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10.09.2025 14:21

Spatenstich am Leibniz-IPHT: Neubau für optische Gesundheitstechnologien in Jena

Lavinia Meier-Ewert Kommunikation
Leibniz-Institut für Photonische Technologien e. V.

    Das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT) hat am 10. September 2025 mit einem feierlichen Spatenstich den Bau eines neuen Forschungsgebäudes auf dem Beutenberg-Campus in Jena begonnen. Auf 4.680 Quadratmetern entstehen hochmoderne Labore, Büros und ein Konferenzbereich. Der Neubau bietet Raum, um optische Gesundheitstechnologien als Schlüsseltechnologien für die Medizin von morgen weiterzuentwickeln und neue Forschungsfelder wie Infrarot-Biospektroskopie und Quantenbiophotonik auszubauen. Die Fertigstellung ist für 2027 geplant, die Inbetriebnahme für 2028.

    „Am Leibniz-IPHT verfolgen wir das Ziel, Gesundheitstechnologien ganzheitlich voranzutreiben: Technologien, die nicht nur die Medizin verändern, sondern auch sichere Medikamente, gesunde Lebensmittel und eine saubere Umwelt ermöglichen“, sagt Prof. Dr. Jürgen Popp, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-IPHT. „Dazu erweitern wir unser Portfolio um die Infrarot-Biospektroskopie, die label-freie Analysen von Körperflüssigkeiten, Zellen und Geweben erlaubt, sowie um die Quantenbiophotonik, die Quantentechnologien für biomedizinische Anwendungen erschließt. Künstliche Intelligenz verbindet diese Forschungsfelder und trägt entscheidend dazu bei, Diagnostik präziser, schneller und individueller zu machen. So leistet die Biophotonik-Forschung am Leibniz-IPHT einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung optischer Gesundheitstechnologien und stärkt die internationale Sichtbarkeit von Jena und Thüringen auf diesem Gebiet.“

    Ministerpräsident: Technologien von morgen entstehen in Jena

    Ministerpräsident Mario Voigt betont: „Forschung braucht Räume – und genau deshalb investieren wir in Jena in modernste Labore und Infrastruktur, die Maßstäbe setzen. Mit dem neuen Biophotonik-Zentrum stärken wir das Leibniz-IPHT als Leuchtturm, Brücke und Motor für Innovationen im Grünen Herzen Deutschlands. Hier entstehen Technologien von morgen, die unser aller Leben verbessern und die schnell den Weg aus dem Labor hin zu den Patientinnen und Patienten finden werden. Jena ist dabei das Herzstück einer exzellenten Wissenschaftslandschaft, in der Hochschulen, Institute und Unternehmen eng zusammenarbeiten. Dieses Netzwerk macht Thüringen zu einem der dynamischsten Forschungs- und Technologiestandorte in Europa – und genau hier wächst Zukunft.“

    Oberbürgermeister: Sichtbares Zeichen für die Zukunft optischer Technologien

    Jenas Oberbürgermeister Thomas Nitzsche erklärt: „Am Forschungscampus Beutenberg ist ein lebendiges Ökosystem entstanden, in dem sich Wissenschaftsexzellenz und Innovationskraft perfekt ergänzen. Der Neubau fügt sich ein in die traditionsreiche Geschichte des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Jena, wo Licht in allen seinen Facetten erforscht, verstanden und nutzbar gemacht wird. Hier und heute gehen wir den nächsten Schritt nach vorn. Der Biophotonik-Nebau wird ein neues sichtbares Zeichen für die Zukunft der optischen Technologien und ihrer Anwendung in der Biomedizin.“

    Universität und Forschung bauen aufeinander

    Prof. Thomas Pertsch, Vizepräsident für Forschung der Friedrich-Schiller-Universität Jena, betont: „Die enge Vernetzung von Universität und außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie dem Leibniz-IPHT ist ein Markenzeichen des Wissenschaftsstandorts Jena. Wie sehr wir dabei aufeinander bauen – wissenschaftlich wie strukturell – zeigen gemeinsame Berufungen von Professorinnen und Professoren, zahlreiche Forschungskooperationen und nun auch der Biophotonik-Neubau. Mit modernsten Laboren und neuen Orten für Austausch entstehen hier noch bessere Möglichkeiten, interdisziplinäre Projekte gemeinsam voranzubringen.“

    Licht als Werkzeug für Gesundheit

    Optische Gesundheitstechnologien nutzen Licht, um biologische und medizinische Prozesse sichtbar und messbar zu machen. Sie bilden die Grundlage für neue Verfahren, mit denen Krankheiten früher erkannt, Therapien besser überwacht und Medikamente sicherer entwickelt werden können. Am Leibniz-IPHT entstehen dafür photonische Methoden und Instrumente – von bildgebenden und spektroskopischen Verfahren bis hin zu faser- und chipbasierten Lösungen. Eine Schlüsselrolle spielt dabei Künstliche Intelligenz: Sie ermöglicht die Analyse komplexer Bild- und Spektraldaten und eröffnet neue Wege, Muster zu erkennen, Diagnosen zu personalisieren und die Entwicklung innovativer Verfahren zu beschleunigen.

    Räume für Forschung und Austausch

    Das neue Gebäude soll auch den wissenschaftlichen Austausch stärken: Ein Konferenzbereich für bis zu 120 Personen bietet Platz für internationale Workshops und Symposien, darunter den etablierten Karriereworkshop Women in Photonics, mit dem das Leibniz-IPHT seit Jahren erfolgreich Nachwuchstalente nach Jena holt und vernetzt.

    Hintergrund

    Das Leibniz-IPHT ist auf dem Beutenberg-Campus in Jena angesiedelt. 1999 wurde das heutige Institutshauptgebäude eröffnet. Seither ist das Institut stark gewachsen: von rund 200 Mitarbeitenden auf über 450 aus mehr als 40 Nationen. Kennzeichnend ist der interdisziplinäre Ansatz: Im institutseigenen Faserziehturm entstehen optische Spezialfasern, etwa für Endoskope oder die Krebsdiagnostik, im Reinraum werden photonische Chips und Sensoren gefertigt. Forschung und Technologie greifen so ineinander, um neue Lösungen schneller in die Anwendung zu bringen. Das Forschungsprofil ist klar auf optische Gesundheitstechnologien ausgerichtet: die Entwicklung lichtbasierter Verfahren für medizinische Diagnostik, Pharmazie, Prozesskontrolle sowie Lebensmittel- und Umweltsicherheit, unterstützt durch Künstliche Intelligenz. Das Institut verfolgt das Ziel, Forschungsergebnisse effizienter in die Praxis zu übertragen.

    Das Bauvorhaben wird mit insgesamt 29 Millionen Euro von Bund und Land gefördert.


    Weitere Informationen:

    https://www.leibniz-ipht.de/de/spatenstich-am-leibniz-ipht-neubau-fur-optische-g...


    Bilder

    Spatenstich für den Biophotonik-Neubau am Leibniz-IPHT in Jena: Gemeinsam setzten Vertreter:innen aus Politik, Wissenschaft und Architektur den ersten Spatenstich.
    Spatenstich für den Biophotonik-Neubau am Leibniz-IPHT in Jena: Gemeinsam setzten Vertreter:innen au ...
    Quelle: Henry Sowinski
    Copyright: Henry Sowinski


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Physik / Astronomie
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

    Spatenstich für den Biophotonik-Neubau am Leibniz-IPHT in Jena: Gemeinsam setzten Vertreter:innen aus Politik, Wissenschaft und Architektur den ersten Spatenstich.


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