10.08.2025/Kiel. Am heutigen Sonntag hat die Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt, Dorothee Bär das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel besucht und sich über aktuelle Forschungsfelder und Technologien informiert. Anschließend hat sie dem Start des internationalen Ocean Race Europe beigewohnt. Das GEOMAR ist eine der ersten Forschungseinrichtungen in Deutschland, die die Ministerin seit ihrem Amtsantritt besucht.
Anlässlich des Starts des Ocean Race Europe in Kiel ist die Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt, Dorothee Bär, heute zu einem Besuch ans GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel gekommen. Das GEOMAR wird institutionell von der Bundesrepublik Deutschland, d.h. dem Bundesforschungsministerium, (90 Prozent) und dem Land Schleswig-Holstein (zehn Prozent) gemeinsam getragen.
Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Katja Matthes, Direktorin des GEOMAR, und Frank Spiekermann, Verwaltungsdirektor des Zentrums, informierte sich die Ministerin während eines Rundgangs gemeinsam mit dem schleswig-holsteinischen Digitalminister und Chef der Staatskanzlei, Dirk Schrödter über aktuelle Forschungsprojekte.
Zentrale Forschungsfelder und das neue Forschungsschiff METEOR IV im Fokus
Am Infopunkt zur marinen CO2-Entnahme und -Speicherung erläuterte Prof. Dr. Klaus Wallmann, welche Methoden dazu beitragen können, Treibhausgase dauerhaft unter dem Meeresboden zu speichern. Im molekulargenetischen Labor berichtete Prof. Dr. Thorsten Reusch gemeinsam mit zwei Masterstudentinnen über die evolutionären Folgen von Überfischung am Beispiel des Dorsches. Prof. Dr. Laura Wallace und Dr. Jens Karstens stellten in der Montagehalle der Abteilung „Seegehende Technologien” ein selbst entwickeltes kompaktes Unterwasserobservatorium vor. Mithilfe dieser „MOLA“ (Modulare Ozean-Lander) ist es beispielsweise möglich, Erdbeben und Tsunamis zu überwachen und intelligente Frühwarnsysteme zu entwickeln. Dr. Aaron Beck informierte zum Thema Altmunition im Meer über Kartierungstechniken sowie die ökologischen Auswirkungen der Altlasten.
Ein weiteres Thema im Gespräch mit der Ministerin war der Bau des neuen deutschen Forschungsschiffs METEOR IV, das ab 2026 seinen Heimathafen in Kiel haben und vom GEOMAR als Teil der deutschen Forschungsflotte betrieben werden wird.
Anschließend besichtigte die Ministerin das Forschungsschiff ALKOR, das hauptsächlich in Nord- und Ostsee eingesetzt wird, und setzte ans Kieler Westufer zum Start des Ocean Race Europe über.
Bundesforschungsministerin Dorothee Bär: „Meere und Ozeane sind entscheidend für Klima und Biodiversität, aber auch wichtig als Nahrungsquelle, als Wirtschafts- und Lebensraum. Wir brauchen die Forschung, um die Meere zu schützen und nachhaltig zu nutzen. Deutschland geht bei der Meeresforschung voran – dafür steht auch das GEOMAR. Es ist eine der weltweit führenden Einrichtungen in der Meeresforschung. Sehr wichtig ist mir daher, dass das GEOMAR unser neues hochinnovatives Forschungsschiff METEOR IV zur wissenschaftlichen Nutzung ab 2026 betreiben wird. Damit das GEOMAR auch in Zukunft – mit unserer Unterstützung – Meeresforschung auf Spitzenniveau erbringen kann.“
Minister Dirk Schrödter unterstreicht die Bedeutung des GEOMAR für das Verständnis der Ozeane und des Klimawandels – und lobt die Zusammenarbeit bei aktuellen Herausforderungen im Umwelt- und Meeresschutz: „Die Munition am Ozeanboden ist eine tickende Zeitbombe für unsere Umwelt. Mit modernsten Technologien wie KI und Robotik kann die maritime Wirtschaft nicht nur zur Entschärfung beitragen, sondern zugleich Meeresschutz, Sicherheit, Wachstum und Beschäftigung voranbringen. Entscheidend ist hier das Zusammenspiel von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung – und Schleswig-Holstein bietet dafür die besten Voraussetzungen.“
GEOMAR-Direktorin Prof. Dr. Katja Matthes betonte: „Wir freuen uns sehr über das Interesse der Bundesministerin an unserer Arbeit. Es ist ein starkes Signal für die Bedeutung der Ozeanforschung. Wir erforschen die beängstigend schnellen Veränderungen im Ozean und arbeiten an Lösungen für den Schutz und Erhalt des Ozeans als Lebensgrundlage für uns Menschen und das gesamte Ökosystem. Der Austausch heute hat gezeigt, dass wissenschaftliche Innovation weit oben auf der Agenda steht und der Wille besteht, wissenschaftliche Erkenntnisse auch in politisches Handeln zu überführen. Das stimmt mich sehr zuversichtlich.“
Hintergrund The Ocean Race Europe und Neue Messboje auf der Förde:
Das Ocean Race Europe ist eine siebenwöchige europaweite Regatta, die Segelsport mit Meeresschutz verbindet, indem die Yachten während ihrer Fahrt wissenschaftlich relevante Daten sammeln. 2025 startet die Regatta erstmals in Kiel. Die folgenden Etappen führen über Portsmouth, Matosinhos, Cartagena, Nizza und Genua nach Boka Bay in Montenegro.
Das GEOMAR ist Partner des Ocean Race Europe und bringt sich mit wissenschaftlichen Beiträgen, Filmen, Mitmachaktionen und einem Open Ship auf dem Forschungsschiff ALKOR in das Programm rund um den Regatta-Start ein.
Anlässlich des Starts wurde eine neu entwickelte Ozeanboje testweise in der Kieler Förde verankert. Die rund 7,5 Meter hohe und 3,5 Tonnen schwere Boje ist für die Ozeanbeobachtung im Tropischen Atlantik konzipiert, wo sie ab 2026 als Bestandteil des Cape Verde Ocean Observatory (CVOO) fest installiert werden wird. Sie misst unter anderem den CO2-Gehalt, Temperatur, Salzgehalt, Wellengang und meteorologische Parameter. Ziel ist es, besser zu verstehen, wie sich der Klimawandel auf die empfindlichen Prozesse im tropischen Ozean auswirkt – und welche Rückwirkungen das auf das globale Klimasystem hat.
https://www.geomar.de/n9977 Bildmaterial zum Download
https://www.theoceanrace.com/en/europe/2025 The Ocean Race Europe
https://www.geomar.de/entdecken/forschung-auf-kap-verde/ozeanbeobachtung/cvoo-bo... Mehr Infos zur neuen Ozeanboje
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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