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04.09.2025 11:00

KI Monitor 2025: Deutsche Hochschulen im Wandel

Michael Sonnabend Kommunikation
Stifterverband

    Künstliche Intelligenz prägt längst den Lehr- und Lernalltag an Hochschulen. Die Hochschulen reagieren darauf mit neuen Regeln, Konzepten und Strategien: Fast alle befassen sich mit Prüfungen, drei Viertel arbeiten an sicheren KI-Zugängen und mehr als die Hälfte entwickelt eigene Strategien. Das zeigt der neue „KI Monitor 2025“ des Hochschulforums Digitalisierung (HFD).

    Viele Hochschulen arbeiten inzwischen an übergreifenden Konzepten, um KI in Studium und Lehre zu integrieren: 15 Prozent haben bereits eine eigene KI-Strategie verabschiedet, weitere 50 Prozent befinden sich im Entwicklungsprozess. „Die Hochschullandschaft steht an einem Wendepunkt: Aus punktuellen Experimenten wird zunehmend eine feste Verankerung in Strukturen. Dafür braucht es strategische Agilität – denn die technologische Entwicklung bleibt rasant“, sagt Julius-David Friedrich, Leiter des HFD beim Centrum für Hochschulentwicklung (CHE). Im Vorjahr hatte erst rund ein Drittel der Hochschulen entsprechende Überlegungen aufgenommen.

    Im Prüfungswesen sehen Hochschulen den größten Handlungsdruck: 97 Prozent befassen sich mit den Auswirkungen von KI auf Prüfungen. 87 Prozent haben Eigenständigkeitserklärungen angepasst, jedoch nur 43 Prozent ihre Prüfungsordnungen. Damit bleibt die rechtliche Basis für innovative Prüfungsformate oft noch ungenutzt. Viele Hochschulen stehen im Spannungsfeld zwischen kurzfristigen Anpassungen und der Notwendigkeit, ihre Prüfungsmodelle grundlegend weiterzuentwickeln.

    Die Qualifizierung von Lehrenden hat stark zugenommen: 96 Prozent der Hochschulen bieten Workshops zu KI an, vor allem zu Grundlagen, Tools und Prüfungsfragen. Fast 90 Prozent diskutieren zudem über KI-Kompetenzen als Teil der Lehrpläne – etwa doppelt so viele wie im Vorjahr. Viele Studierende nutzen KI zwar selbstverständlich im Studienalltag, ihre Erfahrungen fließen jedoch selten in Entscheidungsprozesse ein. „Wenn Hochschulen zukunftsfähig bleiben wollen, müssen sie die Studierenden stärker als Mitgestalter einbeziehen – ihre Perspektiven sichern die Akzeptanz für neue Regelungen und geben wichtige Impulse für Studium und Lehre“, betont Oliver Janoschka, Leiter des HFD beim Stifterverband.

    77 Prozent der Hochschulen arbeiten an datenschutzkonformen Zugängen zu KI-Tools, häufig über Plattformen wie HAWKI oder Academic Cloud. Eigene KI-Chatbots werden vielerorts getestet, während KI-Detektoren kaum eine Rolle spielen. Größeren Hochschulen fällt es leichter, KI-Zugänge langfristig zu finanzieren. Nachhaltigkeitsfragen – etwa der Ressourcenverbrauch von KI-Systemen – sind zwar präsent, stehen aber bislang erst an 10 Prozent der Hochschulen auf der Agenda. „KI ist keine Zukunftsvision mehr, sondern Alltag. Hochschulen tragen die Verantwortung, Qualität in Studium und Lehre zu sichern und Studierende auf einen reflektierten, verantwortungsvollen Umgang mit KI in der Gesellschaft vorzubereiten“, fasst Dr. Jannica Budde, Gesamtverantwortliche der Studie, zusammen.

    Die Erhebung wurde im Mai und Juni 2025 unter hochschuldidaktischen Einrichtungen an öffentlichen Hochschulen in Deutschland durchgeführt. Die Ergebnisse sind im HFD-Blickpunkt „KI Monitor 2025. Hochschulen gestalten den KI-Alltag“ veröffentlicht.

    Download: https://hochschulforumdigitalisierung.de/monitor-digitalisierung/

    Das 2014 gegründete Hochschulforum Digitalisierung ist eine gemeinsame Initiative des Stifterverbandes, des CHE Centrums für Hochschulentwicklung und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Gefördert wird es vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR).

    Pressekontakt:

    Michael Siegel
    Kommunikation Hochschulforum Digitalisierung
    michael.siegel@stifterverband.de
    0162 7460773


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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