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03.09.2025 09:16

Zukünftige Handlungsfelder industrieller Wertschöpfungssysteme: Fraunhofer-Bericht analysiert Sicht deutscher Industrie

Britta Klocke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST

    Umfassende Wiederverwertung von Ressourcen, kundenzentrierte Ökosysteme, autonom agierende Technologien und die Rolle des Menschen sind die zentralen Handlungsfelder industrieller Wertschöpfungssysteme. Dies sind die Ergebnisse eines gemeinsam mit zwölf Unternehmen aus der Produktionsindustrie durchgeführten Zukunftsworkshops des Fraunhofer ISST und des Fraunhofer IAO. Die Ergebnisse wurden jetzt im Bericht »Zukunft industrieller Wertschöpfungssysteme – Sicht deutscher Industrieunternehmen« veröffentlicht.

    Hoch komplex, dynamisch und vernetzt: Industrielle Wertschöpfungssysteme stehen vor einem tiefgreifenden Wandel, der durch technologische Innovationen, geopolitische Veränderungen und gesellschaftliche und nachhaltige Erwartungen geprägt ist. Doch was bedeutet das für die Industrie von morgen?

    Gemeinsam mit zwölf Unternehmen aus der Produktionsindustrie haben das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST und das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in einem Zukunftsworkshop ein industrielles Wertschöpfungssystem der Zukunft gestaltet. Die Ergebnisse wurden jetzt im Bericht »Zukunft industrieller Wertschöpfungssysteme – Sicht deutscher Industrieunternehmen« veröffentlicht.

    Mit dem Bericht werden konkrete Handlungsfelder für Unternehmen und Politik aufgezeigt: Einheitliche regulatorische Rahmenbedingungen, die Entwicklung zirkulärer Geschäftsmodelle und die Koordination komplexer, datenbasierter Wertschöpfungsnetzwerke stehen im Mittelpunkt.

    Vier Handlungsfelder identifiziert

    Im Detail identifiziert der Bericht vier Schwerpunkte, die den Kurs für die Industrie festlegen:

    1. Null Verbrauch: Alle Ressourcen werden, auch vor dem Hintergrund hoher Unsicherheit auf Beschaffungsmärkten, im Sinne einer »Total Circular Economy« vollständig wiederverwertet. Eine zukunftsfähige Wertschöpfung entsteht durch Kreislaufprinzipien und Geschäftsmodelle, die auf Wiederverwendung statt Verschwendung setzen.

    2. Kundenzentrierte Ökosysteme: Produktionsunternehmen orchestrieren Kundenökosystemen und werden so zu Katalysatoren von Kundeninnovationen. Die Industrie braucht klare, innovationsfreundliche Standards, wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen und eine Kultur der Offenheit sowie eine entsprechende Ausbildung der Fachkräfte, um weltweit führende Produkte hervorzubringen.

    3. Daten und KI als Fundament: Die Daten- und Applikationslandschaft wird vollständig automatisiert. KI und Digitale Zwillinge ermöglichen eine natürlichsprachliche Interaktion mit dem Unternehmenswissen über autonom agierende Technologien.

    4. Rolle des Menschen: Der Mensch wird in der Lage sein, sich intuitiv und in dynamisch wechselnden Rollen mit autonom agierender Technologie zu auszutauschen.



    Prof. Dr. Boris Otto, Projektleiter und Institutsleiter am Fraunhofer ISST, unterstreicht die Bedeutung der aktiven Zukunftsgestaltung durch die Industrie:

    »Das Besondere ist, dass die Unternehmen proaktiv im Wertschöpfungssystem der Zukunft agieren wollen und die Kunden-Ökosysteme orchestrieren, um nachhaltig produzierte, neue Produkte auf den Markt zu bringen. Die angewandte Wissenschaft muss die Technologien und Rahmenbedingungen zu ESG-Kriterien und anderen Regularien von morgen beisteuern, damit sie diese Selbstwirksamkeit entfalten können.«


    Prof. Dr. Katharina Hölzle, Institutsleiterin am Fraunhofer IAO, ergänzt:

    »Die Zukunft industrieller Wertschöpfungssysteme verlangt einen klugen Spagat zwischen technologischer Innovation, nachhaltigem Ressourceneinsatz und einer modernen Unternehmenskultur. Nur durch interdisziplinäre Zusammenarbeit, gezielte Kompetenzentwicklung und die Offenheit für neues Denken wird es gelingen, den Wandel aktiv zu gestalten und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie langfristig zu sichern.«


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Lea Krammer
    Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST
    Telefon +49 231 97677 344
    lea.krammer@isst.fraunhofer.de


    Originalpublikation:

    Bericht "Zukunft industrieller Wertschöpfungssysteme - Sicht deutscher Industrieunternehmen"

    DOI: 10.24406/publica-5244


    Weitere Informationen:

    https://www.isst.fraunhofer.de/content/dam/isst/publikationen/ISST-Berichte/beri... - Vollständiger Bericht zum Download


    Bilder

    Zukunft industrieller Wertschöpfungssysteme
    Zukunft industrieller Wertschöpfungssysteme
    Quelle: Fraunhofer ISST
    Copyright: Fraunhofer ISST


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Informationstechnik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Zukunft industrieller Wertschöpfungssysteme


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