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12.09.2025 12:47

Kostenfreies Deutschland-Ticket für ehrenamtlich engagierte Menschen

Solveig Giesecke Pressesprecherin
Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke-Stiftung e. V.

    Die Vorständin des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), Dr. Alexia Zurkuhlen, fordert anlässlich der Woche des bürgerschaftlichen Engagements stärkere Anreize für das Ehrenamt. „Angesichts von Personalengpässen und auch mit Blick auf Zukunftsmodelle wie Caring Communities brauchen wir eine motivierende Förderung ehrenamtlichen Engagements. Man könnte zusätzliche Rentenpunkte oder ein kostenfreies Deutschland-Ticket anbieten“, schlug sie vor. „Das würde den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und wäre ein Schritt gegen Einsamkeit.” Die Woche des bürgerschaftlichen Engagements steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Aktiv gegen Einsamkeit.“

    Rund 28,8 Millionen Menschen engagieren sich laut Deutscher Stiftung für Engagement und Ehrenamt in Deutschland ehrenamtlich und weitere fünf Millionen Menschen geben an, zum Engagement bereit zu sein. Dr. Alexia Zurkuhlen, Vorständin des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), weist hier insbesondere auf das Engagement der älteren Generation hin. „Die Über-50-Jährigen bilden mit mehr als 75 Prozent die größte Gruppe der Engagierten. Ein Viertel aller Ehrenamtler ist über 70 Jahre alt - und immer mehr Über-80-Jährige bringen sich trotz mancher Hindernisse ehrenamtlich in ihrer Nachbarschaft oder in Vereinen ein“, betonte die Vorständin des KDA. Dabei wirke "das Ehrenamt gleich doppelt gegen Einsamkeit", indem es "Sinn und Austausch" bedeute, und zugleich Strukturen gegen Einsamkeit unterstützt würden. Zurkuhlen forderte, bürgerschaftliches Engagement stärker zu fördern, etwa mit einem kostenfreien Deutschland-Ticket.

    Engagement-Preis 80 plus

    Das KDA hat gemeinsam mit der Stiftung ProAlter den „Engagement-Preis 80plus“ geschaffen, um das Engagement hochaltriger Menschen zu würdigen. Mit dem Preis soll deutlich gemacht werden, dass diese Altersgruppe, die sich zahlenmäßig innerhalb von 20 Jahren auf heute ca. sechs Millionen Personen fast verdoppelt hat, zunehmend bürgerschaftlich engagiert. Tatsächlich seien ältere und hochaltrige Menschen in vielen Bereichen freiwillig und unentgeltlich tätig, sagte Zurkuhlen. Das zeige sich auch in den vielfältigen Projekten des KDA.

    Allerdings wies Zurkuhlen auf Barrieren hin: „Weg mit den Barrieren und starren Altersbegrenzungen beim Engagement”, forderte sie. „Wir brauchen flächendeckend bedarfsgerechte Strukturen, um allen Menschen eine aktive Teilnahme am Ehrenamt zu ermöglichen, einschließlich älteren Menschen und Menschen mit Einschränkungen. Da ist noch enorm viel zu tun, was allein die Mobilität betrifft, etwa Treppen.“ Das gelte nicht nur fürs Ehrenamt, sondern ganz grundsätzlich für Teilnahmemöglichkeiten und damit zur Verhinderung von sozialer Isolation.

    Sozialstaat darf nicht auf dem Rücken ehrenamtlich Engagierter sparen

    Mit Blick auf die immer weiter bröckelnden Sozialstrukturen etwa im Bereich der Pflege gab Zurkuhlen auch zu bedenken: „Es darf nicht sein, dass der Sozialstaat auf dem Rücken ehrenamtlich Engagierter spart, wo es um grundgesetzlich geschützte Daseinsvorsorge geht.“ So ermögliche es nur der stetig steigende unentgeltliche Einsatz von Angehörigen und Freunden, dass rund 86 Prozent der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland zuhause versorgt werden könnten.
    „Oftmals sind es ältere Menschen, darunter hauptsächlich Frauen, die auf Einkommen und Rentenanwartschaften verzichten oder verzichtet haben - und eine enorme mentale Belastung auf sich nehmen, um Angehörigen eine würdige Pflege zu ermöglichen.“ Allein der volkswirtschaftliche Wert der privaten Betreuungs- und Pflegeleistungen werde vom Institut für Gesundheit, Altern und Technik (GAT) mit rund 200 Milliarden Euro jährlich beziffert.

    Angesichts von Personalengpässen und auch mit Blick auf Zukunftsmodelle wie Caring Communities forderte die KDA-Vorständin „eine motivierende Förderung ehrenamtlichen Engagements“. „Man könnte zusätzliche Rentenpunkte oder ein kostenfreies Deutschland-Ticket anbieten“, schlug sie vor. „Das würde den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und wäre ein Schritt gegen Einsamkeit.”


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Alexia Zurkuhlen, Vorständin des Kuratoriums Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke-Stiftung: info@kda.de


    Originalpublikation:

    https://kda.de/deutschland-ticket-fuer-ehrenamtlich-engagierte/


    Weitere Informationen:

    https://kda.de/zehn-buergerinnen-und-buerger-erhalten-engagementpreis-80plus/ zum Engagementpreis 80plus
    https://www.hszg.de/fileadmin/NEU/Redaktion-GAT/Aktuelle_Projekte/GAT-WP_Series/... GAT-Berechnung zum Wert informeller Pflege


    Bilder

    Dr. Alexia Zurkuhlen, Vorständin des Kuratoriums Deutsche Altershife (KDA), fordert mehr Anreize für das ehrenamtliche Engagement
    Dr. Alexia Zurkuhlen, Vorständin des Kuratoriums Deutsche Altershife (KDA), fordert mehr Anreize für ...


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Dr. Alexia Zurkuhlen, Vorständin des Kuratoriums Deutsche Altershife (KDA), fordert mehr Anreize für das ehrenamtliche Engagement


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