Mit Förderung aus dem Programm ›WIR!‹ des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) engagiert sich die GOLEHM-Initiative seit 2020 für die Wiederbelebung des massiven Lehmbaus im Mitteldeutschen Trockengebiet und für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft im Bausektor. In Anerkennung der bisherigen Leistungen des Forschungsnetzwerks, dem wissenschaftliche Institutionen, Vereine, Unternehmen, Bauhandwerk, kommunale Partner sowie Bürgerinnen und Bürger angehören, werden alle skizzierten Projekte nun bis Ende 2028 gefördert.
GOLEHM wurde 2020 durch das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und das Berliner Ingenieurbüro ZRSI ins Leben gerufen, um das einzigartige historische Lehmbauerbe in Mitteldeutschland zu erfassen, zu erforschen und zu erhalten. Auf Basis dieser Tradition beginnt die Zukunft mit neuen Baustoffen. Aus der jahrtausendealten Bautradition sollen Innovationen für ein modernes, klimafreundliches Bauen der Zukunft abgeleitet werden. Lehm ist lokal in großen Mengen vorhanden, einfach abzubauen, energiearm zu verarbeiten und wiederverwertbar. Damit erfüllt er alle Anforderungen an einen klimagerechten und klimaangepassten Baustoff.
Das Forschungsnetzwerk aus wissenschaftlichen Institutionen, Vereinen, Unternehmen, Bauhandwerk, kommunalen Partnern und Bürgerinnen und Bürgern wird mit einem Gesamtvolumen von 9,82 Millionen Euro in über zwei Dutzend Projekten über das Programm ›WIR! – Wandel durch Innovation in der Region‹ durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt gefördert. Ziel des Programms ist es, durch die Förderung regionaler Innovationsbündnisse den Strukturwandel voranzutreiben und die Innovationsfähigkeit der Regionen zu stärken. In Anerkennung der bisherigen Ergebnisse des Forschungsnetzwerks, das am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt durch das Team um Dr. Franziska Knoll koordiniert wird, ist nun die Entscheidung zur weiteren Förderung von GOLEHM bis Ende 2028 gefallen. Damit können alle skizzierten Projekte realisiert werden.
»GOLEHM unterstreicht mit seinen Erfolgen das Potential, das für das sachsen-anhaltische Revier aus dem Strukturwandel erwächst; und das auch in der Bau- und Rohstoffwirtschaft. Hier verbindet sich Innovation mit Tradition. Ich bin fest davon überzeugt, dass das Forschungsvorhaben auch über das mitteldeutsche Revier hinaus für Aufsehen sorgen wird«, so Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt.
Bislang arbeiten 42 aktive Bündnispartner in Forschung und Entwicklung zusammen. So konnte beispielsweise ein Stampflehmroboter entwickelt werden, der künftig mit ›Lehmabfall‹ aus den Tagebauen beschickt werden soll, um damit tragende Wände zu errichten. »Lehm ist der neue, alte Wunderbaustoff und eignet sich besonders in Kombination mit nachwachsenden Rohstoffen nicht nur für die Sanierung bestehender Gebäude, sondern ebenso für den Neubau. Für die Bauindustrie eröffnet sich die Chance, ressourceneffizient und klimafreundlich zu wirtschaften«, sagt Franziska Knoll. »Schon jetzt ist der Neubau mit bis zu vier Vollgeschossen möglich, 2023 wurde die entsprechende DIN-Norm verabschiedet – selbstverständlich maßgeblich mit den Akteuren aus dem GOLEHM-Bündnis entwickelt«.
Im Fokus der kommenden Projekte steht nicht nur die Fortschreibung der Grundlagenforschung für die Sanierung und den Neubau von Lehmhäusern in Mitteldeutschland, sondern insbesondere die Bürgerbeteiligung und Mitmachprojekte wie beispielsweise Summerschools mit Studierenden in der ›Lehmstadt‹ Weißenfels oder das Claymobil, das als mobiles Labor direkt auf Baustellen verschiedene Anwendungen ermöglicht.
Informationen um den Lehmbau in Mitteldeutschland und zu allen Projekten sind der GOLEHM-Homepage zu entnehmen: www.golehm.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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