Das Doktorandenkolleg RNAmed erhält bis 2030 eine weitere Förderung vom Elitenetzwerk Bayern – Forschende in frühen Karrierestadien entwickeln darin neue RNA-Therapien und knüpfen internationale Kontakte.
In Bayern hat sich eine RNA-Forschung mit internationalem Anspruch etabliert – um dafür exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs auszubilden, wurde 2022 das Doktorandenkolleg RNAmed ins Leben gerufen: RNAmed – Future Leaders in RNA-based Medicine. Koordiniert wird es an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) federführend von Professor Jörg Vogel, Direktor des Instituts für Molekulare Infektionsbiologie. Beteiligt sind fünf weitere Partner aus Forschung und Industrie: die beiden Münchner Universitäten LMU und TUM, die Universität Regensburg, das Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) sowie ISAR Bioscience.
Gefördert durch das Elitenetzwerk Bayern (ENB) erhalten inzwischen 21 Promovierende eine Ausbildung im Bereich der RNA-basierten Medizin, neun davon aus Würzburg. Ihre Doktorarbeiten umfassen ein breites Spektrum an Themen der RNA-Forschung – von molekularen Grundlagen bis hin zur pharmazeutischen und klinischen Entwicklung.
„Wir wollen der nächsten Generation Forschender ein klares Verständnis von RNA-Therapeutika vermitteln und dabei zentrale wissenschaftliche Felder abdecken: Grundlagenforschung, Laborarbeit, Klinik, Regulierung, Ethik und Gesellschaft“, so Programmkoordinator Jörg Vogel. „Wir freuen uns, dass wir dafür nun eine Anschlussförderung einwerben konnten. Das ist ein starkes Zeichen und unterstreicht die exzellente Forschung in Würzburg und bei unseren Partnern!“
Mehr Geld für die RNA-Medizin der Zukunft
Das Elitenetzwerk Bayern förderte das Kolleg zunächst nur bis November 2026 – nun gibt es eine Anschlussfinanzierung, wie das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst mitteilt: RNAmed wird bis November 2030 mit etwa 2,5 Millionen Euro weitergefördert. „Für uns ist das eine großartige Chance“, sagt Vogel. „Wir können unser Konzept noch einmal weiterentwickeln, stärken und sichtbarer machen.“
Um wissenschaftlichen Austausch zu fördern, baut RNAmed derzeit ein internationales Netzwerk auf: Kontakte bestehen etwa zum RNA Therapeutics Institute (RTI) in den USA, mit Forschungsverbünden in Österreich, der Schweiz und Frankreich. Für 2026 ist bereits ein gemeinsames Symposium zum Thema „Molekulare RNA-Mechanismen bei Krankheiten” in St. Moritz geplant.
Die Promovierenden profitieren dabei nicht nur von Austausch- und Praktikumsangeboten, sondern auch von begleitenden Kursen ihrer lokalen Graduiertenschulen – etwa zu Soft Skills, Forschungsdatenmanagement oder guter wissenschaftlicher Praxis.
„Im Rahmen von RNAmed übertragen wir den Promovierenden schrittweise Verantwortung. Sie organisieren Tagungen, laden internationale Gäste ein, führen jährlich Umfragen innerhalb der Gruppe durch, machen das Programm auf Social Media sichtbar und gestalten das Onboarding der neuen Kohorte von Doktorandinnen und Doktoranden mit“, so Vogel. Die Ausschreibung für die nächste Kohorte startet Anfang nächstes Jahr.
Intensiver Wissensaustausch 2025
Vom 2. bis 5. Juli 2025 fand auf San Servolo in der Lagune von Venedig bereits die zweite RNAmed-Klausurtagung statt. Dort präsentierten die Promovierenden ihre Projektfortschritte in Vorträgen und es gab Gastvorträge von internationalen Wissenschaftsgrößen – ebenso wie von einer Vertreterin der Pharmaindustrie.
Vor Kurzem wurde mit den „Thementagen” ein neues Konzept eingeführt: Dabei handelt es sich um ein- bis dreitägige Veranstaltungen, die maßgeblich von den Promovierenden selbst organisiert werden und die ein zentrales Thema zur RNA-Medizin intensiv behandeln. Dazu werden renommierte Expertinnen und Experten zu Vorträgen und Podiumsdiskussionen eingeladen. So gab es beispielsweise bereits Thementage zu „CRISPR-Anwendungen” oder zur „Immunwahrnehmung von RNA”. Eine weitere Veranstaltung ist unter dem Motto „Regulatorische Wege und Marktzulassung für RNA-basierte Therapeutika” geplant.
Jörg Vogel, Sprecher RNAmed und Direktor des Instituts für Molekulare Infektionsbiologie, Tel. +49 931 31 82575, joerg.vogel@uni-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Chemie, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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