Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie e.V. (DGfI) vergibt an ihre Mitglieder einmal jährlich den Georges-Köhler-Preis, in diesem Jahr geht die Auszeichnung an Julia Esser-von Bieren. Der Preis wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, deren Arbeiten zum besseren Verständnis des Immunsystems herausragend beitragen oder daraus resultierende Anwendungen schaffen.
Dr. Julia Esser-von Bieren erhält den Georges-Köhler-Preis 2025 für ihre bahnbrechenden Forschungsarbeiten zu den grundlegenden Prinzipien von Immunantworten vom Typ 2. Sie hat mit ihrem Team wichtige Beiträge zum Konzept der „trainierten“ Typ-2-Immunität geleistet und neue Wege der Immunmodulation bei Asthma und Helmintheninfektionen identifiziert.
In zwei in den renommierten Zeitschriften „Science Immunology“ und „Science Translational Medicine“ veröffentlichten Studien (Bohnacker S et al. Science Immunology; de los Reyes Jiménez et al., Sci Transl Med) identifizierte das Team von Julia Esser-von Bieren die Glutamatdehydrogenase (GDH) von Wurmparasiten als neuartigen Immunregulator. Diese Arbeiten zeigte eine doppelte Funktion von GDH bei der Unterdrückung allergischer Atemwegsentzündungen sowie bei der Abwehr gegen Helminthen und eröffnen dadurch neue medizinische Anwendungsmöglichkeiten zur Bewältigung globaler Gesundheitsprobleme. Glutamatdehydrogenasen (GDHs), die in vielen Wurmparasiten vorkommen, sind zusätzlich zu ihren antientzündlichen Effekten vielversprechende Zielmoleküle für die Impfstoffentwicklung.
In weiteren Arbeiten hat das Team von Julia Esser-von Bieren gezeigt, dass Asthma Patient:innen ein lang andauerndes Makrophagen-Gedächtnis entwickeln. Diese Entdeckung trägt zu einem grundlegend verbesserten Verständnis von chronisch-entzündlichen Erkrankungen bei. Die Arbeiten ihres Teams haben wichtige Einblicke darin geliefert, wie Allergene und Krankheitserreger eine langfristige Immun-Dysregulation verursachen, mit Publikationen in führenden Fachzeitschriften wie dem (Journal of Allergy and Clinical Immunology (Lechner et al. 2022, Haimerl et al. 2021), Mucosal Immunology (Bohnacker et al. 2022) und Allergy (Hartung et al. 2024).
Julia Esser-von Bierens Forschungsergebnisse zu Helminthen-Infektionen sind richtungsweisend für translationale Ansätze. Zudem haben ihre Studien zu der Rolle von Eikosanoiden und Makrophagen bei Immunerkrankungen vom Typ 2, wie Asthma, Erkenntnisse mit therapeutischem Potenzial geliefert. Ihre innovativen Forschungsleistungen wurden mit renommierten Forschungspreisen gewürdigt, darunter der Henning Løwenstein Research Award, der DGAKI Award for New Immunological Therapies und die Auswahl als Emerging Leader in Mucosal Immunology durch die Society for Mucosal Immunology.
Julia Esser-von Bieren ist seit 2022 Associate Professor an der Universität Lausanne (Fakultät für Biologie und Medizin / Abteilung für Immunbiologie, Universität Lausanne. Neben ihren wissenschaftlichen Leistungen ist sie eine engagierte Mentorin und leitete von 2018 bis März 2025 die Helmholtz-Nachwuchsgruppe (Institut für Allergieforschung, Helmholtz-Zentrum München).
Über den Georges-Köhler-Preis Dotierung: 3.000 €
Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie e.V. (DGfI) vergibt an ihre Mitglieder einmal jährlich den Georges-Köhler-Preis.
Der Preis wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, deren Arbeiten zum besseren Verständnis des Immunsystems herausragend beitragen oder daraus resultierende Anwendungen schaffen. Die Kandidat:innen sollten sich bereits ein eigenständiges Profil erarbeitet haben, welches durch die Leitung einer Arbeitsgruppe (mit Publikation als Letzt-Autor) und durch Einwerbung eigener Drittmittel, unabhängig von der derzeitigen Position, dokumentiert ist. Sie sollten zum Zeitpunkt der Bewerbung nicht älter als 40 Jahre sein.
Namensgeber des Preises ist Prof. Dr. Georges Jean Franz Köhler (1946-1995), Nobelpreisträger 1984 für Physiologie oder Medizin (zusammen mit César Milstein und Niels K. Jerne für die Entdeckung des Prinzips der Herstellung von monoklonalen Antikörpern) und früherer Direktor am Max-Planck-Institut für Immunbiologie, Freiburg.
Die Preisverleihung fand am 18. August 2025 während des International Congress of Immunology (IUIS2025) in Wien statt, bei dem die Gewinner und Gewinnerinnen auch ihre preisgekrönten Arbeiten vorstellen konnten.
Mit freundlicher Unterstützung der Biotest AG.
Über die Deutsche Gesellschaft für Immunologie e.V. (DGfI)
Die DGfI, gegründet 1967, vereint führende Naturwissenschaftler:innen und Mediziner:innen, um die Wirkmechanismen der körpereigenen Abwehr zu erforschen. Dadurch werden bedeutende Grundlagen für die Diagnose und Behandlung von Krankheiten geschaffen. Durch nationale Schulungen (Akademie für Immunologie) und im Austausch mit internationalen Fachgesellschaften fördert die DGfI in besonderem Maße den wissenschaftlichen und klinischen Nachwuchs. Auch die Akzeptanz für immunologische Forschung in der breiten Bevölkerung zu erhöhen, ist der DGfI ein wichtiges Anliegen. Mit über 2.400 Mitgliedern ist die DGfI weltweit die viertgrößte nationale Fachgesellschaft für Immunologie.
https://www.jacionline.org/article/S0091-6749(21)02741-X/fulltext Macrophages acquire a TNF-dependent inflammatory memory in allergic asthma
https://www.science.org/doi/10.1126/scitranslmed.aay0605 An anti-inflammatory eicosanoid switch mediates the suppression of type-2 inflammation by helminth larval products
https://healthcare-in-europe.com/de/news/helminthen-immunabwehr-wirt-umgehen.htm... Wie Helminthen die Immunabwehr ihres Wirts umgehen
https://dgfi.org/news/
https://dgfi.org/preise/ Preise der DGfI
https://dgfi.org/akademie-fuer-immunologie/ Akademie für Immunologie
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Quelle: Julia Esser-von Bieren
Copyright: DGfI
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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