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25.07.2025 08:47

Berliner Wissenschaftspreis für TU-Professorin Dr. Inka Mai

Stefanie Terp Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Nachwuchspreis des Landes Berlin geht an Pionierin für nachhaltiges Bauen durch robotergestützte Fertigung

    Die Technische Universität Berlin freut sich über einen besonderen Erfolg: Juniorprofessorin Dr. Inka Mai wurde am 24. Juli 2025 der Nachwuchspreis des Berliner Wissenschaftspreises 2024 verliehen. Die Bauingenieurin erhält die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihre herausragende Forschung im Bereich der robotergestützten additiven Fertigung mit Beton und alternativen Materialien wie Lehm, mit der sie einen grundlegenden Wandel in der Bauindustrie hin zu mehr Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und Digitalisierung vorantreibt. Ihre Entwicklung und Erprobung neuer Fertigungsverfahren für den 3D-Druck von Beton sei für die Zukunft des Bauens in Berlin als wachsende Stadt dringlich und von höchster Bedeutung, so die Jury. Den Hauptpreis des Jahres 2024 erhielt Professor Dr. Philipp Adelhelm, Chemiker und Materialwissenschaftler am Helmholtz-Zentrum Berlin und S-Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin.

    Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner: „Der Berliner Wissenschaftspreis 2024 wird zwei Menschen verliehen, die mit ihren herausragenden Forschungen zur Leistungskraft und Exzellenz des Wissenschaftsstandorts Berlin beitragen. Mit ihren besonders innovativen, nachhaltigen und klimaschonenden Lösungen in den Bereichen Bauen und Energieversorgung werben sie weltweit für Berlin als Ort der Exzellenzforschung. Die Preisträger sind die besten Beispiele dafür, dass in unserer Stadt Zukunftsideen im Zusammenwirken wissenschaftlicher Spitzeneinrichtungen mit Wirtschaft und Gesellschaft verwirklicht werden können. Herzlichen Glückwunsch zum Wissenschaftspreis 2024!“ Kai Wegner verlieh die Preise am 24. Juli 2025 im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Roten Rathaus.

    Die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, Dr. Ina Czyborra: „Ich freue mich sehr, dass mit Herrn Professor Adelhelm und Frau Professorin Mai zwei Menschen ausgezeichnet werden, die mit ihrer Forschung nicht nur Großartiges für die Wissenschaft leisten, sondern auch ganz konkret dazu beitragen, unsere Städte zukunftsfähiger zu machen – mit innovativen Ideen für eine sichere und kostengünstige Energieversorgung beziehungsweise ressourceneffizientes und nachhaltiges Bauen. Ihre Forschung steht für das, was Berlin als Wissenschaftsstandort ausmacht: Mutiges Denken, kluge und kreative Lösungen sowie der feste Wille, Wissenschaft konkret für die Herausforderungen unserer Zeit nutzbar zu machen. Diese Leistungen verdienen höchste Anerkennung! Herzliche Gratulation und weiterhin viel Erfolg.“

    Prof. Dr. Geraldine Rauch, Präsidentin der Technischen Universität Berlin: „Die Verleihung des Nachwuchspreises des renommierten Berliner Wissenschaftspreises durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin an die TU Berlin ist eine bedeutende Anerkennung für die herausragende Arbeit von Juniorprofessorin Inka Mai und eine große Ehre für unsere gesamte Universität. Ich gratuliere ihr herzlich zu dieser Auszeichnung. Mit ihren innovativen Verfahren der robotergestützten additiven Fertigung adressiert sie zentrale Herausforderungen des Klimawandels und Ressourcenverbrauchs in der heutigen Bauindustrie. Inka Mai leistet echte Pionierarbeit für ein nachhaltigeres Bauen und steht exemplarisch für die zukunftsweisende Forschung an der TU Berlin – als Wissenschaftlerin, Hochschullehrerin und Wissenschaftsmanagerin.“

    Digitale Technologien, moderne Robotik und materialgerechtes Bauen
    Prof. Dr. Inka Mai ist seit 2023 Juniorprofessorin und Leiterin des Fachgebiets Robotergestützte Fertigung der gebauten Umwelt am Institut für Bauingenieurwesen der TU Berlin. In ihrer Forschung verbindet sie digitale Technologien, moderne Robotik und materialgerechtes Bauen zu einem zukunftsorientierten Ansatz für die Bauindustrie. Ihr Schwerpunkt liegt auf der robotergestützten additiven Fertigung mit Beton und alternativen Materialien wie Lehm. Dabei untersucht sie insbesondere das Zusammenspiel von Material und Prozess im 3D-Druck – ein zentraler Faktor für Effizienz, Qualität und Ressourcenschonung. Ziel ihrer Arbeit ist es, neue, digitale Fertigungsverfahren zu entwickeln, die nicht nur ökologische Vorteile bieten, sondern auch konkrete Antworten auf die Herausforderungen des Bauwesens wie Fachkräftemangel, Materialknappheit und CO₂-Emissionen liefern. Der gezielte Einsatz von Robotern ermöglicht es, Bauteile so zu fertigen, dass sie nur dort Material einsetzen, wo es tatsächlich für die Statik gebraucht wird. Das spart Ressourcen, macht das Bauen deutlich effizienter und ist ein echter Paradigmenwechsel in einer Branche, die bislang weder technisch noch personell auf die Herausforderungen von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Digitalisierung vorbereitet ist.

    Besondere Anerkennung erhielt Inka Mai unter anderem für die Entwicklung innovativer Verfahren wie dem „Injection 3D Concrete Printing“, mit dem filigrane Betonbauteile ressourcenschonend hergestellt werden können, sowie dem „Large Particle 3D Concrete Printing“, das bis zu 30 % CO₂ gegenüber konventionellen Verfahren einspart. Darüber hinaus bringt sie ihr Wissen aktiv in Fachgremien wie dem Arbeitskreis für digitales Bauen des Deutschen Ausschusses für Stahlbetonbau ein und trägt somit wesentlich zur Anwendung der Technologie in der Baupraxis bei. Ihre visionäre Arbeit verbindet Ingenieurskunst mit modernster Robotik und liefert konkrete, skalierbare Lösungen für das nachhaltige Bauen der Zukunft. „Der Preis ist eine wertvolle Anerkennung meiner Leistung und motiviert mich sehr, diese Arbeit weiter zu verfolgen“, sagt Prof. Dr. Inka Mai, die ihr Studium und ihre Promotion an der TU Braunschweig absolvierte. Studien- und Forschungsaufenthalte führten sie an die Université de Bretagne Sud (Frankreich), die Chalmers University in Göteborg (Schweden) sowie die University of Rhode Island (USA). Ihre Forschung ist interdisziplinär, international vernetzt und vielfach ausgezeichnet. Sie ist Sprecherin der Jungen BWG (Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft) und Mitglied im Kuratorium der TU Berlin.

    Der Berliner Wissenschaftspreis
    Mit dem Berliner Wissenschaftspreis sollen in Berlin entstandene hervorragende wissenschaftliche Leistungen gezielt gefördert werden. Ein zentrales Anliegen ist dabei, eine Basis für die weitere wirtschaftliche Entwicklung Berlins zu schaffen. Neben der wissenschaftlichen Exzellenz ist deshalb auch die Möglichkeit der praktischen Umsetzung der Forschung ein entscheidendes Kriterium. Der Nachwuchspreis wird an Wissenschaftler*innen vergeben, die nicht älter als 35 Jahre alt sind. Die Auswahl trifft eine Jury, bestehend aus den für Wissenschaft und Forschung zuständigen Mitgliedern des Senats, dem Präsidenten der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Prof. Dr. Christoph Markschies, sowie bis zu neun weiteren herausragenden Wissenschaftler*innen. Den Vorsitz führt die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, Dr. Ina Czyborra.

    Weitere Informationen: Lesen Sie ein aktuelles Interview mit der Preisträgerin Prof. Dr. Inka Mai über die Zukunft des Bauens: https://www.tu.berlin/go291892/

    Download Pressefotos: https://www.tu.berlin/go277297/n74092/
    Bitte geben Sie bei der Nutzung als Copyright „TU Berlin/Kevin Fuchs“ an

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
    Stefanie Terp
    Chief Communication Officer
    Leiterin Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
    Pressesprecherin der TU Berlin
    E-Mail: pressestelle@tu-berlin.de
    Tel.: +49 30 314-23922


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Bauwesen / Architektur, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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