Universität Magdeburg erhält Millionenförderung für Stärkung von Chancengleichheit in Wissenschaftskarrieren
Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg erhält bis 2027 2.216.400,00 Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF), um Gleichstellung und Diversität in Forschung und Lehre systematisch in der Hochschulentwicklung zu verankern.
Die Förderung wurde erfolgreich im Rahmen des landesweiten Programms FEM POWER eingeworben, an dem sich zwölf Wissenschaftseinrichtungen in Sachsen-Anhalt beteiligen. Ziel der Förderinitiative ist es, Gleichstellungsarbeit an Universitäten, Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen in Sachsen-Anhalt noch nachhaltiger in universitären Strukturen, Prozessen und Karrierekontexten zu verankern.
Kern des Förderprogramms FEM POWER II ist eine neu eingerichtete Nachwuchsforschungsgruppe, in der herausragende junge Wissenschaftlerinnen gezielt auf dem Weg zur Professur unterstützt werden. Die Mathematikerin Dr. Carolin Mehlmann wird in den kommenden zwei Jahren mit einem fünfköpfigen Team mathematische Methoden und Computermodelle entwickeln, um genauer abzubilden wie sich kleinskalige Prozesse – etwa die Wechselwirkungen zwischen Meereis und Eisbergen oder die Interaktion zwischen Ozeanwellen und Meereis – effizient in großskaligen Klimamodellen abbilden lassen. Dabei kommen auch moderne Methoden wie maschinelles Lernen in Kombination mit mathematischen Methoden zum Einsatz. Sie wird untersuchen, wie sich Eisberge, Gletscher und Meereis verhalten. Ziel der Wissenschaftlerin ist es, ein besseres Verständnis kleinskaliger Prozesse in den Polarregionen zu gewinnen. „Etwa der Frage, ob Meereis eine stabilisierende Wirkung auf Gletscherzungen hat, die ins Meer münden, und somit das Abbrechen von Eismassen verlangsamt. Oder ob eine Zunahme von Stürmen in der Arktis das Abschmelzen des arktischen Meereises beschleunigt“, erklärt die Mathematikerin vom Institut für Analysis und Numerik der Universität. Mit ihrer Forschung trägt die Nachwuchsforschungsgruppe dazu bei, Klimamodelle präziser und realitätsnäher zu gestalten und die Rolle solcher Prozesse im globalen Klimasystem besser zu verstehen.
„Diese Gruppe ist für mich eine einzigartige Chance", so Dr. Mehlmann. „Zum ersten Mal habe ich die Möglichkeit, mich vollständig auf eigene Forschungsideen zu konzentrieren, ein Team aufzubauen und mein wissenschaftliches Profil weiter zu schärfen.“
„Wir wollen an der Universität Magdeburg den Wandel aktiv gestalten“, betont die Prorektorin für Forschung, Technologie und Chancengleichheit der Universität Magdeburg, Prof. Dr.-Ing. Manja Krüger. „Dafür investieren wir gezielt in die Förderung von Wissenschaftlerinnen, um Gleichstellung als Querschnittsaufgabe in Forschung und Verwaltung nachhaltig zu verankern und uns damit zukunftsfähig aufzustellen. Nicht nur in Hinblick auf externe Förderanforderungen, sondern aus eigener Überzeugung.“
Neben der Einrichtung der Nachwuchsforschungsgruppe werden an der Universität Magdeburg bis 2027 weitere strategische Maßnahmen im Rahmen der FEM Power Förderung durchgeführt: So wird aktuell ein sogenanntes Gender- und Diversity-Consulting aufgebaut, eine Anlaufstelle, die Forscherinnen und Forscher, Führungskräfte und Verwaltungspersonal in Gleichstellungsfragen beim Drittmittelerwerb, bei der Konzeption von Projekten und deren Monitoring unterstützt. Zugleich etabliert die Universität ein strukturiertes Gender-Recruiting, um qualifizierte Wissenschaftlerinnen gezielt für die Universität zu gewinnen und auf allen Karrierestufen stärker zu begleiten. Ein vierter Schwerpunkt der Gleichstellungsarbeit der Universität Magdeburg liegt auf einer gendersensiblen Studierendenakquise: Mit niedrigschwelligen Formaten und durch eine frühzeitige Ansprache ab Klasse 1 sowie persönlichen Kontakt zu Forscherinnen als Role Models sollen mehr Mädchen und Frauen für natur- und technikwissenschaftliche Studiengänge begeistert werden.
Die Koordinierung der Maßnahmen ist im Büro für Gleichstellung und Familie angesiedelt, dabei wird aber eng mit den zentralen Servicestellen der Universität zusammengearbeitet – darunter die Forschungs-förderberatung, das Dezernat Personalwesen und die Medien- und Kommunikationsabteilung.
„Bereits in der ersten Förderphase von 2016 bis 2022 konnte die Universität Magdeburg sichtbare Fortschritte erzielen – darunter einen gestiegenen Frauenanteil bei Promovierenden und auf Professuren sowie eine bessere Platzierung in einschlägigen Rankings wie dem CEWS Ranking“, so Dr. Mareike Fingerhut-Säck vom Gleichstellungsbüro der Universität. „Mit FEM POWER II wird dieser Weg konsequent fortgesetzt.“
Dr. Mareike Fingerhut-Säck
Büro für Gleichstellung und Familie
0391 67-56820
gleichstellungsbeauftragte@ovgu.de
http://www.bfg.ovgu.de/FEM+POWER+II.html - Webseite zu FEM POWER II
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Mathematik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Organisatorisches
Deutsch
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