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16.09.2004 09:49

Zweiter Tag des 45. Deutschen Historikertags: "Kommunikation"

Susanne Schuck Presse, Kommunikation und Marketing
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

    Unter dem Motto "Kommunikation und Raum" stellen gut 350 Wissenschaftler während des 45. Deutschen Historikertags an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel neue Ansätze und Forschungsergebnisse zur Diskussion. Unter den fünfzehn Sektionen werden zwei, nach Auskunft des ausrichtenden Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, vermutlich besonders viele Teilnehmer haben.

    Am 12.12.1979 beschloss der NATO-Rat, dass ab 1983 nukleare Mittelstreckenwaffen (Pershing-II-Raketen und Cruise-Missiles) in Europa stationiert werden sollten. Zugleich wurde dem Warschauer Pakt unter Führung der UdSSR vorgeschlagen, über eine Reduzierung der sowjetischen Waffen zu verhandeln, um ein militärisches Gleichgewicht zu erreichen. Der Beschluss löste einer der tiefgreifendsten Kontroversen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland aus. Unter Leitung von Prof. Dr. Joachim Scholtysek (Bonn) werden von 9 bis 13 Uhr die Ereignisse, die Probleme und die Wirkungen dieses Beschlusses für die vier Länder USA, UdSSR; Bundesrepublik Deutschland und die DDR untersucht. Den Abschluss bildet ein Vortrag über die Wahrnehmung dieses Beschlusses in der Geschichtsschreibung und in der Politikwissenschaft. Im Verlauf der Diskussionen wird es sicherlich auch um die Frage gehen, ob die Sowjetunion durch die Aufrüstung der NATO in die Knie gezwungen wurde oder ob sie an inneren Problemen zerbrach.
    Die Vorträge dieser Sektion werden live im Internet unter www.historikertag2004kiel.de übertragen und stehen anschließend zum Download zur Verfügung.

    Kriege prägen leider einen wesentlichen Teil der politischen Beziehungen zwischen Völkern und zwischen Staaten. Unsere Wahrnehmung aber wird weniger von den militärischen Auseinandersetzungen selbst als vielmehr von den Berichten über diese geprägt. Mit der "Geschichte der Kriegsberichterstattung" stellt Prof. Dr. Ute Daniel (Braunschweig) ein neues Forschungsgebiet vor. Zunächst widmen sich drei Vorträge einzelnen Kriegen. Ein erster Vortrag gilt dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763), der bereits unter großer Beteiligung einer europäischen "Medienöffentlichkeit" stattfand. An zweiter Stelle wird der deutsch-französische Krieg von 1870/71 untersucht, bei dem der Informationsfluss durch die Telegrafie bereits erheblich beschleunigt war. Nun kamen aber auch die ersten Bildberichte hinzu, so dass die Wahrnehmung des Krieges in der Bevölkerung fundamental verändert wurde. Ein drittes Referat gilt dem Burenkrieg (1899-1902), der mittlerweile als der erste "Medienkrieg" schlechthin bezeichnet werden kann. Als Kolonialkrieg der unangefochtenen Weltmacht gegen "weiße" Gegner eignet er sich besonders gut, um ihn mit aktuellen Kriegen zu vergleichen. Abschließend versuchen zwei Referenten, die Entwicklung unserer Wahrnehmung zu skizzieren. Die Fotografie war das visuelle Leitmedium des industrialisierten Krieges. Fotos vermittelten eine spezifische ästhetische Kennung und bestimmten die Erinnerung, so dass die einzelnen Etappen der offiziellen Kriegsfotografie konstruiert werden. Der letzte Vortrag "Die Definitionsmacht der TV-Bilder" leitet über auf unsere heutige Rezeption. Beleuchtet werden die Rolle und Funktion des Fernsehens in den neuen Kriegen nach 1989. Trotz Internet und politischem Feuilleton ist das Medium Fernsehen immer noch der wichtigste Ort der Wahrnehmung, der Bewertung und der diskursiven Verarbeitung des Krieges.
    Die Vorträge dieser Sektion werden live im Internet unter www.historikertag2004kiel.de übertragen und stehen anschließend zum Download zur Verfügung.

    Organisationsbüro 45. Historikertag
    Historisches Seminar der Universität Kiel
    Leibnizstrasse 8
    24118 Kiel
    Tel.: (0)431-880-4038
    Fax: (0)431-880-1161
    Pressebüro Tel.: (0)431-880-3636
    email: organisation@historikertag2004kiel.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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