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15.09.2004 13:48

Warum und wo in Europa gefangen? Expertentagung zu Kriminalitätsentwicklung und ihren Gründen

Dr. Edmund von Pechmann Hochschulkommunikation
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    PM 123/2004

    Vom 16. bis zum 19. 9. 2004 veranstaltet Kriminologie-Prof. Dr. Frieder Dünkel im Internationalen Begegnungszentrum "Felix Hausdorff", (Greifswald, Bahnhofstraße 2-3) eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG geförderte Expertentagung im von Mecklenburg-Vorpommern finanzierten Projekt "Mare Balticum - Kriminalität, Strafrechts- und Strafvollzugsentwicklung im Ostseeraum: kriminologische und strafrechtliche Aspekte des Sanktionenrechts und der Sanktionspraxis vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Wandlungsprozesse". Die Tagung nennt sich "Kriminalitätsentwicklung, gesellschaftliche Veränderungen, Massenmedien, Kriminalpolitik, strafrechtliche Sanktionspraxis und ihre Auswirkungen auf unterschiedliche Gefangenenraten".

    Neben zwei anderen Vorhaben in dem Projekt (eine Untersuchung über "Strafvollzug und Menschenrechte" und eine weitere über Gewalterfahrungen von Jugendlichen als Opfer und Täter in den Ländern des Ostseeraums) sollen auf der Tagung als Teil eines dritten Projeks Erklärungen der im europäischen Vergleich z. T. extrem unterschiedlichen Gefangenenzahlen gefunden werden. "Ausgangspunkt der Untersuchung sind", so schreibt Prof. Dünkel, "die stichtagsbezogenen Gefangenenraten, wie sie etwa in den Statistiken des Europarats zu finden sind. Weil wir davon ausgehen, daß die Kriminalitätsentwicklung nur geringen Einfluß auf die Entwicklung der Gefangenenzahlen hat, soll insbesondere eine Analyse der Strafverfolgungspraxis Aufschluß über die Unterschiede zwischen den Staaten bzw. nationale Schwankungen geben. Hierbei spielen unseres Erachtens neben den gesetzlichen Strafandrohungen die tatsächliche Strafzumessungspraxis bzw. andere Faktoren innerhalb der Strafverfolgung wie etwa die Praxis der bedingten Entlassung eine Rolle. Außerdem wollen wir zur Erklärung gesellschaftliche Strukturmerkmale heranziehen und überprüfen, inwiefern z. B. Arbeitslosigkeit, Daten zur relativen Armut, der Anteil von Ausländern und Angehörigen ethnischer Minderheiten an der Bevölkerung etc. von Bedeutung sind. Schließlich geht es uns um den Einfluß der massenmedialen Verarbeitung von Kriminalität auf das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung sowie um Einstellungen innerhalb der Justiz."

    Nach vorgegebener Gliederung erstellen Experten der einbezogenen Länder Berichte. Diese sind Grundlage der Expertentagung. Hinterher gibt es einen Sammelband mit den Länderberichten und einer vergleichenden Analyse, den nach der Tagung der Projektverantwortliche herausgegeben wird.

    Teilnehmer des Projekts bzw. der Tagung sind ca. 25 Experten aus Belgien, Dänemark, England, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Lettland, Litauen, Niederland, österreich, Polen, Rußland, Schweden, Schweiz, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Deutschland.

    Information: Prof. Dr. Frieder Dünkel, Lehrstuhl für Kriminologie
    Domstraße 20, D-17487 Universität Greifswald, Tel.:++49-(0)3834-86-2138, Fax: 86-2155, duenkel@uni-greifswald.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-greifswald.de/~ls3


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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