Licht und Temperatur beeinflussen die Bildung gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe: Forschende des Leibniz-Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) untersuchten die Faktoren, die saisonale Schwankungen in der Nährstoffqualität von Rotkohl regulieren. Sie analysierten den Einfluss von Licht- und Temperaturbedingungen auf die Bildung krebspräventiver und entzündungshemmender Inhaltsstoffe in Simulationen des Sommer- und Herbstrotkohlanbaus. Die Ergebnisse zeigen, dass sich der Nährwert von Rotkohl durch gezielte Anbaustrategien verbessern lässt.
Bei der Zubereitung und dem Verzehr von Gemüsekohl entstehen aus schwefelfaltigen Glucosinolaten unter anderem gesundheitsfördernde Isothiocyanate. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass deren Gehalt im Rotkohl je nach Erntezeitpunkt variiert. In der aktuellen Studie wurde der Rotkohlanbau unter kontrollierten Bedingungen simuliert. Ziel war es, den Einfluss von Licht- und Temperaturverhältnissen, einzeln und in Kombination, auf die Bildung dieser Inhaltsstoffe genauer zu verstehen.
Die Ergebnisse zeigten, dass hohe Lichtintensitäten und warme Temperaturen die Bildung der gesunden Isothiocyanate fördern. Kühle Bedingungen mit geringer Lichtintensität hingegen begünstigten die Entstehung anderer Abbauprodukte wie Nitrile und Epithionitrile. Diese Verschiebung steht im Zusammenhang mit bestimmten „Specifier-Proteinen“, deren Aktivität stark durch Licht beeinflusst wurde. Molekularbiologische Analysen bestätigten, dass Umweltfaktoren wie Licht und Temperatur den Glucosinolat-Stoffwechsel und damit das gesundheitliche Potenzial von Rotkohl gezielt steuern.
„Unsere Ergebnisse vertiefen das Verständnis darüber, wie abiotische Wachstumsfaktoren gesundheitsrelevante Inhaltsstoffe in Gemüsekohl beeinflussen“, erklärt Prof. Dr. habil. Franziska S. Hanschen, Forschungsgruppenleiterin am IGZ und Leiterin des Fachgebiets Management bioaktiver Pflanzeninhaltsstoffe an der Technischen Universität Berlin. „Sie belegen, dass sich der Nährwert von Kohl durch gezielte Anbaustrategien verbessern lässt“.
Die Forschungsarbeiten wurden im Rahmen der durch den Leibniz-Wettbewerb geförderten Leibniz-Junior Research Group OPTIGLUP (2018-2023) durchgeführt.
Prof. Dr. habil. Franziska S. Hanschen, Forschungsgruppenleiterin
E-Mail: hanschen@igzev.de
Tel.: +49(0)33701 – 78 250
Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ)
Theodor-Echtermeyer-Weg 1
14979 Großbeeren
https://doi.org/10.1021/acs.jafc.5c06284 Púčiková, V.; Kluge, S. I.; Witzel, K.; Rohn, S.; Hanschen, F.S. (2025) Temperature and light regimes shape seasonal variation in glucosinolate hydrolysis in red cabbage. Journal of Agricultural and Food Chemistry. DOI: 10.1021/acs.jafc.5c06284
Hohe Lichtintensitäten beeinflussen die Expression von „Specifier“-Proteinen und fördern so die Bild ...
Quelle: V. Púčiková
Copyright: IGZ
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Tier / Land / Forst
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
Hohe Lichtintensitäten beeinflussen die Expression von „Specifier“-Proteinen und fördern so die Bild ...
Quelle: V. Púčiková
Copyright: IGZ
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