Wie wird aus einer Idee ein funktionierendes Geschäftsmodell? Wie aus einer Wissenschaftlerin eine Unternehmerin? Und wie schafft man es aus dem „Tal des Todes“ zwischen früher und spätphasiger Förderung? Darum ging es bei einem Treffen der Gründerszene auf dem Künstliche Intelligenz Campus Ulm Ende Juli. Anlass war die Sommertour der Innovationsplattform NXTGN, die Startups, Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringt. So präsentierten sich natürlich auch vier Startups in ganz unterschiedlichen Gründungsphasen, die aus der Uni Ulm heraus entstanden sind und von deren Entrepreneurs Campus begleitet werden oder wurden.
Nahrungsergänzung, die genau auf den weiblichen Zyklus zugeschnitten ist, digitale Zwillinge von komplizierten Knochenbrüchen, die die Behandlung verbessern, und Erklärbare Künstliche Intelligenz made in Germany: All diese Ideen hatten Forschende der Universität Ulm. Wissenschaft kann die Welt verändern – doch wie schafft man es, daraus auch ein erfolgreiches Unternehmen zu machen? Welche Fallstricke gibt es auf dem Weg zum Startup – und was kann die Politik tun, um ein Straucheln zu verhindern? Um diese Themen ging es am Mittwoch, 30. Juli, auf dem KI Campus Ulm (KICU), wo die NXTGN Startup Factory ihr Erfolgsrezept vorstellte. Der Verbund will technologiegetriebene Startups fördern und Transfer noch stärker kommerzialisieren. Die Startup Factory wird mit 20 Millionen Euro jeweils hälftig durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und von der Privatwirtschaft gefördert. Vier baden-württembergische Universitäten sind daran beteiligt, darunter auch die Uni Ulm. Sie ist auch Teil des INSPIRE BW Hubs StartupSÜD, einem Hochschulverbund zur Gründungsförderung.
„Wir investieren in Köpfe“, erläuterte Dr. Birgit Stelzer, Geschäftsführerin des Entrepreneurs Campus der Universität Ulm und Gastgeberin. Stelzer hat die universitäre Startup-Begleitung in den vergangenen Jahren aufgebaut. Den Termin nutzte sie, um sich von der offiziellen Bühne zu verabschieden: Sie geht ab Oktober neue Wege. Die „Köpfe“ hätten eine Gemeinsamkeit, so Startup-Begleiterin Melanie Kamrath vom Entrepreneurs Campus: „Es sind mutige Menschen, die voll ins Risiko gehen.“ Sie stellte klar, dass es sich dabei nicht um Selbstläufer handelt. Das Intervall zwischen der Recherchephase und vor der Kommerzialisierung gleiche einem Sprung ins kalte Wasser. Der Entrepreneurs Campus könne dieses „Todestal“ gemeinsam mit Förderprogrammen und Ökosystem-Partnern zwar teilweise abfedern. Dennoch: „Unser Wunsch an die Politik ist, diese frühe Phase zu erleichtern – gerade im Bereich der Hochtechnologien“, sagte Kamrath und richtete sich damit an die Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, die neben Akteurinnen und Akteuren Wirtschaft und Gründerszene ins KICU im Science Park II gekommen waren. Andere Bundesländer hätten diese Lücke bereits geschlossen, so Kamrath.
Sie betonte den großen Unterschied zwischen Unternehmertum und Forschung: „Am Ende geht’s ums Geldverdienen und nicht ums wissenschaftliche Arbeiten.“ Die Startup-Begleitung setze dafür die Impulse. Im KICU stellten sich vier Teams in ganz unterschiedlichen Phasen der Startup-Reise in kurzen Pitches vor. Ganz am Anfang steht ein Team, das Emissionen von Produkten mithilfe von Erklärbarer KI automatisch schätzen will. Im Fokus: die Textilindustrie. Eine Rezeptur für ein Nahrungsergänzungsmittel, das speziell auf die Phasen des weiblichen Zyklus abgestimmt ist, haben die Ärztinnen von Cyclo Care entwickelt. Sie werden derzeit durch EXIST Women gefördert. Den Gründungsprozess bereits durchlaufen hat Tensor Solutions, eine Ausgründung der Uni Ulm, die sich seit 2020 auf erklärbare und rechtssichere KI-Lösungen spezialisiert und bereits am Markt ist. Den Weg aus der Wissenschaft zum Unternehmertum ist auch Osora gegangen: Eine Software simuliert den Heilungsverlauf von gebrochenen Knochen und die Belastungsfähigkeit von Implantaten. Gestartet 2021, wird Osora seit dem Frühjahr dieses Jahres durch ein Pre-Seed-Funding von Startup BW gefördert.
Zum Programm gehörte auch eine Austauschrunde auf Leitungsebene der StartupSÜD-Hochschulen, bei der es um Förderstrukturen für Transfer und Gründungsförderung ging – und darum, welche Wirkung diese entfalten können. Darüber sprachen Professor Steffen Reik, Leiter des Startup-Centers der Technischen Hochschule Ulm, und Dr. Birgit Stelzer vom Entrepreneurs Campus der Uni Ulm. Eben falls vor Ort: Vertreterinnen und Vertreter der TFU, der Wirtschaftsförderung der Stadt Ulm, der IHK Ulm sowie des Donau Valley Venture Clubs.
Organisiert wurde die Veranstaltung von Adrian Thoma (Managing Director NXTGN GmbH), Dr. Raoul Raschke (Managing Director Inspire BW Hub) sowie Dr. Birgit Stelzer (Entrepreneurs Campus der Uni Ulm). Die NXTGN Sommertour führt zu den INSPIRE BW Hubs des Landes Baden-Württemberg.
Melanie Kamrath, Entrepreneurs Campus, Mail: melanie.kamrath@uni-ulm.de
Startups in verschiedenen Phasen haben sich im KICU vorgestellt
Quelle: Golden Cut Media
Copyright: Golden Cut Media
Viele Akteurinnen und Akteure des baden-württembergischen Startup-Ökosystems trafen sich beim Ulmer ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Biologie, Chemie, Informationstechnik, Medizin, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
Deutsch
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