Das BMFTR-geförderte Forschungsprojekt Power2Polymers, Satellit des Kopernikus-Projekts P2X, setzt ein starkes Zeichen für die Energiewende: Erstmals ist im industriellen Maßstab gelungen, nachhaltigeres Methanol aus Industrieabgasen industriell zu Paraformaldehyd weiterzuverarbeiten. Das ist ein entscheidender Schritt hin zu neuen Materialien und einer echten CO2-Kreislaufwirtschaft.
CO₂ ist als Klimakiller verschrien, dabei kann Kohlenstoffdioxid der Energiewende aktiv nutzen. Das unterstreicht das BMFTR-geförderte Projekt Power2Polymers eindrucksvoll. Zwei Tonnen nachhaltigeres Methanol, gewonnen aus den Industrieabgasen eines Stahlwerks, hat Projektpartner Prefere Paraform GmbH zu Paraformaldehyd verarbeitet. Daraus entstehen neuartige Polyole, die künftig in Klebstoffen, Beschichtungsmaterialien sowie Schmier- und Dichtstoffen zum Einsatz kommen können.
Das Besondere: Der Rohstoff selbst ist bereits ressourcenschonend entstanden – im ebenfalls vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekt Carbon2Chem. Dieses verfeinert und skaliert derzeit Verfahren, CO₂ aus Industrieabgasen mit Wasserstoff zu Methanol umzuwandeln. Beide Projekte greifen ineinander und zeigen gemeinsam, wie eine nachhaltige Wertschöpfungskette der Zukunft funktioniert: vom Abgas zum Rohstoff, vom Rohstoff zum Produkt – im industriellen Maßstab.
„Wir wollen fossile Rohstoffe ersetzen und haben hiermit die Machbarkeit demonstriert: CO₂ kann zum Rohstoff für neue Produkte werden. Unser Erfolg mit Polyolen ist ein konkreter Fortschritt für Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft“, sagt Guido Schroer, Projektleiter von Power2Polymers.
Neue Materialien mit echtem Mehrwert
Die neu entwickelten PME-Polyole (Polyoxymethylenether) punkten nicht nur beim Klimaschutz. Angestrebt ist, dass sie konkrete Vorteile für Anwendungen bieten, darunter bessere Materialverträglichkeit, kürzere Trockenzeiten und eine bessere Recyclingfähigkeit. Power2Polymers setzt nicht nur auf Forschung, sondern denkt auch an die schnelle
Umsetzung. Ein geplantes Start-up soll die Materialien dem Markt unmittelbar zugänglich machen.
Industriepartner Jowat, der seine Expertise im Bereich Klebstoffe in das Projekt einbringt, unterstützt die Forschenden dabei. So gelangen Ergebnisse aus der Forschung rasch in die Anwendung – für eine defossilisierte, regionale Produktion und mehr Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen.
Energiewende braucht solche Kettenreaktionen
Status quo ist: Die Chemieindustrie verursacht erhebliche CO₂-Emissionen. Fast jeder Kunststoff basiert heute auf Erdöl. Power2Polymers zeigt für Spezialanwendungen eine
Alternative für die Zukunft, schließt eine Nische. CO₂ aus Industrieabgasen dient als Grundlage für Methanol. Dieses Methanol wird zu chemischen Zwischenprodukten weiterverarbeitet, aus denen wiederum neue, hochwertige Materialien entstehen. So baut sich Schritt für Schritt ein Wertschöpfungs-Kreislauf auf.
Power2Polymers ist mit Blick auf die Energiewende kein Soloprojekt, sondern ein Rad in einem großen Gefüge. Es ist verzahnt mit Carbon2Chem, einem der zentralen BMFTR-Projekte für eine nachhaltige Industrie, verwendet dessen Ergebnis als Basis für eigene Ergebnisse.
Gleichzeitig ist Power2Polymers als Satellit an das Kopernikus-Projekt P2X angedockt – ein weiteres Schlüsselvorhaben für die Energiewende, ebenfalls im Kanon der BMFTR-Förderung. Zusammen bilden diese Projekte eine Kette von Innovationen, die vom Labor in die Industrie führt. Der Kontakt zwischen den Projekten ist dem Engagement von Prof. Walter Leitner (MPI CEC/RWTH Aachen) zu verdanken.
________________________________________
Hintergrund: Projektsteckbrief Power2Polymers
Ziel des P2X-Satellitenprojekts Power2Polymers ist, fossile Rohstoffe durch nachhaltige
Alternativen zu ersetzen. Die Chemie braucht Alternativen zum Erdöl. Power2Polymers zeigt, wie CO₂ aus Industrieabgasen sinnvoll nutzbar wird. Ausgangspunkt ist Methanol aus CO₂ und Wasserstoff, daraus entstehen innovative Polyole für Spezialanwendungen. Das Methanol wiederum stammt aus dem Forschungsprojekt Carbon2Chem, sodass eine Vernetzung der Ergebnisse entsteht. Gemeinsam tragen die Projekte dazu bei, Emissionen zu senken, Stoffkreisläufe zu schließen und so den Standort Deutschland zu stärken.
Beteiligte Partner:
• Prefere Paraform GmbH (industrielle Umsetzung)
• Jowat SE (Anwendungsentwicklung)
• RWTH Aachen (Koordination)
• MPI CEC (wissenschaftliche Begleitung)
• Carbon2Chem (Lieferung des Methanols)
Mögliche Anwendungen: Industrieklebstoffe, Schmierstoffe, Dichtstoffe, Beschichtungsmaterialien. Gesamtmarkt: über 390 Milliarden Euro.
Dr. Guido Schroer
Projektleiter Power2Polymers
+49 241 80 22499
G.Schroer@power2polymers.com
https://www.power2polymers.com/
https://www.kopernikus-projekte.de/aktuelles/news/p2x_meilenstein-power2polymers
Power2Polymers
Quelle: Power2Polymers
Copyright: Power2Polymers
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Chemie, Energie, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).