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15.09.2004 09:43

Stirling-BHKW in Energiepark umgesetzt

Katrin Apenburg Pressestelle
Technische Universität Bergakademie Freiberg

    Künftig wird die Anlage auf der "Reichen Zeche" zur Wärme- und Stromversorgung sowie für die studentische Ausbildung genutzt

    Ein Stirling-BHKW wurde gestern (14.9.) an den Energiepark des Instituts für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen der TU Bergakademie Freiberg auf dem Gelände der "Reichen Zeche" übergeben. Dieses Stirling-BHKW von der Firma SOLO Kleinmotoren GmbH Sindelfingen erhielten im Jahre 2001 die Stadtwerke Freiberg AG, um es als Feldversuch in die Wärmeversorgungsanlage des Stadttheaters einzubinden. Mit einem derartigen Blockheizkraftwerk (BHKW) kann gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt und dadurch der Energieinhalt des eingesetzten Brennstoffes wesentlich besser ausgenutzt werden als bei der reinen Stromerzeugung. Das Prinzip des Stirling-Motors wiederum hat den großen Vorteil, dass man eine beliebige Wärmequelle, im vorliegenden Fall eine saubere Erdgasverbrennung, für dessen Antrieb nutzen kann. Dabei werden ein hoher Wirkungsgrad und niedrige Abgasemissionen erreicht.
    Nach über 10 000 Betriebsstunden konnte der Feldversuch, der von der Bundesumweltstiftung unterstützt wurde, Ende 2003 erfolgreich abgeschlossen werden. Die positiven Erfahrungen bei Betrieb und Wartung der Anlage vor Ort veranlasste das Sindelfinger Unternehmen, das Stirling-BHKW den Freibergern als Dauerleihgabe anzubieten. Die TU Bergakademie Freiberg äußerte daraufhin ihr Interesse, das BHKW in den Energiepark auf der "Reichen Zeche" zu integrieren, um die Anlage auch weiterhin für Lehre und Forschung nutzen zu können.
    Im Juli 2004 wurde mit der Umsetzung des BHKW`s vom Stadttheater auf die "Reiche Zeche" begonnen. Inzwischen ist es dort in die vorhandene Wärme- und Stromversorgung eingebunden und versorgt künftig mehrere Gebäude des Lehr- und Besucherbergwerkes sowie Büroräume des Instituts für Wissenschafts- und Technikgeschichte mit Wärme. Die Grundheizlast soll durch das Stirling-BHKW bereitgestellt werden (8-24 kW). Der bisher eingesetzte Heizkessel wird nur bei Bedarf zugeschaltet. Die mit dem BHKW erzeugte elektrische Energie (2-9 kW) wird in das vorhandene Niederspannungsnetz der "Reichen Zeche" eingespeist.
    "Mit der Integration des Stirling-BHKW in den Energiepark haben wir die Möglichkeit, eine weitere innovative Technologie zur effizienten Energiebereitstellung zu demonstrieren. Davon werden insbesondere unsere Studenten profitieren, die jetzt "hautnah" an einer technischen Anlage das Funktionsprinzip mit seinen Vor- und Nachteilen sowie die Auslegung und energetische Bewertung solcher alternativer Energiesysteme erlernen können", freut sich Dr. Steffen Krzack, Betreuer des Energieparks. "Ohne die Stadtwerke Freiberg und das Engagement des Dezernates Technik der TU Bergakademie Freiberg, insbesondere von Herrn Drees, wäre die Realisierung dieses Projektes kaum möglich gewesen."
    Interessierte Gruppen, z.B. Schulklassen ab der 10. Klasse, können den Energiepark auf der "Reichen Zeche" nach vorheriger Anmeldung (Tel. 03731-39 4524 oder 4511) besuchen.

    Informationen zum Stirlingmotor

    Der Stirling-Motor wurde nach seinem Konstrukteur Robert Stirling benannt, der ihn 1816 als Patent anmeldete. Anfang des 20. Jahrhunderts waren weltweit rund
    250 000 Stirlingmotoren zur Versorgung von Wasserpumpen, Kleingeräten, Privathaushalten und kleinen Handwerksbetrieben mit mechanischer Energie im Einsatz. Mit der Verbreitung von Otto-, Diesel- und Elektromotoren wurden die Stirlingmotoren zunehmend vom Markt verdrängt.
    Der Stirlingmotor ist eine Kolbenmaschine, die ein Gas als Arbeitsmedium in einem geschlossenen Raum erwärmt, den entstehenden Druck auf einen Arbeitskolben überträgt und in mechanische Arbeit umsetzt. Der Motor arbeitet ohne innere Verbrennung mit einer Wärmezufuhr von außen. Damit benötigt er keinen besonderen Treibstoff. Als Wärmequelle kommen alle festen, flüssigen, gasförmigen Brennstoffe, auch Sonnenenergie, Bodenwärme, Abgase oder Biomasse infrage.
    Der Stirlingmotor ist zudem abgasarm, geräuscharm, sparsam im Verbrauch sowie verschleiß- und wartungsarm.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau
    regional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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