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23.09.2025 20:41

Stellungnahme des Senats der JGU zu Eingriffen in die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Der Senat der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat in seiner Sitzung am 19. September 2025 folgende Stellungnahme einstimmig beschlossen:

    Gemeinsam mit vielen anderen Menschen und Institutionen weltweit ist der Senat der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) äußerst besorgt über die aktuellen geopolitischen Konflikte. Diese werden gesamtgesellschaftlich und damit auch an unserer Universität intensiv diskutiert. Gleichzeitig erreichen uns immer wieder Forderungen, regulatorische Maßnahmen zu ergreifen. Dazu zählt auch die Aufforderung, bestimmten Wissenschaftler*innen oder Künstler*innen Einladungen an unsere Universität sowie das Rederecht an unserer Universität zu versagen.

    Die JGU ist dem Schutz der im Grundgesetz verankerten grundlegenden Freiheits- und Gleichheitsrechte verpflichtet. Sie versteht sich als Ort des offenen Austauschs und der Wissenschaftsfreiheit und steht für Internationalität, Vielfalt, Toleranz und ein respektvolles Miteinander. Wir sind der Auffassung, dass Universitäten Raum für freie Meinungsäußerungen und kritische Diskussionen einschließlich kontroverser Positionen zu garantieren haben, solange diese mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland vereinbar sind. Daher sehen wir uns verpflichtet, die Wissenschaftsfreiheit zu schützen und dafür Sorge zu tragen, dass Wissenschaftler*innen und Künstler*innen an unserer Universität in Forschung, Lehre und künstlerischer Tätigkeit in dem Rahmen frei agieren können, den unsere Verfassung garantiert.

    Gezielte Verbote von Vorträgen oder Besuchen individueller Wissenschaftler*innen oder Künstler*innen an der JGU sowie Kooperations- oder gar Kontaktverbote mit diesen Kolleg*innen erachten wir als Einschränkung der Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit. Sie stehen im Widerspruch zu den Werten der JGU. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Verbote pauschalisierend lediglich dadurch begründet werden, dass diese Personen einer bestimmten Institution, Nationalität, Religion oder einer sonstigen Gruppe zugeordnet werden.

    Gerade in Zeiten einer angespannten und komplexen weltpolitischen Lage erachten wir den internationalen, interkulturellen und interdisziplinären Austausch – auch aus verschiedenen politischen Lagern – nicht nur als essenziell für den wissenschaftlichen Fortschritt, sondern auch als hilfreich und wichtig, um gerade durch persönliche Kontakte gesellschaftliche Polarisierung zu überwinden und zu friedlichen Lösungen beizutragen.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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