Auf der Fassmer-Werft in Berne hat GEOMAR-Direktorin Prof. Dr. Katja Matthes heute die Vereinbarungen über den Betrieb des neuen deutschen Forschungsschiffes METEOR IV unterzeichnet. Die METEOR IV ersetzt die bisherige METEOR und das bereits außer Dienst gestellte Forschungsschiff POSEIDON. Die Indienststellung ist für 2026 geplant. Das Schiff wird vor allem bei internationalen Expeditionen im Atlantik zum Einsatz kommen.
Sie ist 125 Meter lang, wiegt rund 8.000 Tonnen und bietet an Bord Platz für 35 Wissenschaftler:innen und 36 Crew-Mitglieder – die neue METEOR IV. Das Forschungsschiff wird im Auftrag des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) von der Arbeitsgemeinschaft Meyer-Fassmer Spezialschiffbau gebaut. Nach der für nächstes Jahr geplanten Indienststellung wird das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel das Schiff betreiben. Briese Research wird das Schiff bereedern; koordiniert werden die Einsätze zentral von der Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe an der Universität Hamburg. Die entsprechenden Vereinbarungen sind heute auf der Werft feierlich unterzeichnet worden.
„Schiffstechnik und Ausstattung der METEOR IV bieten beste Voraussetzungen, um den Ozean und die Auswirkungen des Klimawandels auf Spitzenniveau zu erforschen“, sagt GEOMAR-Direktorin Prof. Dr. Katja Matthes. „Wir freuen uns, das Schiff bei uns am GEOMAR im Dienst der deutschen Meeresforschung zu betreiben.“
Das neue Flaggschiff der deutschen Meeresforschung
Das neue Flaggschiff der deutschen Forschungsflotte ersetzt die bisherige METEOR sowie das bereits 2019 außer Dienst gestellte Forschungsschiff POSEIDON, das ebenfalls vom GEOMAR betrieben wurde. In enger Anlehnung an das bislang jüngste deutsche Forschungsschiff SONNE entwickelt, ist das neue Schiff für den weltweiten Einsatz mit Schwerpunkt auf dem Atlantik konzipiert. Die multifunktionale Ausstattung wird den gestiegenen Anforderungen aller Disziplinen der Ozeanforschung gerecht.
Bis zu 52 Tage kann die neue METEOR ununterbrochen auf See bleiben. Zur wissenschaftlichen Ausstattung zählen 17 unterschiedlich eingerichtete Labore, darunter Klimakammern und ein Labor für Messungen der Atmosphärenchemie, um die Wechselwirkungen zwischen Ozean und Atmosphäre genauer untersuchen zu können. Hinzu kommen hochpräzise Echolote, Forschungswinden, die den Einsatz von Geräten bis in 12.000 Meter Wassertiefe ermöglichen und über Glasfaserkabel in Echtzeit hochaufgelöste Videodaten an Bord übertragen können, sowie fünf leistungsstarke Kräne. Darüber hinaus bietet das Schiff ausreichend Kapazität, um Großgeräte wie ROVs, AUVs oder Verankerungen mitsamt den erforderlichen Containern an Deck zu verstauen. Insgesamt stehen für die Wissenschaft 730 Quadratmeter Arbeitsfläche zur Verfügung, davon 585 Quadratmeter Laborfläche.
Angetrieben mit sogenannten Voith-Schneider-Propellern, kann das Schiff an Stationen zur Probennahme punktgenau gehalten und Bewegungen durch Seegang minimiert werden. Die METEOR IV ist weltweit das erste Forschungsschiff, das mit diesem innovativen System ausgerüstet wird.
Eine der ersten großen wissenschaftlichen Missionen der METEOR IV wird die einjährige Forschungskampagne FUTURO vor der Westküste Afrikas sein. Ziel dieser von der deutschen Meeresforschungsgemeinschaft initiierten und vom GEOMAR koordinierten internationalen Forschungskampagne ist es, zu verstehen, wie Klimawandel und menschlicher Druck das Auftriebs-Ökosystem und damit die Lebensgrundlagen der Menschen in der Region beeinflussen – und wie ein gerechtes, wissenschaftlich fundiertes Management des Küstenökosystems aussehen kann.
Kiel wird Heimathafen der METEOR IV
Mit der heutigen Unterzeichnung der Verträge steht fest: Heimathafen der neuen METEOR wird Kiel – auch wenn sie dort nur selten zu sehen sein wird, da die global operierenden Schiffe der deutschen Forschungsflotte meist auf den Weltmeeren unterwegs sind.
Anders bei den kleineren Forschungsschiffen, die das GEOMAR betreibt: Die ALKOR und die LITTORINA werden für Ausfahrten in die Kieler Bucht und in Nord- und Ostsee genutzt und gehören fest zum Stadtbild des Forschungsstandorts Kiel.
https://geschichten.ptj.de/meteor4#353422155 Bautagebuch
https://futuro-campaign.org/home-de.html Forschungskampagne FUTURO
https://www.geomar.de/ Bildmaterial zum Download
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport, Wirtschaft
überregional
Kooperationen, Organisatorisches
Deutsch
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