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18.08.2025 14:24

Can Aztekin erhält den „Rising Star Award 2025“ der International Society of Regenerative Biology

Beatriz Lucas Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Biologie Tübingen

    Can Aztekin, Leiter einer Max-Planck-Forschungsgruppe für Strukturelle Regeneration am Friedrich-Miescher-Labor in Tübingen, erhält den Rising Star Award der International Society of Regenerative Biology (ISRB).

    Mit dem ISRB Preis werden Nachwuchswissenschaftler:innen ausgezeichnet, die neue Wege in der regenerativen Biologie beschreiten, deren wissenschaftliche Beiträge einen nachhaltigen Einfluss auf die Forschung in diesem Bereich haben und die beispielhaftes Potenzial für zukünftige Erfolge zeigen.

    Can Aztekin nahm den Preis bei der ISRB-Konferenz am 12. August 2025 in Madison, Wisconsin, USA, entgegen, wo er seine Arbeit zur Gliedmaßenregeneration bei verschiedenen Spezies vorstellen wird. Der Titel seines Vortrags lautet „Was Frösche uns über Säugetiere gelehrt haben: Der schlummernde regenerative Code und wie man ihn aktiviert“.

    Das regenerative Potenzial von Säugetieren verstehen: Die Rolle von Sauerstoff
    Aztekins Forschung befasst sich mit einer seit Langem bestehenden Frage in diesem Forschungsfeld: Warum können einige Tiere wie Kaulquappen und Salamander verlorene Gliedmaßen nachwachsen lassen, während Säugetiere dies nicht können? Seine Forschung lieferte eine systematische und quantitative Antwort mithilfe modernster molekularer und Einzelzell-Technologien. Durch die Kartierung der an der Regeneration beteiligten Zellen entdeckten Aztekin und sein Labor, dass Säugetiere über dieselbe zelluläre „Blaupause“ für die Regeneration verfügen.

    Ein entscheidender Durchbruch gelang, als sie Sauerstoff als eine wesentliche Umweltbarriere für diese Regeneration identifizierten. Im Gegensatz zu Wassertieren, die in sauerstoffarmen Umgebungen leben, sind Säugetiere an Land deutlich höheren Sauerstoffkonzentrationen ausgesetzt. Sie fanden heraus, dass Säugetiere genetisch so eingestellt sind, dass sie Sauerstoff wesentlich sensibler wahrnehmen als regenerative Spezies. Diese erhöhte Empfindlichkeit unterdrückt aktiv mehrere molekulare Prozesse, die für die Einleitung der Regeneration entscheidend sind. Im Gegensatz dazu sind regenerative Kaulquappen und Salamander, die überwiegend in sauerstoffarmen Umgebungen leben, dieser Einschränkung nicht ausgesetzt. Diese Erkenntnisse klären langjährige Spekulationen und offenbaren eine unerwartete Verbindung zwischen Sauerstoffwahrnehmung und Regenerationsfähigkeit, die Brücken zwischen Forschungsfeldern wie Entwicklungsbiologie, Evolution und Umweltphysiologie schlägt.
    Diese Entdeckung eröffnet neue therapeutische Möglichkeiten. Wenn Wissenschaftler:innen lernen, die Sauerstoffwahrnehmung zu modulieren oder eine tolerantere Umgebung zu schaffen, könnten sie eines Tages die verborgenen regenerativen Fähigkeiten in unserem eigenen Körper freisetzen.

    „Der Rising Star Award ist eine enorme Ehre und eine wertvolle Bestätigung für den interdisziplinären und innovativen Ansatz unseres Labors“, so Aztekin. „Es ist ein Zeichen dafür, dass unsere Strategien, die Methoden von der Genomik bis zur Stammzellenforschung und zum Bioengineering harmonisieren, von der wissenschaftlichen Gemeinschaft nicht nur wahrgenommen, sondern auch geschätzt werden. Diese Anerkennung ist unglaublich motivierend und bestärkt uns darin, dass wir auf dem richtigen Weg sind."

    Mit Blick auf die Zukunft sagt Aztekin, dass er am meisten gespannt darauf ist, die Geschichte der Regeneration aufzuklären. Mithilfe technologischer Fortschritte wie hochauflösender zellulärer Kartierung und fortgeschrittener Genexpressions-Profilierung kann sein Labor nun lang gehegte Hypothesen rigoros testen und ein formelles, quantitatives und mechanistisches Verständnis der Regeneration bei verschiedenen Tieren aufbauen. „Wir treten in eine Ära ein, in der wir alte biologische Fragen mit neuer Präzision aufgreifen und völlig neue Konzepte entdecken können – und das ist für mich der aufregendste Teil“, fügt er hinzu.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Max Planck Research Group Leader

    Strukturelle Regeneration

    Dr. Can Aztekin
    can.aztekin@tuebingen.mpg.de
    Pressestelle

    Pressereferentin
    Beatriz Lucas
    presse-bio@tuebingen.mpg.de


    Weitere Informationen:

    https://www.fml.tuebingen.mpg.de/69562/news_publication_25224991_transferred
    https://internationalsocietyforregenerativebiology.org/page-18246
    https://keeper.mpdl.mpg.de/d/43a702438474424c9044/


    Bilder

    Can Aztekin erhält den ISRB Rising Star Award von ISRB-Präsidentin Elly Tanaka.
    Can Aztekin erhält den ISRB Rising Star Award von ISRB-Präsidentin Elly Tanaka.

    Copyright: International Society of Regenerative Biology

    Can Aztekin seinen Vortrag „Was Frösche uns über Säugetiere gelehrt haben: Der schlummernde regenerative Code und wie man ihn aktiviert“ während der ISRB-Zeremonie im August 2025 halten.
    Can Aztekin seinen Vortrag „Was Frösche uns über Säugetiere gelehrt haben: Der schlummernde regenera ...

    Copyright: International Society of Regenerative Biology


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Medizin, Tier / Land / Forst
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Can Aztekin erhält den ISRB Rising Star Award von ISRB-Präsidentin Elly Tanaka.


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    Can Aztekin seinen Vortrag „Was Frösche uns über Säugetiere gelehrt haben: Der schlummernde regenerative Code und wie man ihn aktiviert“ während der ISRB-Zeremonie im August 2025 halten.


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