idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.09.2025 10:00

Für ein Gutes Morgen: Thünen-Institut startet mit EiLT

Dr. Katrin Schiedung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei

    Das Thünen-Institut verfügt ab sofort über ein eigenes Landschaftslabor mit zunächst neun Experimentierfeldern. Am Standort Trenthorst (Schleswig-Holstein) werden auf 600 Hektar Fläche Modelle für die Landnutzung der Zukunft entwickelt, erforscht und erprobt. Dabei wollen die Forschenden gezielt hergebrachte Landnutzungformen und Systemgrenzen überwinden.

    Braunschweig, Trenthorst (10. September 2025). Mit EiLT, dem Experimentellen interdisziplinären Landschaftslabor am Thünen-Institut, geht das Bundesforschungsinstitut einen entscheidenden Schritt in Richtung Zukunft: Auf 600 Hektar Land erdenken, erforschen und erproben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Agrar-, Forst- und Fischereiökologie, Sozioökonomie und Agrartechnik neuartige Landnutzungssysteme. Bewusst und gezielt werden dabei hergebrachte Landnutzungsformen und Systemgrenzen überwunden, die Dimensionen Mensch – Natur – Technik stets zusammenhängend betrachtet. Rinderhaltung verschmilzt mit Waldforschung, Fischteiche integrieren sich in den Ackerbau, Hecken treffen auf künstliche Intelligenz.

    EiLT ist nicht nur die Kurzform des wissenschaftlichen Projektnamens „Experimentelles interdisziplinäres Landschaftslabor am Thünen-Institut zur Forschung, Entwicklung, Erprobung und Demonstration von Landnutzungssystemen der Zukunft“. EiLT heißt auch: Wir leben in einer Zeit, in der uns die Zeit davonläuft. Schon in wenigen Jahren werden die Forst-, Agrar- und Ernährungssysteme nicht zuletzt klimawandelbedingt anders aussehen müssen als die heutigen. „Aus der Wissenschaft heraus wollen wir Impulse für diesen Wandel geben. Wir wollen dabei noch ungenutzte Potenziale und Synergien für die Produktion von Nahrungsmitteln, Holz und Energie, für den Klimaschutz und den Naturschutz heben. Dabei stellen wir uns die zentrale Frage, wie wir Klima, Umwelt und Wirtschaftlichkeit in Einklang bringen“, sagt Thünen-Präsidentin Prof. Dr. Birgit Kleinschmit anlässlich des offiziellen Startes. „Die Konzepte dafür sind in den Köpfen unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entstanden. Nun erforschen und demonstrieren wir, ob die Praxis hält, was die Theorie erwartet“, so die Präsidentin. EiLT ist auf Langfristigkeit angelegt und bildet eine neue Forschungsinfrastruktur des Thünen-Instituts, die künftig von inter- und transdisziplinären Kooperationen getragen wird.

    Das Landschaftslabor am Standort Trenthorst startet mit zunächst neun Experimentierfeldern: Rind und Klima, Klimaangepasste Bäume, Heckenwelt, WieseAckerTierGehölz, Grünland ohne Wiederkäuer, Hofraffinerie, Energie und Essen, Grüner Mineraldünger, Teiche und Wasser. Die Wirkung der alternativen Nutzungsformen auf die Biodiversität wird durch eDNA-Analysen entlang von Mess- und Beobachtungspunkten, sogenannten Transsekten, in EiLT bewertet. Mit seiner breiten fachlichen Expertise bringt das Thünen-Institut die idealen Voraussetzungen dafür mit, dass Naturwissenschaftler*innen, Ökonom*innen und Technolog*innen Hand in Hand forschen und Neues entwickeln können. Die Größe der Flächen in Trenthorst ermöglicht zudem Experimente, die an anderen Standorten nicht in dieser Dimension und Langfristigkeit realisiert werden können. Deshalb haben sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bewusst für ein Landschaftslabor und gegen Reallabore entschieden. „Wir arbeiten in erster Linie wissenschaftlich. Die Ideen, die sich hier als tragfähig erweisen, können künftig in Reallaboren beforscht werden. Wir gehen dann in den Austausch mit allen relevanten und betroffenen Statusgruppen“, erläutert Dr. Malte Krafft, Koordinator für EiLT.

    In allen Experimentierfeldern stehen die nachhaltige Nutzung knapper Ressourcen und Synergieeffekte im Mittelpunkt. Birgit Kleinschmit: „Die Ergebnisse sind so offen wie die Zukunft, aber wir wollen mit unseren Experimenten Grundlagen für die Gestaltung dieser Zukunft liefern.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Thünen-Institut
    Dr. Malte Jörn Krafft, EiLT-Koordinator
    E-Mail: malte.krafft@thuenen.de


    Weitere Informationen:

    https://eilt.thuenen.de/ Weiterführende Informationen finden Sie auf der Website des Landschaftslabors.


    Bilder

    Unter den jungen Bäumen werden Kühe bald ein schattiges Plätzchen finden.
    Unter den jungen Bäumen werden Kühe bald ein schattiges Plätzchen finden.
    Quelle: Nadine Zirbes
    Copyright: Thünen-Institut/Nadine Zirbes


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Unter den jungen Bäumen werden Kühe bald ein schattiges Plätzchen finden.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).