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22.07.2025 15:52

Gesundheitsinnovation durch Kooperation: TMF, vfa und BVMed fordern bessere Strukturen für Translation und Transfer

Wiebke Lesch Geschäftsstelle TMF e.V.
TMF - Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (TMF)

    Berlin, 22. Juli 2025. Die TMF, der Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa) und der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) fordern in einem gemeinsamen Positionspapier konkrete Maßnahmen, um Deutschland als führenden Standort für Gesundheitsforschung und Innovation zu stärken.

    Im Zentrum stehen bessere Strukturen für Translation und Transfer – etwa durch Translationszentren an Universitätskliniken, digitale Datenplattformen und neue Partnerschaftsmodelle. Ziel ist es, den Weg von der Forschung in die Versorgung deutlich zu beschleunigen. Das Papier knüpft an zentrale Vorhaben des Koalitionsvertrags zur Stärkung der Gesundheitswirtschaft an.

    Die drei zentralen Botschaften des Positionspapiers:

    1. Wissenstransfer von der Forschung in die Anwendung beschleunigen
    Deutschland verfügt über eine exzellente akademische Forschungslandschaft – doch zu viele Innovationen bleiben im sogenannten „Death Valley of Translation“ stecken. Das Papier fordert deshalb:

    • den gezielten Aufbau von Translationszentren in der Universitätsmedizin,
    • den Ausbau von Public-Private-Partnerships,
    • digitale Plattformen für rechtssicheren Datenaustausch und
    • eine stärkere Nutzung von Biobanken und Registern.

    Dazu braucht es verbesserte Finanzierungsinstrumente, Anreize für geistigen Eigentumsschutz sowie eine aktive Gründungskultur.

    2. Karrierewege durchlässig gestalten und unternehmerisches Mindset bei Forschenden fördern

    Um den Austausch zwischen Forschung und Industrie zu fördern, müssen Karrierewege flexibler und durchlässiger werden. Das Papier empfiehlt:

    • praktische Einblicke in die Industrie durch Praktika und Forschungsaufenthalte,
    • die institutionelle Anerkennung von Ausgründungen und Unternehmensengagement in der akademischen Laufbahn und
    • Beratungsangebote an Hochschulen für Gründungsinteressierte.

    So kann ein Umfeld entstehen, das unternehmerisches Denken im Wissenschaftsbetrieb fördert und einen Kulturwandel in Richtung Anwendungsorientierung einleitet.

    3. Regulatorik innovationsfreundlich gestalten

    Ein innovationsfreundlicher Standort braucht klare, praktikable und harmonisierte regulatorische Rahmenbedingungen. Die drei Verbände fordern deshalb:

    • eine Vereinheitlichung der Datenschutzbestimmungen im Gesundheitswesen,
    • die konsequente Anwendung internationaler Datenstandards,
    • die Einführung regulatorischer Reallabore („Sandboxes“)
    • sowie eine stärkere Ausrichtung der Bewertungssysteme an digitalen und datengetriebenen Innovationen.

    Insbesondere für Start-ups und kleine Unternehmen müsse das Prinzip der „Ermöglichung statt Verhinderung“ gelten – auch im europäischen Kontext.

    „Um den Transfer von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung in marktreife Produkte und Dienstleistungen im Gesundheitswesen zu realisieren und zu beschleunigen, braucht es Rahmenbedingungen, die Innovationen fördern. Bürokratie und regulatorische Hürden müssen im Hinblick auf die Förderung des Gesundheitsforschungs- und Wirtschaftsstandorts aktiv überwunden werden“, betont Natalie Gladkov, Leiterin Referat Digitale Medizinprodukte beim Bundesverband Medizintechnologie e.V.

    „Um Forschung und Versorgung stärker zu verzahnen, braucht es neben gezielten Förderprogrammen vor allem eine neue Kultur der Zusammenarbeit. Innovationen kommen nur dann schneller in die Anwendung, wenn Forschung und Industrie in vertrauensvollen, strukturierten Partnerschaften zusammenarbeiten – offen, verlässlich und mit dem Willen, Silos zu überwinden“, fordert Marcel Weigand, Leiter Politische Kommunikation, TMF – Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e. V. und Initiator des Innovationspapiers.

    „Wenn Deutschland wieder zu einem führenden Standort für pharmazeutische Innovation werden soll, braucht es geeignete Anreizsysteme und neue Kooperationsmodelle. Forschung und Entwicklung müssen stärker vernetzt und durch verlässliche politische Rahmenbedingungen unterstützt werden“, betont Dr. Matthias Meergans, Geschäftsführer Forschungspolitik beim vfa – Die forschenden Pharma-Unternehmen.

    Zum Innovationspapier:

    https://www.tmf-ev.de/politik-und-strategie/innovationspapier-zur-foerderung-des...


    Weitere Informationen:

    https://www.tmf-ev.de/politik-und-strategie/innovationspapier-zur-foerderung-des...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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