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15.09.2004 13:25

Vorträge von führenden Experten an der TU Kaiserslautern

Thomas Jung Universitätskommunikation
Technische Universität Kaiserslautern

    Am 8. Oktober findet der Tag des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik im Audimax in Gebäude 42 der TU Kaiserslautern statt. Zu dieser hochinteressanten Veranstaltung sind drei führende Experten aus den Gebieten Mobilfunk, Prof. Dr.-Ing. Ingo Wolff, Institut für Mobil- und Satellitenkommunikationstechnik (IMST) GmbH; Satellitennavigation, Dr. Christoph Günther, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR); und Digitaler Rundfunk, Prof. Dr.-Ing. Ulrich Reimers, TU Braunschweig, als Referenten eingeladen.

    Die Thematik dieser Vorträge ist auch für die breite Öffentlichkeit von Interesse, da unser Alltag hiervon zukünftig maßgeblich beeinflusst wird (zum Beispiel bei der Frage, wann müssen wir als Verbraucher unseren jetzigen analogen Fernseher gegen ein digitales Exemplar austauschen, da Fernsehprogramme in Zukunft nur noch digital übertragen werden).

    Mobile Kommunikation war in den neunziger Jahren fast ausschließlich die Kommunikation zweier Gesprächsteilnehmer in einem mobilen Telefonnetz. Heute hat sich die mobile Kommunikation stark verbreitert und in vielen Fällen verläuft die Kommunikation über einen Funkkanal nicht mehr nur zwischen zwei Menschen, sondern die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine sowie zwischen zwei Maschinen nimmt einen immer größeren Bereich der mobilen Kommunikation ein.Neue Standards wie Bluetooth und ZigBee ermöglichen die Kommunikation von Geräten und Einrichtungen auf mittlere Distanz miteinander, das "Wireless Local Area Network" (WLAN) gestattet den mobilen Zugang zum Internet und eine neu angedachte Technologie der ultrabreitbandigen Übertragungstechnik (UWB - Ultra Wide Band) scheint die Möglichkeit zu schaffen, alle Frequenzbänder, die bereits stark belegt sind, eventuell noch einmal für eine neue Übertragungstechnik zu benutzen. Da scheint das seit langem angekündigte neue breitbandige multimediale Telekommunikationssystem UMTS (Universal Mobile Telecommunication System) fast ein wenig in den Hintergrund zu geraten.

    Auf der anderen Seite ist ein starker Trend in Richtung der Konvergenz der festen und der mobilen Netze erkennbar, der alle neuen Entwicklungen in ein einheitliches System einbinden und dem Nutzer einen möglichst breitbandigen Zugang zum Beispiel zum Internet über drahtlose Anbindungssysteme anbieten möchte.

    Über die erkennbare und abschätzbare Entwicklung der zukünftigen mobilen Kommunikationssysteme soll in diesem Vortrag diskutiert, eventuell auch einmal spekuliert werden. Technische und wirtschaftliche Aspekte sollen dabei genau so eine Rolle spielen wie mögliche zukünftige Anwendungen.

    Satellitennavigation bezeichnet ein Verfahren zur Positionsbestimmung mit Hilfe von Satelliten, die Radiosignale ausstrahlen, aus denen ein Empfänger seine Position errechnen kann. Beispiele für Satellitennavigationssysteme sind das vom US-Verteidigungsministerium betriebene Global Positioning System (GPS), das russische GLONASS und das zukünftige europäische System Galileo.Galileo ist ein geplantes europäisches System zur Satellitennavigation. Es basiert auf 30 Satelliten, die in einer Höhe von 24.000 km die Erde umkreisen, dem Prinzip der Laufzeitmessung und einem Netz von Bodenstationen, die die Satelliten kontrollieren. Galileo ist für zivile Zwecke konzipiert und unterliegt nicht wie GPS und GLONASS einer nationalen militärischen Kontrolle. Die ersten drei geplanten Galileo-Satelliten sollen bis 2006 in Betrieb gehen. 2008 soll das Netz mit allen 30 Satelliten voll funktionsfähig sein. Ein erster Test-Satellit soll bereits Ende 2005 mit einer russischen Sojus-Rakete gestartet werden. Galileo wird sicherheitskritische Anwendungen in der Schifffahrt, dem Luft-, Schienen-, und Straßenverkehr, sowie professionelle Anwendungen mit hoher Genauigkeit in der Bauwirtschaft, beim Straßenunterhalt oder in der Land- und Forstwirtschaft unterstützen.

    Außerdem hat die Verbindung der beiden Systeme GPS und Galileo eine große Bedeutung. Sie lässt sich bereits bei den einfachsten Empfängern umsetzen, wie sie etwa in Mobilfunk-Endgeräten eingebaut werden, und führt zu notwendigen Verbesserungen bei der Verfügbarkeit und Geometrie. Das DLR engagiert sich bei der Konzeption und Validierung des Galileo-Systems und bei der Entwicklung von Galileo-Anwendungen sowie der dafür notwendigen Grundlagen.

    Der Begriff "digitaler Rundfunk" beschreibt eine Vielzahl von technischen Systemen und Angeboten. Zum einen ist damit der digitale Hörfunk gemeint (Digital Audio Broadcasting, DAB, und Digital Radio Mondiale, DRM). Zum anderen verbirgt sich hinter diesem Begriff das digitale Fernsehen (Digital Video Broadcasting, DVB). Die digitale Übertragung von Fernsehprogrammen löst die analoge Stück für Stück ab - bei der Übertragung via Satellit (DVB-S), terrestrisch via Antenne (DVB-T) sowie übers Kabelnetz (DVB-C). Der Hauptvorteil digitaler Datenübertragung: Sie benötigt weniger Kapazitäten. So können zum Beispiel per Antenne drei- bis viermal so viele Programme empfangen werden wie bisher. Bis zum Jahr 2010 soll DVB-T deutschlandweit eingeführt sein.

    Die deutschen Bezeichnungen "digitaler Hörfunk" und "digitales Fernsehen" suggerieren Bekanntes - die Weiterführung von Programmangeboten in neuer technischer Verpackung. Tatsächlich bietet aber gerade die Vielfalt der unterschiedlichen technischen Systeme, die zur DVB-Familie gehören, neue Möglichkeiten bis hin zum interaktiven Datenrundfunk zum Mobiltelefon der nächsten Generation. Der Vortrag stellt die Perspektiven der Systeme für den digitalen Rundfunk vor und konzentriert sich dabei insbesondere auf die Merkmale und die Perspektiven von DVB-H(andheld), mit welchem schon in wenigen Jahren in vielen Teilen der Welt Audio, Daten und Video auf persönliche Kommunikations-Endgeräte wie Smartphones, Personal Digital Assistants (PDA) etc. übertragen werden wird.


    Weitere Informationen:

    http://www.eit.uni-kl.de/treffen


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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