Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert die LMU-Wissenschaftlerin Anne-Laure Boulesteix: Wie lässt sich, so fragt die Biostatistikerin, die Erforschung statistischer Methoden, und dadurch auch deren Einsatz, verbessern?
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat der LMU-Biostatistikerin Prof. Dr. Anne-Laure Boulesteix eine Reinhart-Koselleck-Förderung zugesprochen. Sie ist mit 750.000 Euro dotiert. Seit 2002 wird diese Förderung jährlich nur an eine Handvoll etablierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland vergeben. Sie unterstützt besonders innovative und vielversprechende Projekte in allen Wissenschaftsbereichen. Nicht zuletzt stehen Reinhart-Koselleck-Projekte laut DFG für mehr Freiraum auch für „im positiven Sinne risikobehaftete Forschung“.
Anne-Laure Boulesteix ist Professorin am Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie der Medizinischen Fakultät und assoziiertes Mitglied am Institut für Statistik der LMU. Sie leitet dort die Arbeitsgruppe für Biometrie mit Schwerpunkt Molekulare Medizin. Sie ist außerdem PI im Munich Center for Machine Learning und gründendes Mitglied sowie ehemaliges Vorstandsmitglied des LMU Open Science Centers.
Ihr neues Projekt „Design, Interpretation und Reporting von empirischen Evaluationen statistischer Methoden“, das die DFG jetzt fördert, liegt an der Schnittstelle zwischen Statistik/Biometrie und Metawissenschaften. Die methodologische statistische Forschung, also die Entwicklung und Untersuchung von statistischen Methoden, ist für die gleichen Probleme anfällig, die bekanntermaßen die Zuverlässigkeit empirischer Studien in anderen wissenschaftlichen Bereichen wie der Medizin beeinträchtigen. Es sind Probleme, die zu optimistische Schlussfolgerungen oder auch Schwierigkeiten, Forschungsergebnisse in die Praxis zu überführen, zur Folge haben können. Dazu gehören beispielsweise ein schlechtes Studiendesign und ein lückenhaftes Reporting. Das übergeordnete Ziel von Boulesteixs neuem Projekt ist es deshalb, Validität und Nutzen methodologischer Forschung und Literatur zu stärken, indem es die Methodik des Vergleichs statistischer Methoden verbessern hilft. Bei einem solchen metawissenschaftlichen Ansatz will Boulesteix auf unterschiedliche Methoden einschließlich Literaturübersichten, Fallstudien, Simulationsstudien und Delphi-Befragungen setzen. Die Arbeiten des Projektes sollen langfristig auch die Forschungsqualität in Bereichen der empirischen Forschung wie der Medizin steigern helfen.
Univ. Prof. Dr. rer. nat. HDR Anne-Laure Boulesteix
Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE)
Ludwig-Maximilians-Universität München
Tel.: +49 (0)89 /440077598
E-Mail: boulesteix@ibe.med.uni-muenchen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Mathematik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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