Ein orange-weißer Zeppelin schwebte am Mittwoch den 23. Juli 2025 über den Campus der Universität der Bundeswehr München (UniBw M). Dabei handelte es sich um einen speziell angefertigten Zeppelin, der in naher Zukunft Feinstaubmessungen vornehmen soll. Bevor es im Herbst zur ersten Messung auf die Zugspitze geht, haben Prof. Thomas Adam und sein Team zunächst auf der Teststrecke der UniBw M gelernt, wie man das zwölf Meter lange Luftschiff steuert und kontrolliert.
Für die Messungen wird der Zeppelin mit bis zu 15 Kilogramm moderner Aerosolmesstechnik ausgestattet. Diese können in Höhenunterschieden von maximal 1500 Metern Luftverschmutzung messen und sogar Filterproben für das Labor einsammeln. Prof. Adam, Professor für Umwelttechnik und Chemie, betont jedoch, dass vorrangig die mobile und möglichst schnelle Übertragung der Daten aus der Luft wichtig ist, die sofort und vor Ort analysiert werden können.
„Wir haben den Zeppelin anfertigen lassen, da wir mit Drohnen keine akkuraten Feinstaubdaten erheben können. Denn die Rotoren der Drohnen drücken den ganzen Staub weg. Mit dem Zeppelin hat unsere Partneruniversität in Tschechien bereits gute Erfahrungen gesammelt, und wir sind froh, dass wir nun ein eigenes System an der UniBw M haben“, so Prof. Adam.
Gesteuert wird das Luftschiff von ein bis zwei Personen und angetrieben wird es von kleinen Elektromotoren. Es besteht die Möglichkeit, über GPS-Koordinaten Routen vorzugeben und diese in verschiedenen Höhen abzufliegen. Damit werden 3D-Modelle der Luftverschmutzung erstellt. Die Forschenden können den Zeppelin bis zu zwei Stunden lang fliegen lassen bevor der Akku gewechselt werden muss.
Hoch hinaus und weit weg
Im nächsten Frühjahr wird das Forscherteam mit dem Zeppelin nach Spitzbergen reisen, einer zu Norwegen gehörenden Inselgruppe. Dort wird seit einigen Jahren der sogenannte „Arctic Haze“ beobachtet. Das bedeutet, dass sich extrem hohe Aerosol-Konzentrationen in der Luft befinden, die diese diesig erscheinen lassen.
„Wir möchten die Forschenden in Spitzbergen mit unserem neuen Zeppelin und unserer Messtechnik unterstützen und im besten Fall aufklären, warum der ‚Arctic Haze‘ jedes Jahr aufs Neue entsteht. Mit diesen Erkenntnissen lassen sich dann Lösungen finden, um Schadstoffe in der Umwelt zu reduzieren“, erklärt Prof. Adam.
Prof. Thomas Adam
https://www.unibw.de/home/news/2025/mit-dem-luftschiff-gegen-luftverschmutzung
Der Erstflug fand auf dem Campus der Universität der Bundeswehr München statt
Quelle: Siebold
Copyright: UniBw M
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Chemie, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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