idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
03.09.2025 14:53

Geballtes Dioden-Know-how für US-geführten Fusionsenergie-Hub

Petra Nolis M.A. Marketing & Kommunikation
Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT

    Der STARFIRE Hub – eine vom US-Energieministerium geförderte Initiative zur Entwicklung von Fusionsenergie-Lösungen unter der Leitung des Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) – begrüßt fünf Neumitglieder in seiner Arbeitsgruppe für Diodenlaser-Technologie. Zwei deutsche Forschungsinstitute und drei global führende Unternehmen verstärken STARFIRE mit erstklassigem Diodenlaser-Know-how bei der Entwicklung der technologischen Grundlagen für die laserbasierte Trägheitsfusion.

    »Wir freuen uns sehr, eine Gruppe renommierter Organisationen im STARFIRE Hub willkommen zu heißen. Ihr gebündeltes Fachwissen wird entscheidend dazu beitragen, die Entwicklung jener Diodenlaser-Technologie voranzutreiben, die für die Realisierung von Kraftwerken auf Basis der Trägheitsfusion erforderlich ist«, erklärt Will Fenwick, Leiter der STARFIRE-Arbeitsgruppe für Diodenlaser-Technologie. Hintergrund: Um die Trägheitsfusion (Inertial Confinement Fusion, ICF) für Kraftwerke nutzbar zu machen, sind grundlegend neue, auf Diodentechnologie basierende Anlagenkonzepte gefragt. Zwar hat die National Ignition Facility (NIF) am LLNL seit Dezember 2022 in vielfach wiederholten Experimenten nachgewiesen, dass es möglich ist, per Laser ein Fusionsplasma aus den Wasserstoff-Isotopen Deuterium und Tritium mit Energiegewinn zu zünden. Doch in der Versuchsanlage dienen Blitzlampen zum Pumpen des weltweit größten und stärksten Lasersystems. Diese Aufgabe sollen in Fusionskraftwerken der Zukunft hocheffiziente Diodenlaser übernehmen. Mit minimiertem Energieeinsatz und hohem Energieoutput müssen diese eine Frequenz von 10 bis 20 Pumppulsen pro Sekunde (10-20 Hz) gewährleisten, ohne zu überhitzen. Das Pumplicht stellt dabei die Energie bereit, um die Laserstrahlung zur Zündung des Fusionsplasmas bis in den Megajoule-Bereich zu verstärken.

    Roadmap für Hochleistungs-Laserdioden der nächsten Generation

    Die nun erweiterte Arbeitsgruppe wird sich mit technischen Anforderungen befassen, Machbarkeitsstudien und Versuchsreihen durchführen und Innovationen vorantreiben, um die Weiterentwicklung von Hochleistungsdioden branchenweit zu unterstützen. Ein Ziel ist die Harmonisierung der Anforderungen an IFE-Lasertreiber und -dioden. Auch die Verständigung auf definierte Zuverlässigkeitskriterien sowie eine Norm für deren Prüfungen stehen auf der Agenda. Dafür sind unter anderem laborübergreifende Tests zum Vergleich der Dioden Performance an mehreren Standorten geplant, welche die Arbeitsgruppe koordinieren wird.

    Paul Crump, Leiter des High-Power Diode Lasers Labs am Ferdinand-Braun-Institut – Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH) in Berlin, übernimmt zusammen mit Will Fenwick vom LLNL die Leitung der neu gegründeten Arbeitsgruppe. Neben dem FBH arbeitet mit dem Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT in Aachen ein weiteres Forschungsinstitut in der STARFIRE-Arbeitsgruppe für Dioden-Technologie mit. Es war ebenso wie TRUMPF Photonics und Leonardo Electronics bereits Mitglied des STARFIRE-Hubs. Nun stoßen mit Coherent, Hamamatsu Photonics K.K. und Lumibird im Rahmen der neuen Arbeitsgruppe drei weitere international führende Unternehmen aus dem Bereich der Diodenlaser-Technologie dazu.

    Lieferketten für die nächste Generation von Fusionsenergielösungen

    »Die Aufnahme der neuen Mitglieder unterstreicht das Engagement des STARFIRE Hubs für ein verstärktes Miteinander in der Industrie und Forschung. Gemeinsam legen wir den Grundstein für die nächste Generation von Fusionsenergielösungen. Dafür gilt es, die Lieferketten gezielt zu stärken«, sagt Tammy Ma, Leiterin der Inertial Fusion Energy Institutional Initiative des LLNL. Beim IFE-STARFIRE-Hub handelt es sich um eine vom US-Energieministerium, Abteilung Fusion Energy Sciences, geförderte Initiative.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. rer. nat. Martin Adams
    Gruppenleiter Computational Methods
    Telefon +49 241 8906-509
    martin.adams@ilt.fraunhofer.de

    Dr. rer. nat. Sarah Klein
    Gruppe Optikdesign und Diodenlaser
    Telefon +49 241 8906-8363
    sarah.klein@ilt.fraunhofer.de

    Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT
    Steinbachstraße 15
    52074 Aachen
    www.ilt.fraunhofer.de


    Weitere Informationen:

    https://www.ilt.fraunhofer.de/


    Bilder

    Visualisierung eines Diodenlaser-Moduls mit Strahlformung zum Pumpen von Plattenstapelverstärkern in Hochenergielasern. Solche Diodenlaser-Pumpmodule gelten als Schlüsselkomponente für Fusionskraftwerke der Zukunft.
    Visualisierung eines Diodenlaser-Moduls mit Strahlformung zum Pumpen von Plattenstapelverstärkern in ...

    Copyright: © Fraunhofer ILT, Aachen.

    Querschnitt der Fusionskammer in der Visualisierung eines Trägheitsfusionskraftwerks. Darin werden mithilfe von Lasern zehnmal pro Sekunde etwa pfefferkorngroße Pellets mit dem Brennstoff Deuterium Tritium gezündet, um klimaneutrale Energie zu erzeugen.
    Querschnitt der Fusionskammer in der Visualisierung eines Trägheitsfusionskraftwerks. Darin werden m ...

    Copyright: © Fraunhofer ILT, Aachen.


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Energie
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Visualisierung eines Diodenlaser-Moduls mit Strahlformung zum Pumpen von Plattenstapelverstärkern in Hochenergielasern. Solche Diodenlaser-Pumpmodule gelten als Schlüsselkomponente für Fusionskraftwerke der Zukunft.


    Zum Download

    x

    Querschnitt der Fusionskammer in der Visualisierung eines Trägheitsfusionskraftwerks. Darin werden mithilfe von Lasern zehnmal pro Sekunde etwa pfefferkorngroße Pellets mit dem Brennstoff Deuterium Tritium gezündet, um klimaneutrale Energie zu erzeugen.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).