Veränderte Hirndynamik im Frühstadium der Psychose | ERC Starting Grant für Dr. Marius Mader | Glukosetoleranztest liefert schon früh Hinweise auf Schwangerschaftsdiabetes
Veränderte Hirndynamik im Frühstadium der Psychose
Psychose ist eine gravierende mentale Störung mit heterogener Symptomatik wie zum Beispiel Wahn oder kognitive Beeinträchtigung. Vieles deutet darauf hin, dass neuronale Schaltkreise im Gehirn bereits vor dem Erscheinen klinischer Symptome verändert sind. Neue Ergebnisse aus dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) zeigen nun, dass diese Veränderungen zu charakteristischen, über das Gehirn verteilten Aktivitätsmustern führen. Diese Muster sind bereits bei Personen nachweisbar, die ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung einer Psychose haben. Die Muster lassen sich auf bestimmte Moleküle zurückführen, die im Gehirn Erregung und Hemmung kontrollieren, und ihre Ausprägung korreliert mit der Ausprägung der Symptome bei Patient:innen mit einer ersten Psychose-Episode. Für diese Erkenntnisse kombinierten die Forschenden am UKE nicht-invasive Bildgebung mittels Magnetenzephalographie (MEG) in klinischen und gesunden Kohorten mit gezielten pharmakologischen Interventionen und neuen Musteranalyseverfahren. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler:innen aus dem Institut für Neurophysiologie und Pathophysiologie des UKE im Fachmagazin Science Advances veröffentlicht.
Literatur: Arazi, Donner et al. Large-scale maps of altered cortical dynamics in early-stage psychosis are related to GABAergic and glutamatergic neurotransmission. Science Advances. 2025.
DOI: https://doi.org/10.1126/sciadv.ads0400
Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Tobias Donner, Institut für Neurophysiologie und Pathophysiologie
ERC Starting Grant für Dr. Marius Mader
Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat Dr. Marius Mader, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), mit einem ERC Starting Grant ausgezeichnet. Die Förderung für den Wissenschaftler, der auch mit der Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des UKE sowie dem Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg assoziiert ist, beläuft sich in den kommenden fünf Jahren auf 1,5 Millionen Euro. Ausgezeichnet wurde sein Projekt „Replacement of microglia and tumor-associated macrophages as a novel cell therapy for pediatric high-grade gliomas”. Im Fokus der Arbeitsgruppe von Dr. Mader stehen myeloide Zellen bei bösartigen Hirntumoren, die andere Immunzellen blockieren und das Tumorwachstum fördern. Forschungsziel ist es, die Pathobiologie der Zellen besser zu verstehen und neuartige Therapiemethoden zu entwickeln, die auf dem Austausch und der Manipulation von myeloiden Zellen beruhen. Dr. Mader ist seit 2015 als Arzt am UKE tätig – unterbrochen von einem mehrjährigen Forschungsaufenthalt an der Stanford University, USA.
Kontakt für Rückfragen: Dr. Marius Mader, Klinik für Neurochirurgie
Glukosetoleranztest liefert schon früh Hinweise auf Schwangerschaftsdiabetes
Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) konnte zeigen, dass ein oraler Glukosetoleranztest (OGTT) bereits in der Frühschwangerschaft entscheidende Hinweise auf einen möglichen Schwangerschaftsdiabetes liefert. Die Blutzuckerwerte aus einem frühen OGTT können aber nicht nur die spätere Entwicklung von Schwangerschaftsdiabetes und einen damit einhergehenden schwereren Krankheitsverlauf zuverlässig vorhersagen, sondern auch den Bedarf an Insulintherapie. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass frühe Blutzuckertests nicht nur eng mit einem gestörten Glukosestoffwechsel assoziiert sind, sondern auch das spätere Erkrankungsrisiko widerspiegeln. Dies eröffnet uns die Möglichkeit einer verbesserten Risikostratifizierung bereits zu Beginn der Schwangerschaft“, erklärt die Erstautorin Priv.-Doz. Dr. Evelyn Huhn, Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin.
Im Rahmen der prospektiven, multizentrischen Kohortenstudie wurden 657 schwangere Frauen an sechs Zentren in Österreich, Deutschland und der Schweiz untersucht. Bei einer medianen Schwangerschaftswoche von 13,4 erfolgte ein verblindeter 75g-OGTT sowie die Bestimmung mehrerer Biomarker. Zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche wurde ein zweiter OGTT zur Diagnosestellung durchgeführt. Insgesamt entwickelten 12,6 Prozent der Studienteilnehmerinnen einen Schwangerschaftsdiabetes.
Literatur: Huhn et al. The utility of early gestational OGTT and biomarkers for the development of gestational diabetes mellitus: an international prospective multicentre cohort study. Diabetologia. 2025.
DOI: https://doi.org/10.1007/s00125-025-06517-0
Kontakt für Rückfragen: Priv.-Doz. Dr. Evelyn Huhn, Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin
https://doi.org/10.1126/sciadv.ads0400
https://doi.org/10.1007/s00125-025-06517-0
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