe Werner, Projektleiter an der Hochschule Bremerhaven. Dafür müsste jedoch das Meerwasser, das für die Elektrolyse verwendet wird, zunächst entsalzt werden.

    Hier kommt die Arbeit der Bremerhavener Forschenden ins Spiel. Ihr Schwerpunkt im Projekt ist die Planung und Entwicklung einer schwimmenden Wasserstoffproduktionsanlage. „Die technische Planung umfasst einen Variantenvergleich verschiedener Entsalzungsverfahren, die Auswahl von zwei Verfahrenskombinationen sowie die Bemessung wesentlicher Anlagenteile und Komponenten dieser Verfahren. Dazu gehört z.B. die Wahl geeigneter Materialien und die Ermittlung der Größe der Anlage. Diese soll wartungsarm und vollautomatisch im Dauerbetrieb betrieben werden, wobei ihre Leistung sich selbständig am Bedarf der H2-Elektrolyse ausrichten soll.“, sagt Prof. Dr.-Ing. Uwe Werner. Auch die Frage der Realisierbarkeit spielt eine wichtige Rolle. Dazu gehören neben den Kosten auch Aspekte der Sicherheit sowie des Arbeits- und Umweltschutzes.

    Eine schwimmende Elektrolyseanlage zu installieren, bringt einige Herausforderungen mit sich. Sie muss autonom funktionieren und den schwierigen Umweltbedingungen auf See standhalten. Ob dies technisch derzeit überhaupt möglich ist, soll sich im Laufe des Projekts zeigen. „Es kann sein, dass die technischen Anforderungen, die in der Studie erarbeitet werden, über den Stand des Marktangebots hinausgehen und später auf Basis des abschließenden Empfehlungskataloges von der Industrie zu lösen sind“, erklärt Prof. Werner.

    Das Projekt „wind2hydrogen“ wird gefördert durch die BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH. Die Projektlaufzeit beträgt zwei Jahre.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr.-Ing. Uwe Werner
    https://www.hs-bremerhaven.de/uwe-werner


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Energie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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