idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
09.09.2025 08:27

Veterinärpathologie: Neue 9-Punkte-Checkliste verbessert KI-Studien

Mag. rer. nat. Nina Grötschl Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Veterinärmedizinische Universität Wien

    Ausgebildete Patholog:innen gelten als der Goldstandard für die Analyse histologischer Bilder in der Veterinär- und translationalen Forschung. Allerdings wird mehr und mehr die automatisierte Bildanalyse auf Basis künstlicher Intelligenz (AIA, artificial intelligence based automated image analysis) genutzt. Diese Methode verspricht eine Revolutionierung der histologischen Bewertung – auch in Forschungsarbeiten. Vor diesem Hintergrund hat nun ein europäisches und US-amerikanisches Forschungsteam unter Leitung der Veterinärmedizinischen Universität Wien eine 9-Punkte-Checkliste entwickelt. Sie soll für KI-basierte Studien ein Höchstmaß an Qualität garantieren.

    Die Generierung reproduzierbarer Daten über Studien hinweg und die Fähigkeit, räumliche Informationen aus ganzen Gewebeschnitten zu extrahieren, sind aufgrund von AIA greifbare Ziele. Eine Vielzahl proprietärer und quelloffener Software ermöglicht es heute zudem auch Veterinärpatholog:innen mit geringen Kenntnissen in Informatik und künstlicher Intelligenz (KI), selbst AIA-Algorithmen zu entwickeln und anzuwenden. Wissenschaftliche Qualitätsmaßstäbe für solche AIA-basierten Forschungsstudien fehlen bis dato allerdings.

    Transparente und reproduzierbare Forschungsarbeiten – auch bei Einsatz von KI

    Laut Studien-Erstautor Christof Bertram vom Zentrum für Pathobiologie der Vetmeduni geht es vor allem darum, was für eine transparente und reproduzierbare KI-Forschung erforderlich ist. „Insbesondere die kritischen Aspekte der Methodik sollten detailliert beschrieben und vorab definiert werden. Dadurch können Forschende sicherstellen, dass diese Schlüsselkomponenten berücksichtigt und in jede Veröffentlichung aufgenommen werden“, so Bertram.

    Laut dem Veterinärpathologen sollen solche Berichtsrichtlinien darauf abzielen, Folgendes zu ermöglichen: „Erstens das Verständnis und die Bewertung der Studie durch Leser:innen und Gutachter:innen, einschließlich der Erkennung ihrer potenziellen Verzerrung. Zweitens die Reproduktion der Experimente durch andere Forschende und drittens die Implementierung des KI-Tools in die routinemäßige pathologische Praxis.“

    In neun Schritten zu qualitativ besseren AIA-Studien

    Vor diesem Hintergrund entwickelten die Studien-Autorin:innen – eine interdisziplinäre Gruppe aus Veterinärpatholog:innen mit KI-Forschungserfahrung, Wissenschafter:innen aus dem Bereich maschinelles Lernen und Wissenschaftsredakteur:innen – eine 9-Punkte-Checkliste. Der Schwerpunkt dieser Berichtsrichtlinie liegt auf KI-basierter AIA für mikroskopische Bilder, da dies derzeit die Hauptanwendung von KI in der Pathologie ist. „Wir erwarten uns von der Implementierung der 9-Punkte-Checkliste in die Forschungspraxis eine klare Orientierung für Studien-Autor:innen, Reviewer:innen und Herausgeber:innen wissenschaftlicher Arbeiten. Unsere Checkliste soll dabei helfen, auch bei Einsatz von KI-Instrumenten eine wirkungsvolle Forschung zu gewährleisten“, erklärt Bertram.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Rückfragekontakt:
    Ass.-Prof. Dr.med.vet. Christof Bertram, PhD, Dipl.ACVP
    Zentrum für Pathobiologie
    Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni)
    christof.bertram@vetmeduni.ac.at


    Originalpublikation:

    Der Artikel „Reporting guidelines for manuscripts that use artificial intelligence–based automated image analysis in Veterinary Pathology“ von Christof A. Bertram, Melissa Schutten, Lorenzo Ressel, Katharina Breininger, Joshua D. Webster und Marc Aubreville wurde in „Veterinary Pathology“ veröffentlicht.https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/03009858251344320


    Weitere Informationen:

    https://www.vetmeduni.ac.at/universitaet/infoservice/news/news-detail-preview?tx...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Medizin, Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).