Die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey informiert sich über den KI-Forschungs- und Innovationsstandort am Salzufer in Charlottenburg
Berlin – Im Rahmen ihrer diesjährigen Sommertour besuchte die Berliner
Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey am 3. September 2025 das Berlin Institute for the
Foundations of Learning and Data (BIFOLD) an der TU Berlin, um sich über die
Weiterentwicklung des Institutes und vor allem dessen erfolgreichen Kooperationen mit
der Berliner Wirtschaft zu informieren. BIFOLD Co-Direktor Prof. Dr. Klaus-Robert
Müller nutzte die Gelegenheit, um die Senatorin über wesentliche
Forschungsschwerpunkte und -erfolge des Instituts zu informieren und stellte ihr einige
BIFOLD-Ausgründungen sowie BIFOLD-Kooperationspartner aus der Berliner Wirtschaft
vor. Der zweite Teil der Veranstaltung war dem „Berlin AI Square“ am Salzufer gewidmet:
Mit BIFOLD, dem DFKI, dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI), der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und weiteren KI-Forschungseinrichtungen entsteht hier
auf engstem Raum eine relevante und sich gegenseitig ergänzende Ansammlung von KISpitzenforschung – bestens vernetzt mit Transfereinrichtungen für die Förderung von
Ausgründungen, sowie den zahlreichen KI-Industrie-Unternehmen, die sich in Berlin
angesiedelt haben. „In Berlin tragen die Stärke, Vielfalt und das internationale Renommee
der KI-Forschung unmittelbar zur Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit unserer
Stadt bei“, so die Senatorin.
Seit 2022 ist BIFOLD von 87 Mitarbeiter*innen auf aktuell fast 240 Personen gewachsen,
darunter 92 Doktorand*innen. In der gleichen Zeit wurden fünf neue Professuren
eingerichtet (vier an der TU Berlin, eine an der Charité Universitätsmedizin), drei weitere
Professuren sollen in 2026 folgen (zwei an der TU Berlin, eine an der Charité). „Während
noch in den 2010er Jahren maximal 60 Studierende in unseren Vorlesungen saßen,
besuchen heute bis zu 1000 Studierende einzelne der insgesamt über 50 verschiedenen
Kursangebote von BIFOLD-Wissenschaftler*innen“, berichtete Klaus-Robert Müller:
„Damit trägt BIFOLD ganz wesentlich dazu bei, die dringend benötigen KI-Expert*innen
für den deutschen und insbesondere den Berliner Arbeitsmarkt auszubilden.“ Die
Bedeutung einer starken Forschungslandschaft für entsprechende Industrieansiedlungen
betonten auch die beiden anwesenden Vertreter der Unternehmen Snowflake und
Databricks, bedeutende amerikanische Tech-Unternehmen, die in den vergangenen
Jahren Niederlassungen in Berlin eröffnet haben.
Daneben kann BIFOLD auch bereits auf erfolgreiche Ausgründungen verweisen: Die
anwesenden Startups Aignostics und X-Cardiac sind nur zwei Beispiele. Aignostics
konzentriert sich auf die Entwicklung der digitalen Pathologie für Forschung, klinische
Studien, Begleitdiagnostik und klinische Routine. Es gilt laut Newsweek als eine der
„World's Best Digital Health Companies 2024“. X-Cardiac wurde gegründet von
Charité-Professor und BIFOLD-Forschungsgruppenleiter Prof. Dr. Alexander
Meyer und hat sich als Vorreiter im Bereich KI-basierter Medizinprodukte zur Vorhersage
postoperativer Komplikationen nach herzchirurgischen Eingriffen etabliert. Dass BIFOLD
keine Elfenbeinturmforschung betreibt, wurde auch aus den präsentierten
Demonstratoren deutlich. Die KI-basierten Lösungen setzen nicht nur neue Standards in
der Patientensicherheit. Auch die Automobilindustrie interessiert sich inzwischen für die
KI-basierte Auswertung von Vitaldaten, wie die neu eingerichtete Kooperation mit BMW
unter Beweis stellt.
Der zweite Teil des Besuchs führte in das Forum Digitale Technologien, einer
Vernetzungsplattform von DFKI, Fraunhofer HHI und VDI/VDE. Hier wurde besonders
deutlich, wie effizient die Kooperation der komplementär aufgestellten Berliner KIForschungsgruppen ist. Das leistungsstarke Innovationscluster des Berlin AI Square,
bestehend aus BIFOLD, Fraunhofer HHI, DFKI, PTB und Partnern wie UNITE oder Talentik, zeigte die Früchte seiner bisherigen Kooperation anhand von ausgewählten KI-Demonstratoren: Erfolgreiche Projekte aus den Themenfeldern KI-Qualität und -Sicherheit, KI und Medizin, KI und Medien, KI und Erdbeobachtung – allesamt Bereiche,
für die sich Berlin in den letzten Jahren einen Namen gemacht hat. In der begleitenden
Diskussion unterstrichen die Partner das große Potenzial solcher Kooperationen an einem
gemeinsamen Standort.
So zeigte das Fraunhofer HHI unter anderem, wie neuronale Netze mithilfe von Layer-wise Relevance Propagation (LRP) transparent gemacht werden können – ein zentraler
Beitrag für vertrauenswürdige KI in sensiblen Anwendungsfeldern wie Medizin und
Industrie. Ergänzt wurde dies durch KI-Systeme, die Daten nicht nur erfassen, sondern
deren Bedeutung intelligent interpretieren und kommunizieren, etwa für autonome
Fahrzeuge oder smarte Sensorik. Ralf Schäfer, stellvertretender Institutsleiter des
Fraunhofer HHI, betonte: „Unsere KI-Forschung verbindet wissenschaftliche Tiefe mit
praktischer Relevanz, sei es in der Medizin, der Industrie oder der digitalen
Kommunikation.“
„Das DFKI trägt mit seiner anwendungsorientierten Forschung maßgeblich dazu bei, den
Transfer von KI in die Berliner Wirtschaft zu befördern. Unsere Forschung schafft die
Grundlage für erfolgreiche Ausgründungen, stärkt den Mittelstand ebenso wie
Großunternehmen. Das DFKI-Spin-Off ‚Gretchen.AI‘, das wir hier vorstellen, ist ein
hervorragendes Beispiel dafür“, so Prof. Dr. Sebastian Möller, Sprecher des DFKI-Projektbüro Berlin.
Prof. Dr. Tobias Schäffter, Leiter des Berliner Institut der PTB: „In Kooperationsprojekten mit den anwesenden Forschungszentren und der Industrie sorgen
wir für verlässliche Qualität von Daten und KI. Das ist eine essenzielle Voraussetzung für
vertrauensvolle KI-Systeme in der industriellen Fertigung, in der Medizintechnik bis hin
zum autonomen Fahren.“
Alle Forschungsinstitutionen liegen nur wenige hundert Meter auseinander. Sie bilden
das Herzstück des Berlin AI Squares und stellen sicher, dass Talente und Technologien
schneller zusammenfinden und Innovationen direkt in die Anwendung gelangen. Durch
die enge Zusammenarbeit der Akteure wird hier zukünftig die komplette KI-Innovationspipeline abgebildet: Von der Ausbildung hochqualifizierter Fachkräfte über
den Technologietransfer bis hin zur Ansiedlung neuer Unternehmen und der Stärkung
des Innovationsstandortes.
Die Senatorin zeigte sich beeindruckt von der Dynamik des Technologietransfers und der
gelebten Vernetzung zwischen Forschung, Förderung und Wirtschaft, die den Berlin AI
Square auszeichnet und die nicht nur einzelne Projekte voranbringt, sondern die
wirtschaftliche Entwicklung von Berlin prägt. Zitat Senatorin:
„Exzellente Forschung ist das Fundament für wirtschaftlichen Erfolg. Ein Blick auf
führende KI-Standorte wie die San-Francisco-Bay-Area, Toronto, London oder Boston
macht das deutlich. Auch in Berlin tragen die Stärke, Vielfalt und das internationale
Renommee der KI-Forschung unmittelbar zur Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit
unserer Stadt bei. Künstliche Intelligenz ist eine Querschnittstechnologie und zugleich ein
zentraler Treiber in Zukunftsfeldern wie FinTech, BioTech, GreenTech oder GovTech –
deshalb spielt sie auch in unserer Innovationsstrategie eine Schlüsselrolle. Als Berliner
Wirtschaftssenatorin werde ich besonders die Themen Reallabore und leistungsfähige
Recheninfrastruktur als Basis für KI-Innovationen gezielt voranbringen.“
Dr.-Ing. Ralf Schäfer
Bereichsleiter Video
Tel. +49 30 31002-560
ralf.schaefer@hhi.fraunhofer.de
Teilnehmende des Besuchs von Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (erste Reihe, Mitte) am Berlin AI ...
Copyright: © BIFOLD / Kevin Fuchs
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Informationstechnik, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
Deutsch
Teilnehmende des Besuchs von Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (erste Reihe, Mitte) am Berlin AI ...
Copyright: © BIFOLD / Kevin Fuchs
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