idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.09.2004 06:45

UNIK: Unabhängige Justiz beflügelt die Wirtschaft

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Einen engen Zusammenhang zwischen der Unabhängigkeit der Justiz und dem Wachstum der Wirtschaft haben die Wirtschaftsprofessoren Lars Feld (Universität Marburg) und Stefan Voigt (Universität Kassel) in einer jetzt veröffentlichten Studie festgestellt.

    Kassel. Einen engen Zusammenhang zwischen der Unabhängigkeit der Justiz und dem Wachstum der Wirtschaft haben die Wirtschaftsprofessoren Lars Feld (Universität Marburg) und Stefan Voigt (Universität Kassel) in einer jetzt veröffentlichten Studie festgestellt.
    Nach den Berechnungen der beiden Wirtschaftswissenschaftler hat eine faktisch unabhängige Justiz beachtliche ökonomische Konsequenzen: Würde ein Land mit einer sehr abhängigen Justiz dauerhaft eine sehr unabhängige Justiz etablieren, so würde sich die Wachstumsrate dieses Landes um 1,5 bis 2,1 Prozentpunkte erhöhen. Diese Veränderung allein würde eine Verdoppelung des Einkommens nach 33 bis 47 Jahren zur Folge haben.
    Um die ökonomischen Wirkungen von Rechtsprechung messbar zu machen, haben die beiden Forscher Daten über Gerichte aus etwa 80 Ländern gesammelt. Wichtig war ihnen dabei die Unterscheidung zwischen formaler und tatsächlicher Unabhängigkeit. Zur formalen Unabhängigkeit zählen sie Aspekte wie das Ernennungsprozedere von Richtern, ihre formale Amtsdauer, ihren Kompetenzumfang etc. Zur faktischen Unabhängigkeit zählen dagegen die tatsächliche Amtsdauer von Richtern, ihre faktische Bezahlung, die Häufigkeit, mit der richterliche Entscheidungen nicht umgesetzt werden usw. Die Unabhängigkeit von Richtern kann sowohl für das Verhältnis von privaten Akteuren zueinander wichtig sein als auch für das Verhältnis zwischen Privaten und dem Staat. Nur, wenn Gerichte so unabhängig sind, dass sie auch gegen die Regierung eines Landes entscheiden können - und diese Entscheidungen auch umgesetzt werden - vertrauen Privaten den Politikversprechungen von Regierungen. Dies, so die Erkenntnis der Professoren Feld und Voigt, ist eine Voraussetzung für Investitionen und Wachstum.

    Die Studie "Making Judges Independent - Some Proposals Regarding the Judiciary" ist als CESifo Working Paper 1260 des Münchener "Center for Economic Studies & Ifo Institute for Economic Research" erschienen und kann im Internet unter http://www.cesifo.de heruntergeladen werden.
    p

    Info
    Universität Kassel
    Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
    Prof. Dr. Stefan Voigt
    tel (0561) 804 2794/-3089
    fax (0561) 804 2818
    mobil (0171) 78 88 959
    e-mail voigt@wirtschaft.uni-kassel.de


    Weitere Informationen:

    http://www.cesifo.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).