Gesundheitsfolgen von Wirtschaftskrisen, Grundrechte im digitalen Raum und klimaresiliente Gebäudefassaden
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Deutschen Studienpreises 2025 stehen fest. Die drei ersten Preise in Höhe von je 25.000 Euro gehen an die Sozialwissenschaftlerin Lara Bister von der Universität Groningen, den Juristen Christian Ollig von der Universität Hamburg und die Ingenieurin Christina Eisenbarth von der Universität Stuttgart. Mit dem Deutschen Studienpreis zeichnet die Körber-Stiftung exzellente Dissertationen aus, die eine besonders hohe gesellschaftliche Relevanz haben – in diesem Jahr zu folgenden Themen:
1. Preis Sektion Sozialwissenschaften
Wie Wirtschaftskrisen die Gesundheit prägen
Wirtschaftskrisen hinterlassen Spuren – auch gesundheitlich. Lara Bister untersuchte an der Universität Groningen erstmals die Langzeitfolgen der ostdeutschen Wirtschaftskrise für die sogenannten „Wendekinder“. Anhand repräsentativer Gesundheits- und Umfragedaten verglich sie deren Gesundheit im jungen Erwachsenenalter mit der von westdeutschen Gleichaltrigen. Ihre Analysen belegen: Die Krise wirkte sich negativ auf den Stoffwechsel und die psychische Gesundheit aus, insbesondere bei Frauen. Mit ihrer Forschung macht sie sichtbar, wie stark sich früher Krisenstress auf die lebenslange Gesundheit auswirken kann. Zudem verdeutlichen ihre Erkenntnisse die Notwendigkeit einer präventiven Sozial- und Gesundheitspolitik, die Kinder und Familien in Zeiten wirtschaftlicher Umbrüche gezielt unterstützt.
1. Preis Sektion Geistes- und Kulturwissenschaften
Grundrechte im digitalen Raum stärken
Wie können Menschen ihre Grundrechte, etwa die Meinungsfreiheit, auf Online-Plattformen durchsetzen? Mit Blick auf diese Frage untersucht Christian Ollig in seiner Dissertation an der Universität Hamburg den Digital Services Act der EU. Dieses Gesetz verpflichtet u. a. Social-Media-Plattformen erstmals zur Wahrung von Grundrechten der europäischen Charta. Der Jurist entwickelt eine neue Theorie zur rechtlichen Umsetzung und zeigt: Der DSA begrenzt die Macht der Plattformbetreiber – auch außerhalb der EU – und stärkt die Rechte der Nutzenden. Mit dem von ihm entworfenen Prüfmodell liefert er konkrete Anwendungshilfen für die Praxis und leistet damit einen bedeutenden Beitrag zur Demokratisierung der digitalen Öffentlichkeit.
1. Preis Sektion Natur- und Technikwissenschaften
Textile Gebäudefassaden für klimaresiliente Städte
Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels und der zunehmenden Oberflächenversiegelung nehmen die Risiken für Hitze und Starkregen auch in deutschen Städten stetig zu. Vor diesem Hintergrund hat die Ingenieurin Christina Eisenbarth an der Universität Stuttgart ein neuartiges Fassadensystem aus Textilien und Membranen entwickelt, das Regenwasser aufnimmt und Gebäude durch Verdunstung kühlt. Die von ihr entwickelte „HydroSKIN“ wird bereits an einem Hochhaus in Stuttgart getestet und stellt einen zukunftsweisenden Ansatz für klimaresiliente Gebäude und Städte dar.
Neben den drei ersten Preisen vergibt die Körber-Stiftung sechs zweite Preise, die mit je 10.000 Euro dotiert sind.
Sektion Sozialwissenschaften:
- Klimaneutralität durch Wärmenetze – Technisch-ökonomische, politische und gesellschaftliche Perspektiven der Wärmewende Anna Billerbeck, Universität Freiburg
- Multilateralismus ohne Amerika? Mythos, Realität und Antworten auf Trump 2.0
Tim Heinkelmann-Wild, Ludwig-Maximilians-Universität München
Sektion Geistes- und Kulturwissenschaften:
- Auch die Unsichtbaren werden diskriminiert
Anna Biedermann, Bucerius Law School
- Wirkungslose Wiedergutmachung? Wie Sinti und Roma nach dem Nationalsozialismus entschädigt wurden und warum doch nur Enttäuschung blieb
Joey Rauschenberger, Universität Heidelberg
Sektion Natur- und Technikwissenschaften:
- Die Moleküle des Vergessens - Wie experimentelle menschliche Gehirnzellen den Weg zu Demenztherapien ebnen können
Angelika Dannert, Ludwig-Maximilians-Universität München
- Die chemische Industrie im Wandel: Mit Algorithmen und Biomasse zu nachhaltigen Prozessen
Laura König-Mattern, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg
Über den Deutschen Studienpreis
Der Deutsche Studienpreis zeichnet jährlich herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aller Fachrichtungen aus. Für exzellente Dissertationen von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung vergibt die Körber-Stiftung Preise im Gesamtwert von 135.000 Euro. Der Deutsche Studienpreis zählt damit zu den höchstdotierten wissenschaftlichen Nachwuchspreisen in Deutschland. Schirmherrin ist Bundestagspräsidentin Julia Klöckner. Im Dezember verleiht sie den Deutschen Studienpreis 2025 in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin.
Nina Ritter
Programm-Managerin
Deutscher Studienpreis
ritter@koerber-stiftung.de
+49 40 80 81 92 150
https://koerber-stiftung.de/presse/mitteilungen/die-wichtigsten-dissertationen-2...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
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Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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