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15.09.2025 10:30

Mindmaps und Virtual Reality – wie Technologie das Altern verstehen hilft: Wilhelm Woort-Stiftung verleiht Förderpreis

Anke Meis DSZ - Deutsches Stiftungszentrum
Stifterverband

    Die Wilhelm Woort-Stiftung für Alternsforschung zeichnet in diesem Jahr zwei exzellente Wissenschaftlerinnen mit dem Wilhelm Woort-Förderpreis für Alternsforschung aus: Stella Wernicke (University of Cambridge) und Dr. Alexa Häger (RWTH Aachen/Forschungszentrum Jülich) erhalten die mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Auszeichnung zu gleichen Teilen für ihre innovativen Forschungsprojekte, die wesentliche Impulse zur Bewältigung der gesellschaftlichen Herausforderungen des demografischen Wandels leisten.

    Stella Wernicke erforscht in ihrer Promotion am Department of Psychology der University of Cambridge, wie sich kognitives Altern bei neurotypischen Personen und bei Personen im Autismus-Spektrum auf das räumliche Arbeitsgedächtnis auswirkt. In einer Reihe komplexer Studien, die die Teilnehmenden teils zu Hause am Computer, teils im Labor in immersiver virtueller Realität durchgeführt haben, untersucht sie multisensorische Integration, altersbedingte Gedächtnisprozesse sowie Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Autismus. Ihr Projekt verbindet experimentelle Psychologie mit innovativen Technologien der virtuellen Realität, um älteren Menschen durch ein besseres Verständnis von kognitiven Alterungsprozessen mehr Selbstwirksamkeit und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Ein besonderer Fokus des Projekts liegt dabei auf dem Einfluss dieser Alterungsprozesse auf untypische Denk- und Wahrnehmungsweisen, die insbesondere mit Autismus in Verbindung gebracht werden.

    Stella Wernicke studierte Psychologie, Computerlinguistik und Ostasienwissenschaften an der Universität Heidelberg und an der University of Cambridge und arbeitete unter anderem an der TU München und an der Bangor University, UK.

    Privatdozentin Dr. Alexa Häger, Fachärztin für Neurologie, widmet sich der Erforschung metabolischer Veränderungen im alternden Gehirn mittels hochauflösender Bildgebungsverfahren. In ihrem Projekt „MINDMAPS“ analysiert sie Daten der SENIOR-Langzeitstudie in Zusammenarbeit der RWTH Aachen/FZ Jülich und dem NeuroSpin-Zentrum in Paris/Saclay, um frühzeitige energetische Veränderungen im Gehirn zu identifizieren, die auf ein erhöhtes Demenzrisiko hinweisen können. Mit Hilfe von 23Na-MRT unter 7-Tesla-Bedingungen untersucht sie neurodegenerative Prozesse auf zellulärer Ebene – ein Ansatz, der neue Perspektiven für Prävention und Früherkennung eröffnet.

    Dr. Alexa Häger forschte unter anderem am renommierten NeuroSpin-Zentrum in Paris/Saclay, ist in der Sektion Translationale Neurodegeneration der RWTH Aachen tätig und hat kürzlich ihre Habilitation auf diesem Gebiet abgeschlossen. Ihr wissenschaftlicher Fokus liegt auf der Differenzierung zwischen gesundem Altern und neurodegenerativen Erkrankungen durch bildgebende Verfahren, insbesondere in Kombination mit Lebensstilfaktoren wie körperlicher Aktivität.

    Der Beirat der Wilhelm Woort-Stiftung würdigt mit der diesjährigen Preisvergabe zwei komplementäre Forschungsprojekte: Während Frau Wernickes Grundlagenarbeit kognitive Mechanismen in Alltagssituationen simuliert und Impulse für technikgestützte Trainings bietet, adressiert Frau Dr. Hägers klinisch orientierte Forschung neurobiologische Frühindikatoren von Demenz. Die Auswahl erfolgte einstimmig und unterstützt die Förderungen im Bereich von Early Career wie im Bereich von Mid-Career Projekten. Aufgrund der hohen Qualität beider Projekte wurde das Preisgeld in diesem Jahr einmalig von 20.000 auf 25.000 Euro aufgestockt.

    Die Wilhelm Woort-Stiftung für Alternsforschung, gegründet 1971 vom Wiesbadener Bankier Wilhelm Woort unter dem Dach des Stifterverbandes, fördert wissenschaftliche Innovationen zur Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen. Mit dem Wilhelm Woort-Förderpreis werden Projekte ausgezeichnet, die praxisrelevante Beiträge zur geriatrischen Versorgung, Prävention, Rehabilitation, Autonomie und Teilhabe leisten.

    Die Preisverleihung findet im Rahmen der zweitägigen Fachtagung „Altern über die Lebensspanne“ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG) statt:

    am 18. September 2025
    ab 10 Uhr
    Ernst-Abbe-Hochschule Jena
    Carl-Zeiß-Promenade, Haus 5
    07745 Jena

    Für weitere Informationen:
    Wilhelm Woort-Stiftung für Alternsforschung
    im Stifterverband
    Pia Heubgen
    T 0201 8401-214
    pia.heubgen@stifterverband.de
    https://www.deutsches-stiftungszentrum.de/stiftungen/wilhelm-woort-stiftung


    Weitere Informationen:

    https://www.deutsches-stiftungszentrum.de/stiftungen/wilhelm-woort-stiftung - Website der Wilhelm Woort-Stiftung im Rahmen der Onlinepräsenz des Deutschen Stiftungszentrums im Stifterverband
    https://dggg-ft.aey-congresse.de - Website zur Fachtagung „Altern über die Lebensspanne“ der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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