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02.09.2025 10:31

Studierendenbefragung „BintHo“: Deutschland bevorzugtes Ziel für internationale Studierende

Michael Flacke Pressestelle
Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V.

    - Starkes Interesse deutscher Studierender am Auslandsstudium -

    Deutschland gehört weltweit zu den beliebtesten Studienorten. Das zeigt die aktuelle Studie „BintHo“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), für die mehr als 115.000 Studierende an über 130 Hochschulen befragt wurden. Drei Viertel der befragten internationalen Studierenden gaben an, Deutschland sei ihre erste Wahl als Studienort gewesen und zeigten sich mit dem Studium sehr zufrieden. Zugleich berichten sie von Diskriminierungen im Alltag. Deutsche Studierende wiederum zeigen großes Interesse an einem Auslandsaufenthalt, scheitern aber oftmals an den Kosten.

    „Die BintHo-Studie verdeutlicht: Deutschland und seine Hochschulen werden als exzellenter Studien- und Arbeitsstandort bei internationalen Studierenden geschätzt. Dies ist eine große Chance, um dringend benötigte Talente aus aller Welt langfristig für unser Land zu gewinnen“, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Zugleich müssen uns die Berichte über Diskriminierung eine Mahnung sein. Weltoffenheit und Toleranz sind unerlässliche Voraussetzungen, wenn wir herausragende junge Menschen davon überzeugen wollen, bei uns als Ärztin, Ingenieur oder KI-Expertin zu arbeiten. Hier sind wir alle gefordert, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung entgegenzutreten.“

    Attraktives Studienangebot und gute Berufsperspektiven überzeugen
    Drei Viertel der internationalen Befragten nannten Deutschland als bevorzugtes Ziel für ein Auslandsstudium. Gründe sind die Technologieführerschaft Deutschlands in vielen Bereichen, englischsprachige Studiengänge, attraktive Berufsperspektiven sowie im internationalen Vergleich niedrige Studien- und Lebenshaltungskosten. Entscheidend bei der Hochschulwahl sind vier Faktoren: Studieninhalte, englischsprachige Lehrangebote, der Ruf der Hochschule und geringe bzw. keine Studiengebühren.

    Hohe Studienzufriedenheit und Gründungsgeist
    Drei Viertel der internationalen Studierenden sind mit ihrem Studium in Deutschland zufrieden und würden es weiterempfehlen. Rund zwei Drittel planen, nach dem Abschluss zunächst in Deutschland zu bleiben. Etwa die Hälfte strebt eine langfristige Berufstätigkeit an, viele denken sogar an eine Unternehmensgründung.

    Willkommenskultur auf dem Campus – Diskriminierung im Alltag
    Auf dem Campus fühlen sich 75 Prozent der internationalen Studierenden willkommen oder sehr willkommen, nur zwei Prozent fühlen sich gar nicht willkommen. Im Alltag jedoch berichten viele von Problemen – insbesondere bei Wohnungssuche, Bürokratie und dem Kontakt zu deutschen Mitstudierenden.
    Im Hochschulkontext berichten 80 Prozent der internationalen Studierenden und der Studierenden mit Migrationsgeschichte, noch nie Diskriminierung erfahren zu haben. Außerhalb der Hochschulen zeigt sich ein anderes Bild: Rund die Hälfte beider Gruppen berichtet von gelegentlichen diskriminierenden Vorfällen, 13 Prozent von häufigen Erfahrungen. Besonders betroffen sind Studierende aus Afrika, Nahost und dem Asien-Pazifik-Raum.

    Auslandsmobilität deutscher Studierender: Großes Interesse, Umsetzung herausfordernd
    Auch die Auslandsmobilität deutscher Studierender stand im Fokus der Befragung. 60 Prozent derjenigen ohne Auslandserfahrung interessieren sich für ein Studium oder Semester im Ausland, aber nur ein Viertel setzt dies auch um. Haupthemmnisse sind Schwierigkeiten bei der Finanzierung, die Trennung von Familie, Freunden oder Partnern sowie der Zeitverlust im Studium.
    Internationale Partnerhochschulen erleichtern hingegen die Mobilität: Fast zwei Drittel aller Auslandsaufenthalte finden dort statt. Auch digitale Angebote wie Online-Prüfungen aus dem Ausland oder hybride Mobilitätsformate können dazu beitragen, mehr Studierende für einen Auslandsaufenthalt zu gewinnen.
    Nach einem Auslandsaufenthalt berichten Studierende dann insbesondere von gestärktem Selbstbewusstsein, besseren Fremdsprachenkenntnissen und erweiterten interkulturellen Kompetenzen.

    Hintergrund zur Studie
    Für die zweite Auflage der BintHo-Studie befragte der DAAD im Wintersemester 2023/24 insgesamt 115.652 Studierende an 132 Hochschulen – darunter 94.764 mit deutscher Hochschulzugangsberechtigung und 20.888 internationale. Damit ist „BintHo“ die größte deutsche Erhebung zur internationalen Mobilität. Die nächste Befragung ist für das Wintersemester 2026/27 geplant.

    Die gesamte BintHo-Studie finden Sie hier: https://static.daad.de/media/daad_de/infos-services-fuer-hochschulen/expertise-z...


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Jan Kercher
    Experte S1 - Strategie und Steuerung
    DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst
    +49 228 882-8779
    kercher@daad.de


    Originalpublikation:

    https://static.daad.de/media/daad_de/infos-services-fuer-hochschulen/expertise-z... BintHo-Studie


    Weitere Informationen:

    https://www.wissenschaft-weltoffen.de/de/2025/09/02/an-den-hochschulen-in-deutsc... Interview mit Dr. Jan Kercher im Wissenschaft weltoffen-Blog
    https://www.daad.de/de/der-daad/daad-journal/themen/2025/hochschulen-gegen-rassi... Artikel im DAAD Journal: "Hochschulen gegen Rassismus"


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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