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10.09.2025 09:44

Carl-Zeiss-Stiftung fördert zwei Forschungsprojekte an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena mit insgesamt fast 500.000 Euro

Christina Nolte Marketing und Kommunikation
Ernst-Abbe-Hochschule Jena

    Die Ernst-Abbe-Hochschule Jena (EAH Jena) freut sich über die erfolgreiche Einwerbung von Forschungsförderungen durch die Carl-Zeiss-Stiftung (CZS). Zwei neuberufene Professoren der Hochschule starten im Wintersemester dieses Jahres ihre Projekte, die jeweils mit rund 240.000 Euro über einen Zeitraum von zwei Jahren unterstützt werden.

    Innovative Forschung in der Augenoptik

    Im Projekt „Objektive Akkommodationsmessung am menschlichen Auge“ (OAK) erforscht Prof. Dr. Philipp Heßler, Professor für Optometrie und Sehhilfentechnik am Fachbereich SciTec, wie die Fähigkeit des Auges zur Scharfstellung auf unterschiedliche Entfernungen zuverlässig und standardisiert gemessen werden kann. Diese sogenannte Akkommodationsleistung nimmt mit dem Alter ab (Presbyopie). Bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird ihre Bedeutung jedoch häufig unterschätzt.

    Derzeitige Messmethoden sind meist subjektiv und werden in der Praxis selten routinemäßig eingesetzt. Dadurch bleiben Einschränkungen oft unbemerkt – mit möglichen Folgen wie Kopfschmerzen, Leseschwierigkeiten oder schulischen Leistungsproblemen. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines objektiven Messsystems, das auf modifizierten und weiterentwickelten Untersuchungsverfahren basiert. Dieses soll die Grundlage für einen Prototyp bilden. Langfristig ist geplant, die Methode in Reihenuntersuchungen (z. B. Schuleingangsuntersuchungen) sowie in der augenoptischen und ophthalmologischen Praxis einzusetzen, um die Lebensqualität Betroffener nachhaltig zu verbessern.

    Additive Fertigung im Fokus

    Prof. Dr. Steffen Beese, Professor für Technische Mechanik / FEM am Fachbereich Maschinenbau, arbeitet im Projekt „Automated Parameter Sensitivity Analysis for Additive Materials“ (APSAM) an der Verbesserung additiv gefertigter Bauteile. Die additive Fertigung, die oft auch als 3D-Druck bezeichnet wird, bietet zahlreiche Vorteile: maßgeschneiderte Lösungen, schnellere Entwicklungsprozesse, einen geringeren Materialverbrauch und reduzierte Kosten bei der Prototypenherstellung. Eine Herausforderung in der Auslegung additiv gefertigter Bauteile liegt jedoch in der präzisen Bestimmung der Materialparameter, die entscheidend für die Qualität und Zuverlässigkeit der Bauteile sind.

    Das Projekt kombiniert Sensitivitätsanalysen, Simulationen und experimentelle Untersuchungen, um den Einfluss verschiedener Parameter auf die Bauteileigenschaften systematisch zu erfassen. Ergänzend wird eine Open-Source-Software entwickelt, die Sensitivitäten mithilfe von Metamodellen effizient berechnet. Das Ziel besteht darin, die Optimierung von additiv gefertigten Bauteilen methodisch zu unterstützen und damit ihre Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit nachhaltig zu steigern.

    Stärkung der Forschung an der EAH Jena

    Beide Projekte stehen exemplarisch für die interdisziplinäre und praxisnahe Forschung an der EAH Jena. Mit dem Programm „CZS Forschungsstart“ unterstützt die CZS neuberufene Professorinnen und Professoren beim Einstieg in die anwendungsorientierte Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW). Die Förderung ermöglicht ein konkretes Forschungsvorhaben in den ersten zwei Jahren der Tätigkeit an einer HAW.

    Über die Carl-Zeiss-Stiftung
    Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.

    Über die Ernst-Abbe-Hochschule Jena
    Die EAH Jena wurde 1991 als Fachhochschule Jena gegründet und war damit eine der ersten in den Neuen Bundesländern. Seit einigen Jahren ist sie nicht nur Thüringens größte, sondern auch forschungsstärkste Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Aktuell studieren dort ca. 4.300 junge Menschen in den rund 50 Bachelor- und Masterstudiengängen. Darüber hinaus werden etwa 470 Personen in den Bereichen Wissenschaft, Verwaltung, Technik und Bibliothek beschäftigt.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Ernst-Abbe-Hochschule Jena

    Prof. Dr. Philipp Heßler, Fachbereich SciTec
    E-Mail: Philipp.Hessler@eah-jena.de

    Prof. Dr. Steffen Beese, Fachbereich Maschinenbau
    E-Mail: Steffen.Beese@eah-jena.de


    Bilder

    Prof. Dr. Steffen Beese (li. im Bild) und Prof. Dr. Philipp Heßler von der Ernst-Abbe-Hochschule Jena
    Prof. Dr. Steffen Beese (li. im Bild) und Prof. Dr. Philipp Heßler von der Ernst-Abbe-Hochschule Jen ...
    Quelle: Anika Thomas-Künzel
    Copyright: Ernst-Abbe-Hochschule Jena


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Maschinenbau, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Steffen Beese (li. im Bild) und Prof. Dr. Philipp Heßler von der Ernst-Abbe-Hochschule Jena


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