Akademische Feier aus Anlass der Verleihung des Entwicklungsländerpreises am 7. Oktober 2004 - Pressegespräch im Anschluss - Internationales, interdisziplinäres Symposium zum Thema "Wasser und nachhaltige Entwicklung" am 7. und 8. Oktober 2004
Nach den Prognosen der UNESCO werden spätestens bis Mitte des Jahrhunderts mindestens zwei Milliarden Menschen in 48 Ländern unter Wasserknappheit leiden. Deshalb haben die Justus-Liebig-Universität Gießen und die KfW Entwicklungsbank (Kreditanstalt für Wiederaufbau), Frankfurt am Main, gemeinsam beschlossen, den diesjährigen Entwicklungsländerpreis für besondere Forschungsleistungen zum Thema "Wasser und nachhaltige Entwicklung" zu vergeben.
Aus Anlass der Verleihung des Entwicklungsländerpreises, gestiftet von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), findet eine
Akademische Feier
am Donnerstag, 7. Oktober 2004, um 10.00 Uhr
in der Aula der Justus-Liebig-Universität Gießen (Ludwigstraße 23, 35390 Gießen) statt.
Die Begrüßungsansprache hält die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie-Wieczorek-Zeul. Festredner ist der international renommierte Agrarökonom Prof. David Zilberman vom Department of Agricultural & Resource Economics der University of California, Berkeley.
Als Hauptpreisträger hat das Kuratorium der Justus-Liebig-Universität Gießen aus den zahlreichen Vorschlägen einmütig den international anerkannten Völkerrechtswissenschaftler Prof. Eyal Benvenisti von der Juristischen Fakultät der Universität Tel Aviv bestimmt. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Prof. Benvenisti erhält den Preis für seine Forschungen über rechtliche Regelungen zur Entnahme grenzüberschreitender Wasserressourcen. Da aufgrund der zunehmenden Wasserknappheit von einer wachsenden Konfliktträchtigkeit auszugehen ist, sind die multidisziplinär angelegten Arbeiten Benvenistis, die im übrigen gemeinsam mit palästinensischen Forschern vorangetrieben wurden, für eine zukünftig wirksamere und gerechtere Wasserbewirtschaftung von größter Bedeutung.
In eine ähnliche Richtung zielt die preisgekrönte Dissertation von Dr. Claudia Ringler zum Thema "Optimal Allocation and Use of Water Resources". Diese Auszeichnung ist mit 1.500 Euro dotiert. Für die Analyse der Wassernutzung hat Claudia Ringler ein aggregiertes, ökonomisch-hydrologisches Modell entwickelt, dass auf die ökonomische Effizienz in der Wasserbewirtschaftung abzielt. Ökonomische Wassernutzungsfunktionen werden für verschiedene Nutzerbereiche (Landwirtschaft, private Haushalte, Industrie) sowie für Wasserkraft, Feuchtgebiete und Fischproduktion entwickelt. Wasserangebot und -nachfrage werden über die ökonomische Zielfunktion des maximalen Nettowassernutzens ausgeglichen. Die Analyse von verschiedenen Wasserverteilungsstrategien hat gezeigt, dass es das Ziel einer sowohl optimalen als auch gerechten Wassernutzung sein sollte, höchstmögliche Wassererträge im Flusssystem zu erzielen und dann diese - und nicht das Wasser selbst - gegebenenfalls zu verteilen.
Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Entwicklungsländerforschung werden auch in diesem Jahr wieder zwei mit jeweils 500 Euro dotierte Preise für Diplom- bzw. Magisterarbeiten vergeben. Für ihre herausragenden Arbeiten werden in diesem Jahr Sabine Lattemann (Thema: Meerwasserentsalzung und ihre Umweltauswirkungen) und Veronika Deffner (Städtische Wasserwirtschaft in Mahajanga, Madagaskar) ausgezeichnet.
Unmittelbar nach Verleihung des Entwicklungsländerpreises haben die Preisträger die Gelegenheit, ihre Arbeiten bei einem international und interdisziplinär besetzen Symposium zum Thema "Wasser und nachhaltige Entwicklung" an der Justus-Liebig-Universität Gießen vorzustellen. Das zweitägige Symposium beginnt am 7. Oktober 2004 um 14.30 Uhr.
Im Anschluss an die Akademische Feier besteht - falls von den Medien gewünscht - um 12 Uhr auch die Gelegenheit zu einem Pressegespräch
Zur Preisverleihung und zum Symposium sind alle Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Praktiker herzlich eingeladen.
Nähere Informationen (auch zu den Preisträgern) und Online-Anmeldung:
www.uni-giessen.de/dcp
E-Mail: dcp2004@uni-giessen.de
Kontakt:
Zentrum für internationale Entwicklungs- und Umweltforschung (ZEU)
Dr. Matthias Höher
- Geschäftsführer -
Otto-Behaghel-Straße 10 D
35394 Gießen
Telefon: 0641/99-12700
Fax: 0641/99-12709
E-Mail: Matthias.Hoeher@zeu.uni-giessen.de
http://www.uni-giessen.de/dcp
http://www.uni-giessen.de/zeu
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Geowissenschaften, Gesellschaft, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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