Deutsche Teams dominieren weiterhin die @Work-Liga – Nürnberg als Austragungsort für 2027 ausgewählt
Vizeweltmeister-Titel für das Team SWOT beim diesjährigen RoboCup-Wettbewerb in Brasilien: Das Team des Centers für Robotik (CERI) der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) gehört mittlerweile zu den „alten Hasen“ in der @Work-Liga dieses internationalen Wettbewerbs. Mit ihrer mobilen Roboterplattform SWOT gewannen sie bereits mehrere Titel als deutsche Meister und Weltmeister. In diesem Jahr lief das Finale auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen hinaus, das die Rivalen der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg knapp für sich entscheiden konnten.
Beim RoboCup dreht sich alles darum, Roboter komplizierte Manöver ausführen zu lassen, bei denen sie autonom handeln und nicht per Fernsteuerung dirigiert werden. Am bekanntesten sind die verschiedenen Fußball-Ligen, es gibt aber auch Ligen für Logistik-, Rettungs- und Haushaltsroboter. In der @Work-Liga wird die Fabrik der Zukunft entwickelt, in der mobile Roboterplattformen Werkstücke eigenständig erkennen, aufnehmen und von Station zu Station transportieren.
Intensive Tage liegen hinter dem Schweinfurter Team, bestehend aus CERI-Leiter Prof. Dr. Tobias Kaupp, Laboringenieur Martin Löser und Masterstudent Maximilian Streng, dem Teamkapitän. Schon die Anreise nach Brasilien stellte sich als unerwartet kompliziert heraus: Kaum ein Logistikunternehmen war dazu bereit, den Roboter per Luftfracht nach Brasilien zu verschicken. Um es überhaupt möglich zu machen, musste das Team kurzfristig umplanen, die Originalbatterien ausbauen und stattdessen handelsübliche Akkus für Elektrowerkzeuge verwenden – denn diese dürfen im Handgepäck mitfliegen. „Trotzdem war die Logistik langwierig und die Luftfracht mit rund 9.000 Euro sehr teuer und nur durch die Unterstützung unserer Sponsoren möglich“, betont Prof. Dr. Kaupp.
Teams helfen sich untereinander
In Brasilien angekommen verpasste das Team trotzdem den ersten Übungstag, da der brasilianische Zoll den Roboter zunächst nicht freigab. „Zum Glück haben wir einen Schweizer aus der Rescue-Liga kennengelernt, der Portugiesisch sprechen konnte und für uns beim lokalen Logistiker angerufen hat. Am Ende kam der Roboter gerade rechtzeitig zum ersten Wettkampftag an – das übliche Testen fiel in diesem Fall weg“, schildert Prof. Dr. Kaupp. „Ohne diese kollegiale Hilfe untereinander würde der RoboCup gar nicht funktionieren.“ Das CERI-Team konnte sich auch gleich revanchieren und leistete technische Unterstützung, als der Roboterarm des Schweizer Teams Probleme hatte.
Auch das CERI-Team hatte mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen: Ein unregelmäßiges auftretendes Elektronikproblem ließ schließlich sich auf eine beim Transport gelöste Schraube zurückführen, die gelegentliche Kurzschlüsse verursacht hatte. „Da hätte Schlimmeres passieren können – wir hatten Glück“, so Masterstudent Maximilian Streng. „Aber unsere Navigation und unsere Objekterkennung funktionieren sehr zuverlässig – für SWOT war es z. B. kein Problem, ein Bauteil zielsicher in einen blauen Kasten zu legen, auch wenn er auf einem blauen Untergrund steht“, schildert Martin Löser, der bei der RoboCup@Work-Liga außerdem als Hauptschiedsrichter fungierte. Auch in Bezug auf Präzision war SWOT erfolgreich und schaffte es mühelos, verschieden geformte Bauteile in die dazu passenden Schlitze zu platzieren.
Insgesamt nahmen neun Teams am Wettbewerb für diese Liga teil: Neben Deutschland waren die USA, Uruguay, die Niederlande und das Gastgeberland Brasilien vertreten, wobei die drei deutschen Teams die Medaillenränge für sich beanspruchten. Im kommenden Jahr findet die RoboCup-Weltmeisterschaft in Südkorea statt, für 2027 wurde Nürnberg als Austragungsort verkündet. Darüber freut sich nicht nur das Team der Technischen Hochschule Nürnberg, die in diesem Jahr Platz 3 erreichten. „Es war toll zu sehen, mit welcher Begeisterung die brasilianischen Zuschauer dabei waren und es kamen jeden Tag Unmengen an Schulklassen vorbei“, sagt Prof. Dr. Kaupp. „Aber in Nürnberg haben wir immerhin keine logistischen Probleme zu befürchten.“
Über die THWS
Die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) zählt zu den größten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern und steht seit ihrer Gründung im Jahr 1971 für hervorragende Lehre und angewandte Forschung. Mit rund 9.000 Studierenden und einem breit gefächerten Angebot von mehr als 60 Studiengängen deckt die THWS ein weites Spektrum ab, das von Technik über Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Sprache bis hin zu Gestaltung reicht. Die THWS ist nicht nur regional in Franken und Bayern verwurzelt, sondern auch stark international ausgerichtet, was sich in zahlreichen Kooperationen und Austauschprogrammen weltweit und nicht zuletzt in einem vielseitigen englischsprachigen Studienangebot widerspiegelt.
Prof. Dr. Tobias Kaupp
tobias.kaupp@thws.de
Prof. Dr. Tobias Kaupp, Maximilian Streng und Martin Löser (v. li.) jubeln mit den Teams der Hochsch ...
Quelle: THWS/Tobias Kaupp
Copyright: THWS/Tobias Kaupp
Blau auf blau zuverlässig erkennen – kein Problem für Roboter SWOT
Quelle: THWS/Tobias Kaupp
Copyright: THWS/Tobias Kaupp
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Elektrotechnik, Informationstechnik, Maschinenbau
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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Blau auf blau zuverlässig erkennen – kein Problem für Roboter SWOT
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