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15.08.2025 11:17

Humboldt-Forschungspreisträger: Renommierter US-Wissenschaftler kommt an die TU Ilmenau

Marco Frezzella Pressestelle
Technische Universität Ilmenau

    Der renommierte US-amerikanische Physiker Professor Michael Chertkov von der University of Arizona Tucson wird in den kommenden zwei Jahren im Rahmen eines Humboldt Forschungspreises an der Technischen Universität Ilmenau wirken. Gemeinsam mit Prof. Jörg Schumacher von der TU Ilmenau und Prof. Markus Reichstein vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena forscht der Wissenschaftler seit Mitte Juli an Künstlicher Intelligenz zur Berechnung turbulenter Strömungen, die bei der Modellierung von Wetter- und Klimaphänomenen benötigt werden. Der Humboldt Forschungspreis ist mit einem Preisgeld von 60.000 Euro dotiert.

    Jedes Jahr verleiht die Alexander von Humboldt Stiftung bis zu 100 Humboldt Forschungspreise an international führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Wissenschaftsdisziplinen. Mit dem Preisgeld von 60.000 Euro können sie an deutschen Hochschulen gemeinsam mit ihren Gastgebern bis zu 12 Monate forschen. Einer der Preisträger 2025, Prof. Michael Chertkov von der University of Arizona Tucson, forscht zurzeit zusammen mit Prof. Jörg Schumacher, Leiter des Fachgebiets Strömungsmechanik an der TU Ilmenau, und Prof. Markus Reichstein vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena im kommenden Jahr zu Künstlicher Intelligenz.

    Während des Forschungsaufenthalts von Prof. Chertkov werden die drei Wissenschaftler KI-Algorithmen entwickeln und anwenden, die bei der Modellierung des Atmosphärentransports von Kohlendioxid und anderen chemischen Verbindungen in globalen Erdsystemmodellen oder auch zur Untersuchung von turbulenten Strömungen mithilfe hochaufgelöster numerischer Simulationen zum Einsatz kommen können. Diese sogenannten Lagrange‘schen Algorithmen folgen den Bahnen kleiner, nahezu masseloser Partikel durch die beobachtete Strömung und beschreiben das Mischen und den Stofftransport in der Turbulenz – so zum Beispiel die unzähligen Rußpartikel einer Rauchfahne, die aus einem Schornstein tritt, sich ausbreitet, indem sie der Strömung folgt, und sich schließlich scheinbar „im Nichts“ auflöst. Diese generativen Algorithmen – Rechenvorgänge, die auf einen bestimmten sich wiederholenden Schema beruhen – können, selbst wenn Ihnen nur wenige Strömungsparameter übergeben werden, solche Strömungsbahnen synthetisch erzeugen, ohne große, datenintensive Simulationen anwerfen zu müssen.

    Mit dem Humboldt Forschungspreis wurde Prof. Michael Chertkov für seine herausragenden Arbeiten zu grundlegenden Fragen des maschinellen Lernens für Künstliche Intelligenz und zur Anwendung Lagrange‘scher Techniken in der Turbulenzforschung geehrt: graphische Methoden zum Beispiel zur Modellierung elektrischer Netze. Chertkov zählt zu den ersten Forschern, die physikalische Gesetzmäßigkeiten in die größtenteils datengetriebenen Algorithmen des maschinellen Lernens mit tiefen neuronalen Netzen einfließen ließen, eine Methode, die heute unter dem Schlagwort Physik-informiertes Maschinenlernen bekannt ist. Für seine wissenschaftlichen Verdienste wurde er schon seit seiner Doktorandenzeit mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet: unter anderem dem renommierten R. H. Dicke Postdoctoral Fellowship der Princeton University und einem Robert Oppenheimer Fellowship des Los Alamos National Laboratory.

    Prof. Michael Chertkov promovierte 1996 in Theoretischer Physik mit Bestleistungen am Weizmann Institute of Science Rehovot in Israel. Seine weitere wissenschaftliche Laufbahn führte ihn in die USA über die angesehene Princeton University an das Los Alamos National Laboratory und schließlich an die University of Arizona Tucson, wo er seit 2019 am Department of Applied Mathematics eine Professur hat und das Doktorandenprogramm leitet. Prof. Chertkov ist passionierter Cross- und Marathonläufer und erfreut sich während seines Aufenthalts in Ilmenau in seiner Freizeit an den morgendlichen kilometerweiten Läufen durch die Höhenzüge des Thüringer Waldes.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Jörg Schumacher
    Leiter Fachgebiet Strömungsmechanik
    +49 3677 69-2428
    joerg.schumacher@tu-ilmenau.de


    Bilder

    Der renommierte US-amerikanische Physiker Professor Michael Chertkov von der University of Arizona Tucson wird in den kommenden zwei Jahren im Rahmen eines Humboldt Forschungspreises an der TU Ilmenau wirken
    Der renommierte US-amerikanische Physiker Professor Michael Chertkov von der University of Arizona T ...
    Quelle: privat
    Copyright: TU Ilmenau


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Geowissenschaften, Informationstechnik, Physik / Astronomie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Kooperationen, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Der renommierte US-amerikanische Physiker Professor Michael Chertkov von der University of Arizona Tucson wird in den kommenden zwei Jahren im Rahmen eines Humboldt Forschungspreises an der TU Ilmenau wirken


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