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09.09.2025 16:29

Aus Anlass des Welt Sepsis Tags am 13.9. erneuern Betroffene und die Sepsis Stiftung mit einem Event vor dem Bundestag.

Heike Romeike Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Sepsis Stiftung

    Am 14.9.2025 veranstalten Betroffene und die Sepsis-Stiftung vor dem Bundestag ein Event, um einen Nationalen Sepsis-Plan einzufordern. Sepsis betrifft jährlich rund 500.000 Menschen in Deutschland, über 140.000 sterben, viele Überlebende haben schwere Langzeitfolgen. Die Sterblichkeit ist mehr als doppelt so hoch wie in Ländern wie Australien, Hauptursachen sind fehlende Qualitätssicherung, geringe Schulungs- und Impfquoten sowie mangelnde Aufklärung. Die Behandlungskosten betragen 32,7 Mrd. € pro Jahr. Die Aktion umfasst Kunst- und Kulturbeiträge, eine Podiumsdiskussion mit Politik und Medizin sowie eine WHO-Videobotschaft des General Direktor der Welt Gesundheitsorganisation Dr. Tedros.

    Aus Anlass des Welt Sepsis Tags am 13.9. erneuern Betroffene und die Sepsis Stiftung mit einem Event vor dem Bundestag, am 14.9. die Forderung für einen Nationalen Sepsis-Plan!

    [Berlin, 9.9. 2025] Sepsis- die schwerste Komplikation von Infektionskrankheiten - betrifft jedes Jahr in Deutschland mindestens 500.000 Menschen. Von diesen versterben in Nichtpandemiezeiten mindestens 140.000 Menschen, die überwiegende Mehrheit der Überlebenden leidet an schweren Folgeschäden. Im Pandemiejahr 2021 hatte Sepsis einen Anteil von fast 20 % an der Gesamtzahl der jährlichen Todesfälle in Deutschland. Die Mehrheit dieser Todesfälle und Sepsisfolgen sind vermeidbar!

    Dies belegt erneut eine aktuelle Analyse der Autoren des Global Burden of Disease Reports (GBDR), denn die Rate von über 250 Sepsis-Toten pro 100.000 Einwohnern (EW) in Deutschland 2021 ist mehr als doppelt so hoch wie in Australien und höher als in anderen Ländern: Australien (109), Norwegen (148), Finnland (142), Schweiz (162) und Dänemark (190). Diese Analyse zeigt auch, dass die Sterblichkeit infolge von Atemwegs- und Lungenentzündungen in Deutschland innerhalb 30 Jahren um 10 % und in der Schweiz um 44% gesunken ist. Die Wahrscheinlichkeit an einem Harnwegsinfekt zu versterben ist in Deutschland etwa 30 % höher als in der Schweiz. Bei einer im Bauchraum ausgelösten Sepsis das Risiko zu versterben in Deutschland um 47 % höher.

    Die jährlichen Kosten für die Akut- und Reha-behandlung einer Sepsis betragen jährlich 32,7 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anteil von etwa 6,5 % an den gesamten Gesundheitsausgaben in Deutschland. Der dringende Handlungsbedarf ergibt sich nicht nur aus humanitären Gründen, sondern dient auch der zukünftigen Finanzierbarkeit unserer Gesundheits- und Sozialsysteme und der Zukunfts- und Konkurrenzfähigkeit unseres Gesellschafts- und Wirtschaftssystems.

    Haupursachen für die hohe Krankheitslast durch Sepsis in Deutschland sind:

    • Die fehlende Umsetzung von Qualitätssicherungsmaßnahmen in den Krankenhäusern, die in anderen Ländern zu einer Halbierung der Sepsissterblichkeit geführt haben
    • Dass derzeit, in lediglich 5% der deutschen Akutkrankenhäuser regelmäßige Schulungen für das ärztliche und pflegende Personal zur Sepsisfrüherkennung angeboten werden
    • Das geringe Sepsiswissen selbst bei Notärzten und Rettungssanitätern
    • Die seit Jahrzehnten verzögerte Umsetzung der Krankenhausstrukturreform und Einhaltung der Mindestfallzahlen bei komplexen medizinischen Maßnahmen durch die Krankenhäuser
    • Das seit Jahrzehnten auf niedrigem Niveau stagnierende Wissen über Vorbeugungsmöglichkeiten, Frühsymptome und den Notfallcharakter von Sepsis bei der Allgemeinbevölkerung
    • Die niedrigen Impfquoten gegen Infektionskrankheiten, die zu den Hauptursachen von Sepsis gehören wie – Lungenentzündungen, Hirnhautentzündungen, Grippe und COVID-19.

    Bei der globalen Bekämpfung der Sepsis nahm die Bundesregierung bisher eine Führungsrolle ein. Bisher gehört Deutschland jedoch noch nicht zu den europäischen Ländern, die wie Belgien, Frankreich, Irland, Italien, Spanien, Schweden, die Schweiz und das Vereinigte Königreich eine Nationale Sepsis Strategie auf den Weg gebracht haben.

    Tragen Sie mit Ihrer Teilnahme an der Veranstaltung und mit der Unterstützung der Petition dazu bei, dass Aufklärung über Sepsis in allen gesellschaftlichen Bereichen und im Gesundheitssystem zu einer Priorität wird und die Politik ihrer grundgesetzlichen Verpflichtung zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger nachkommt.

    Zentrale Elemente der Veranstaltung vor dem Bundestag am 14.9. sind:
    • Eine Kunstinstallation mit dem Hinweis auf die hohe Zahl der täglich vermeidbaren Todesfälle in Deutschland
    • Ein Kulturprogramm mit namhaften Künstlerinnen und Künstlern
    • Eine Podiumsdiskussion von Betroffenen und Angehörigen, zu der profilierte Repräsentanten und Repräsentantinnen aus der Politik und dem Gesundheitswesen eingeladen sind.
    • Die Präsentation von Rettungsfahrzeugen und viele Informationen zur Sepsisfrüherkennung und Sepsisfolgen Sepsis Stiftung

    • Es erwartet sie auch eine Videobotschaft des General Direktor der Welt Gesundheitsorganisation Dr. Tedros aus Anlass des World Sepsis Tag zur Verfügung gestellt, die wir dort ebenfalls präsentieren werden.

    Heike Romeike
    Sepsis-Stiftung
    Presse-und Öffentlichkeitsarbeit
    Hindenburgdamm 27
    12203 Berlin
    Tel: 0800 7377479
    M.: 0176 45693666
    presse@sepsis-stiftung.de
    www.sepsis-stiftung.de


    Weitere Informationen:

    https://www.change.org/p/sepsisskandal-sepsis-plan-in-deutschland-jetzt
    https://sepsis-stiftung.de/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Pressetermine
    Deutsch


     

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