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03.09.2025 18:14

Forschungsstark & exzellent vernetzt: Berlin AI Square

Timon Meyer Pressestelle
Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI

    Die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey informiert sich über den KI-Forschungs- und Innovationsstandort am Salzufer in Charlottenburg

    Berlin – Im Rahmen ihrer diesjährigen Sommertour besuchte die Berliner
    Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey am 3. September 2025 das Berlin Institute for the
    Foundations of Learning and Data (BIFOLD) an der TU Berlin, um sich über die
    Weiterentwicklung des Institutes und vor allem dessen erfolgreichen Kooperationen mit
    der Berliner Wirtschaft zu informieren. BIFOLD Co-Direktor Prof. Dr. Klaus-Robert
    Müller nutzte die Gelegenheit, um die Senatorin über wesentliche
    Forschungsschwerpunkte und -erfolge des Instituts zu informieren und stellte ihr einige
    BIFOLD-Ausgründungen sowie BIFOLD-Kooperationspartner aus der Berliner Wirtschaft
    vor. Der zweite Teil der Veranstaltung war dem „Berlin AI Square“ am Salzufer gewidmet:
    Mit BIFOLD, dem DFKI, dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI), der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und weiteren KI-Forschungseinrichtungen entsteht hier
    auf engstem Raum eine relevante und sich gegenseitig ergänzende Ansammlung von KISpitzenforschung – bestens vernetzt mit Transfereinrichtungen für die Förderung von
    Ausgründungen, sowie den zahlreichen KI-Industrie-Unternehmen, die sich in Berlin
    angesiedelt haben. „In Berlin tragen die Stärke, Vielfalt und das internationale Renommee
    der KI-Forschung unmittelbar zur Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit unserer
    Stadt bei“, so die Senatorin.

    Seit 2022 ist BIFOLD von 87 Mitarbeiter*innen auf aktuell fast 240 Personen gewachsen,
    darunter 92 Doktorand*innen. In der gleichen Zeit wurden fünf neue Professuren
    eingerichtet (vier an der TU Berlin, eine an der Charité Universitätsmedizin), drei weitere
    Professuren sollen in 2026 folgen (zwei an der TU Berlin, eine an der Charité). „Während
    noch in den 2010er Jahren maximal 60 Studierende in unseren Vorlesungen saßen,
    besuchen heute bis zu 1000 Studierende einzelne der insgesamt über 50 verschiedenen
    Kursangebote von BIFOLD-Wissenschaftler*innen“, berichtete Klaus-Robert Müller:
    „Damit trägt BIFOLD ganz wesentlich dazu bei, die dringend benötigen KI-Expert*innen
    für den deutschen und insbesondere den Berliner Arbeitsmarkt auszubilden.“ Die
    Bedeutung einer starken Forschungslandschaft für entsprechende Industrieansiedlungen
    betonten auch die beiden anwesenden Vertreter der Unternehmen Snowflake und
    Databricks, bedeutende amerikanische Tech-Unternehmen, die in den vergangenen
    Jahren Niederlassungen in Berlin eröffnet haben.

    Daneben kann BIFOLD auch bereits auf erfolgreiche Ausgründungen verweisen: Die
    anwesenden Startups Aignostics und X-Cardiac sind nur zwei Beispiele. Aignostics
    konzentriert sich auf die Entwicklung der digitalen Pathologie für Forschung, klinische
    Studien, Begleitdiagnostik und klinische Routine. Es gilt laut Newsweek als eine der
    „World's Best Digital Health Companies 2024“. X-Cardiac wurde gegründet von
    Charité-Professor und BIFOLD-Forschungsgruppenleiter Prof. Dr. Alexander
    Meyer und hat sich als Vorreiter im Bereich KI-basierter Medizinprodukte zur Vorhersage
    postoperativer Komplikationen nach herzchirurgischen Eingriffen etabliert. Dass BIFOLD
    keine Elfenbeinturmforschung betreibt, wurde auch aus den präsentierten
    Demonstratoren deutlich. Die KI-basierten Lösungen setzen nicht nur neue Standards in
    der Patientensicherheit. Auch die Automobilindustrie interessiert sich inzwischen für die
    KI-basierte Auswertung von Vitaldaten, wie die neu eingerichtete Kooperation mit BMW
    unter Beweis stellt.

    Der zweite Teil des Besuchs führte in das Forum Digitale Technologien, einer
    Vernetzungsplattform von DFKI, Fraunhofer HHI und VDI/VDE. Hier wurde besonders
    deutlich, wie effizient die Kooperation der komplementär aufgestellten Berliner KIForschungsgruppen ist. Das leistungsstarke Innovationscluster des Berlin AI Square,
    bestehend aus BIFOLD, Fraunhofer HHI, DFKI, PTB und Partnern wie UNITE oder Talentik, zeigte die Früchte seiner bisherigen Kooperation anhand von ausgewählten KI-Demonstratoren: Erfolgreiche Projekte aus den Themenfeldern KI-Qualität und -Sicherheit, KI und Medizin, KI und Medien, KI und Erdbeobachtung – allesamt Bereiche,
    für die sich Berlin in den letzten Jahren einen Namen gemacht hat. In der begleitenden
    Diskussion unterstrichen die Partner das große Potenzial solcher Kooperationen an einem
    gemeinsamen Standort.

    So zeigte das Fraunhofer HHI unter anderem, wie neuronale Netze mithilfe von Layer-wise Relevance Propagation (LRP) transparent gemacht werden können – ein zentraler
    Beitrag für vertrauenswürdige KI in sensiblen Anwendungsfeldern wie Medizin und
    Industrie. Ergänzt wurde dies durch KI-Systeme, die Daten nicht nur erfassen, sondern
    deren Bedeutung intelligent interpretieren und kommunizieren, etwa für autonome
    Fahrzeuge oder smarte Sensorik. Ralf Schäfer, stellvertretender Institutsleiter des
    Fraunhofer HHI, betonte: „Unsere KI-Forschung verbindet wissenschaftliche Tiefe mit
    praktischer Relevanz, sei es in der Medizin, der Industrie oder der digitalen
    Kommunikation.“

    „Das DFKI trägt mit seiner anwendungsorientierten Forschung maßgeblich dazu bei, den
    Transfer von KI in die Berliner Wirtschaft zu befördern. Unsere Forschung schafft die
    Grundlage für erfolgreiche Ausgründungen, stärkt den Mittelstand ebenso wie
    Großunternehmen. Das DFKI-Spin-Off ‚Gretchen.AI‘, das wir hier vorstellen, ist ein
    hervorragendes Beispiel dafür“, so Prof. Dr. Sebastian Möller, Sprecher des DFKI-Projektbüro Berlin.

    Prof. Dr. Tobias Schäffter, Leiter des Berliner Institut der PTB: „In Kooperationsprojekten mit den anwesenden Forschungszentren und der Industrie sorgen
    wir für verlässliche Qualität von Daten und KI. Das ist eine essenzielle Voraussetzung für
    vertrauensvolle KI-Systeme in der industriellen Fertigung, in der Medizintechnik bis hin
    zum autonomen Fahren.“

    Alle Forschungsinstitutionen liegen nur wenige hundert Meter auseinander. Sie bilden
    das Herzstück des Berlin AI Squares und stellen sicher, dass Talente und Technologien
    schneller zusammenfinden und Innovationen direkt in die Anwendung gelangen. Durch
    die enge Zusammenarbeit der Akteure wird hier zukünftig die komplette KI-Innovationspipeline abgebildet: Von der Ausbildung hochqualifizierter Fachkräfte über
    den Technologietransfer bis hin zur Ansiedlung neuer Unternehmen und der Stärkung
    des Innovationsstandortes.

    Die Senatorin zeigte sich beeindruckt von der Dynamik des Technologietransfers und der
    gelebten Vernetzung zwischen Forschung, Förderung und Wirtschaft, die den Berlin AI
    Square auszeichnet und die nicht nur einzelne Projekte voranbringt, sondern die
    wirtschaftliche Entwicklung von Berlin prägt. Zitat Senatorin:

    „Exzellente Forschung ist das Fundament für wirtschaftlichen Erfolg. Ein Blick auf
    führende KI-Standorte wie die San-Francisco-Bay-Area, Toronto, London oder Boston
    macht das deutlich. Auch in Berlin tragen die Stärke, Vielfalt und das internationale
    Renommee der KI-Forschung unmittelbar zur Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit
    unserer Stadt bei. Künstliche Intelligenz ist eine Querschnittstechnologie und zugleich ein
    zentraler Treiber in Zukunftsfeldern wie FinTech, BioTech, GreenTech oder GovTech –
    deshalb spielt sie auch in unserer Innovationsstrategie eine Schlüsselrolle. Als Berliner
    Wirtschaftssenatorin werde ich besonders die Themen Reallabore und leistungsfähige
    Recheninfrastruktur als Basis für KI-Innovationen gezielt voranbringen.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr.-Ing. Ralf Schäfer
    Bereichsleiter Video
    Tel. +49 30 31002-560
    ralf.schaefer@hhi.fraunhofer.de


    Bilder

    Teilnehmende des Besuchs von Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (erste Reihe, Mitte) am Berlin AI Square.
    Teilnehmende des Besuchs von Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (erste Reihe, Mitte) am Berlin AI ...

    Copyright: © BIFOLD / Kevin Fuchs


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Informationstechnik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
    Deutsch


     

    Teilnehmende des Besuchs von Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (erste Reihe, Mitte) am Berlin AI Square.


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