Zum dritten Mal hat das Bundesinstitut für Sportwissenschaft zu einer zweitägigen Netzwerkveranstaltung zum Thema „Frauen und Mädchen im Leistungssport“ (FeMaLe) eingeladen – dieses Mal in Kooperation mit dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) nach Leipzig.
Bereits zum Auftakt erwartete die rund 120 Gäste bei der Abendveranstaltung mit der Verleihung des zweiten FeMaLe-Forschungspreises ein besonderes Highlight. Im feierlichen Ambiente der Villa Ida ehrten die Staatsministerin für Sport und Ehrenamt, Dr. Christiane Schenderlein, und BISp-Direktorin Andrea Schumacher die herausragenden Forschungsleistungen der Preisträgerinnen und Preisträger. Der Preis wird mit Bundesmitteln gefördert und durch die Staatsministerin für Sport und Ehrenamt verliehen.
Staatsministerin für Sport und Ehrenamt, Dr. Christiane Schenderlein: „Die Forderung nach Gleichstellung von Frauen und Mädchen im Sport hat aus guten Gründen erheblich an Bedeutung gewonnen. Einerseits ist die deutliche Unterrepräsentation von Frauen im Sport für ein modernes Land wie Deutschland völlig unverständlich. Andererseits wird ein riesiges Potential verschenkt. Die Vorträge und Gespräche auf der dritten FeMaLe-Netzwerkveranstaltung haben gezeigt, wie viel dringender Handlungsbedarf auf diesem Feld besteht. Ein besonderes Highlight war für mich die Vergabe des FeMaLe-Forschungspreises, denn Forschungsarbeit zum Thema Frauen und Mädchen im Leistungssport ist derzeit noch selten. Sie trägt dazu bei, bestehende Datenlücken zu schließen und die Rolle von Frauen und Mädchen im Sport und in der Gesellschaft insgesamt zu stärken. Ich werde mich persönlich weiter für die Förderung von Mädchen und Frauen im Sport einsetzen.“
Direktorin des Bundesinstituts für Sportwissenschaft Andrea Schumacher:
„Ich freue mich sehr, dass es dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft zum zweiten Mal gelungen ist, drei hervorragende Leistungen in der sportwissenschaftlichen Forschung im BISp-Forschungsschwerpunkt „Frauen und Mädchen im Leistungssport (FeMaLe)“ prämieren zu dürfen. Finanziert wurden die Preise aus Bundesmitteln. Mit der Verleihung der Forschungspreise durch die Staatministerin für Sport und Ehrenamt, Frau Dr. Christiane Schenderlein erfolgte die Vergabe in einem würdigen Rahmen. Mit der Ausschreibung des FeMaLe-Forschungspreises erhoffen wir uns, das Bewusstsein für die Belange von Frauen und Mädchen im Leistungssport zu schärfen und zur Aufhebung der geschlechtsspezifischen Forschungslücken beitragen zu können. Mein besonderer Dank gilt dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaft, dass wir die wichtige FeMaLe-Netzwerkveranstaltung und die Prämierung des FeMale-Forschungspreises hier in Leipzig zusammen durchführen können.“
Den ersten Platz des FeMaLe-Forschungspreises belegten in diesem Jahr Dr. Marie-Therese Fleddermann, Andrea Roffler (beide Goethe Universität Frankfurt am Main) und Claudia Lenz (Justus-Liebig-Universität Gießen) für ein umfassendes Forschungsprogramm, das alle Lebensphasen einer Athletin abdeckt – von der frühen Talententwicklung über die aktive Karriere bis hin zur Nachbetreuung ehemaliger Athletinnen. Ihre Arbeit wurde mit einem Preisgeld von 3.000 € bedacht.
Über 2.000 € und den zweiten Platz durfte sich Svenja Nolte von der Universität Gießen freuen. Ihre wissenschaftliche Arbeit im Themenfeld „Frauen und Mädchen im Leistungssport“ zielt darauf ab, geschlechtsspezifische physiologische Besonderheiten systematisch und mit hoher methodischer Qualität zu erfassen und auf dieser Grundlage praxisnahe Handlungsempfehlungen für Training, Gesundheit und Leistungsoptimierung von Athletinnen abzuleiten.
Der dritte Platz und 1.000 Euro gingen an eine Gruppe des TSG-Research-Lab, bestehend aus Dr. Lena Steindorf, Leslie Carleton-Schweitzer, Lina Bürger und Jan Spielmann. Sie stellen mit ihren Forschungsleistungen psychische Gesundheit als ethisches, leistungsrelevantes und bislang unterrepräsentiertes Thema in den Mittelpunkt und verbinden ihre wissenschaftliche Expertise mit konkreter sportpsychologischer Praxis.
Weitere Höhepunkte des Abends bildeten der Vortrag von Dr. Richard Burden vom UK Sports Institute sowie die Vorstellung des European Female Athlete Network durch Ewa Haldemann (Swiss Olympic) und Katharina Fischer (IAT), die Einblicke in die internationale Zusammenarbeit zur Förderung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Spitzensportlerinnen auf europäischer Ebene als auch weltweit gaben.
Direktor des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft Dr. Marc-Oliver Löw:
„Aus unserer Sicht als IAT sind übergreifende Forschung und ein ganzheitlicher Ansatz bei trainingswissenschaftlich relevanten Fragen zur Geschlechtsspezifik von Sportlerinnen die Grundlage für tiefere Ableitungen, die dann der Spitzensportpraxis weiterhelfen. Die Möglichkeit sich dafür hier heute zu vernetzen und eine Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene anzuregen, ist wichtig um diese Themen gemeinsam effektiv und erfolgreich zu bearbeiten.“
Am zweiten Tag der Netzwerkveranstaltung teilte die österreichische Medienanalytikerin Maria Pernegger in den Räumlichkeiten des IAT ihre Erkenntnisse zur Gender-Balance in der Sportberichterstattung. In anschließenden Workshops zu den Themen
Karriereentwicklung bei Spitzensportlerinnen, Prävention von ernährungsbezogenen Gesundheitsrisiken und REDs im deutschen Leistungssport, Schwangerschaft und Spitzensport und sowie der Besonderheiten von Trainerinnen im Leistungssport setzten sich die Teilnehmenden intensiv mit den inhaltlichen Themen auseinander. Daneben blieb beim Lunch & Talk Zeit zum Austausch und Netzwerken.
Ein abschließendes Podiumsgespräch griff diese Diskussionen auf: Svenja Brunkhorst, Yvonne van Vlerken, Prof. Dr. Anja Carlsohn, PD Dr. Nina Kimmich, Dr. Elena Kiesling teilten Einblicke und Erfahrungen aus der Innensicht von Akteurinnen aus dem Sport zum Thema.
https://www.bisp.de/DE/Forschungsschwerpunkte/FeMaLe/female_node.html
Preisträgerinnen und Preisträger des FeMaLe-Forschungspreises mit der Staatsministerin für Sport und ...
Quelle: Patrice Marker
Copyright: BISp/Patrice Marker
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Sportwissenschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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