Eine Krebsdiagnose verändert das Leben eines Kindes von Grund auf: lange Klinikaufenthalte, wenig Bewegung, belastende Therapien – und dazu die Sorge von Familie und Freundeskreis. Viele Betroffene verlieren neben Muskelkraft auch Lebensfreude und Teilhabe am Alltag. Eine neue Therapie soll junge Patient:innen in Bewegung bringen und die Nebenwirkungen von Krebstherapien lindern. Das Vorhaben wird mit knapp 7,4 Millionen Euro über 3,5 Jahre vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert. Davon fließen 1,3 Millionen Euro an das Westdeutsche Tumorzentrum Essen und die Klinik für Kinderheilkunde III des Universitätsklinikums Essen.
Im Zuge des Projektes BEPPO* erhalten Patient:innen zwischen 3 und 18 Jahren ab der Diagnose eine 6-monatige Sport- und Bewegungstherapie. Das Programm kombiniert stationäre, ambulante und digitale Trainingseinheiten bei den an Krebs Erkrankten zu Hause. Das Projekt läuft von Oktober 2025 bis März 2029.
„Bewegung ist weit mehr als nur ein Ausgleich – sie kann Fatigue lindern, Mobilität erhalten und Betroffenen Selbstwirksamkeit und ein Stück Normalität zurückgeben“, sagt Konsortialführerin Dr. Miriam Götte vom Universitätsklinikum Essen, die das Projekt mit Prof. Dr. Freerk Baumann vom Universitätsklinikum Köln leitet. „Wir möchten belegen, dass BEPPO besser wirkt als die aktuelle Regelversorgung, die nur in sehr seltenen Fällen Bewegungstherapie als Kassenleistung beinhaltet“, betont Götte. „Das wäre life changing. BEPPO könnte nicht nur die Lebensqualität und Muskelkraft verbessern, sondern auch Behandlungskosten durch die Reduzierung von Spätfolgen senken.“ Gelingt der Nachweis, soll das neue Therapiekonzept in die Regelversorgung der pädiatrischen Onkologie überführt werden – als Ergänzung zur medizinischen Therapie.
Deutschlandweit nehmen an BEPPO 346 Kinder und Jugendliche aus 13 kinderonkologischen Zentren teil. Beteiligt sind zudem verschiedene Krankenkassen sowie wissenschaftliche Partner:innen aus Köln und Regensburg für die Evaluation. Einbezogen wird beispielsweise auch die Expertise des Netzwerks ActiveOncoKids und der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie.
* BEPPO steht für die Evaluation „Bewegungs- und sporttherapeutischer Interventionen unter medizinischer Therapie in der Pädiatrischen Onkologie“.
PD Dr. Miriam Götte, WTZ Westdeutsches Tumorzentrum Essen am UK Essen, Leitung WTZ Sport- und Bewegungstherapie, miriam.goette@uk-essen.de, Tel. 0201/723-8083
https://Mehr zum Netzwerk ActiveOncoKids: https://www.activeoncokids.org
https://Mehr zu der Sport- und Bewegungstherapie am WTZ Essen:
https://wtz-essen.de/beratung-und-unterstuetzung/sport-und-bewegungstherapie
Teamwork – Trainer und Patient legen gemeinsam die Inhalte der Sporttherapie fest.
Quelle: Netzwerk ActiveOncoKids
Die Intensität des Trainings wird über kindgerechte Belastungsskalen gesteuert.
Quelle: Netzwerk ActiveOncoKids
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Medizin, Sportwissenschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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