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18.09.2025 09:00

2. Platz für UDE-Team bei DLR Challenge 2025 Industry im INNOSpace Masters: Gehirnstrommessungen für mentale Gesundheit

Astrid Bergmeister Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Erfolgreicher zweiter Platz: Unter der Leitung von Prof. Dr. Elsa Kirchner hat sich das Forschungskonsortium der Universität Duisburg-Essen, der TU Ilmenau und des Unternehmens eemagine Medical Imaging Solutions GmbH in der renommierten DLR Challenge Industry im INNOspace Masters 2025 durchgesetzt. Erfolgsentscheidend: der hohe Innovationsgrad eines transferfähigen Produkts mit einem breiten Anwendungsbereich in der Luft- und Raumfahrt wie auch auf der Erde. Die Innovation: ein trockenes Verfahren zur Gehirnstrommessung (EEG), das zur Prophylaxe und Monitoring der mentalen Gesundheit von Astronaut:innen, aber auch für medizinische Anwendungen in der Neurologie eingesetzt werden kann.

    Dem Forschungskonsortium von Prof. Dr. Elsa Kirchner von der Universität Duisburg-Essen (UDE), der TU Ilmenau und dem Unternehmen und Konsortialführer eemagine Medical Imaging Solutions GmbH ist mit dem 2. Platz in der DLR Challenge bei den INNOspace Masters ein großer Erfolg gelungen. Das Team setzte sich gegen starke internationale Bewerbungen durch. Die Innovationskraft ihres transferfähigen Produkts hat großes Potenzial für die Erhaltung der mentalen Gesundheit von Astronaut:innen, aber auch für die Diagnostik und Therapie von neurologischen Erkrankungen – und dafür besteht ein stark wachsender Bedarf.

    Psychische Erkrankungen und neue Ansätze zur Diagnostik und Therapie stehen zunehmend im öffentlichen Diskurs. In den vergangenen zehn Jahren sind psychische Diagnosen als Grund für Arbeitsunfähigkeit um fast 55 Prozent gestiegen, mit schwerwiegenden Folgen für die Patient:innen und enormen Auswirkungen auf die Wirtschaft. So rückt auch das Thema Burnout-Syndrom immer mehr in den Fokus. Vor mehr als 15 Jahren wurden erste Arbeiten über die Rolle der Elektroenzephalographie (EEG) bei der datengestützten Diagnose des Burnout-Syndroms veröffentlicht. Bis heute stehen jedoch keine entsprechenden Instrumente in der klinischen Routine zur Verfügung. Als Anwendungsbeispiel nennt Kirchner die eskalierte Situation auf einer antarktischen Forschungsstation: „Forscher fürchteten um ihr Leben, die Besatzung war viele Wochen lang extremen Bedingungen ausgesetzt. Einer kontinuierlichen Überwachung des psychischen Zustands und des Wohlbefindens der Teammitglieder durch Monitoring ihrer Gehirnströme hätte dazu beigetragen, solche Eskalationen zu bewältigen und zu verhindern. Aus vielen Weltraumflügen sind ähnliche Herausforderungen bekannt. Unser Ansatz ist ein EEG mit neuartigen Trockenelektrodensensoren, das wir in einer DLR-Parabelflugkampagne mit sehr guten Ergebnissen einsetzen konnten.“

    Erst kürzlich hat eemagine Medical Imaging Solutions GmbH die Charité Berlin und Prof. Kirchner ihr Team an der UDE und am DFKI Bremen und darin unterstützt, im Rahmen der jüngsten Fram2 SpaceX-Mission mit Rabea Rogge als Teilnehmerin die kognitive Leistungsfähigkeit im Weltraum zu untersuchen. „In unserem Konsortium mit unseren drei Teams können wir Lösungen für die Überwachung der Gehirngesundheit entwickeln, die wirklich etwas bewegen. Die automatische Erkennung von mentalen Zuständen wird uns dabei helfen, mit Stress umzugehen und mehr und bessere Optionen für das Stressmanagement zu finden. Unser Ziel ist es, die mentale Belastung sichtbar zu machen und ein besseres Gleichgewicht zwischen Stress und Entspannung zu erreichen. Wir gehen davon aus, dass bei Langzeitmissionen die Neurodiagnostik und die Erkennung von Notfällen im Zusammenhang mit Hirnerkrankungen vollständig in den Anwendungsfall integriert werden.“

    Im Fokus steht dabei die Benutzerfreundlichkeit durch einen qualitätsgesteuerten Designprozess, der alle Anwendungsfälle und Anforderungen bereits in einem sehr frühen Stadium berücksichtigt. Das Konsortium erwartet, dass die prämierte Innovation in vielen Technologiebereichen zu neuen Anwendungen führen wird.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Elsa Kirchner, Leiterin des Fachgebietes Systeme der Medizintechnik, Tel.0203/379 4135, elsa.kirchner@uni-due.de


    Weitere Informationen:

    https://www.dlr-innospace.de/innospace-masters/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Elektrotechnik, Medizin, Physik / Astronomie, Psychologie
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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